Richtiges Pferdetraining: Vertrauen und Respekt

► Heute: Richtiges Pferdetraining: Vertrauen & Respekt Aufgrund der viiiielen Anfragen, die uns zum Thema „Pferdeverständnis/Pferdepsychologie“ erreicht haben, gibt es hierfür nun speziell eine ganze Videoreihe! Dabei möchte ich NOCH gezielter auf die Fragen eingehen, die euch WIRKLICH interessieren! Ich kläre Dinge auf, die euch schon lange auf dem Herzen liegen und möchte vermitteln, WIE ihr endlich wisst, was eure Pferde denken, wie ihr sie besser verstehen lernt und letzten Endes die Harmonie zwischen euch und euren Pferden auf ein völlig neues Niveau bringt! Im ersten Video dieser Serie geht’s um die UNGLAUBLICH wichtigen Basics „Vertrauen & Respekt“. Wie du deinem Pferd ein „gutes Leittier“ wirst und es dadurch in seiner Balance und seinem Rhythmus stärkst, erfährst du HIER! PS. Wie hat euch das erste Video dieser Reihe gefallen..? 🙂

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Tipps zum richtigen Aufwärmen des Pferdes

►► Sandra Fencl deckt auf: Darum ist richtiges Aufwärmen des Pferdes SO wichtig! Leider sehe ich immer wieder, wie Pferde direkt aus der Box auf den Reitplatz kommen und dort sofort nach nur wenigen Runden Schritt in höhere Gangarten gewechselt wird. Dies ist jedoch fatal! Tatsächlich braucht ein Pferd 20-25 (!) Minuten, um ausreichend für das anschließende Training aufgewärmt zu sein. Weshalb das so ist und welche komplexen physiologischen Prozesse dahinter stehen, erkläre ich euch in einfachen Worten in diesem Video. ► PS. Ihr habt Reitkollegen, die ihre Aufwärmphase evtl. noch verbessern könnten? Dann teilt nun den Link zu unserem Video mit ihnen, um NOCH mehr Pferdewissen zu verbreiten 🙂

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Deshalb sollte JEDER Reiter mit AUFSTIEGSHILFE auf’s Pferd!

Aufstiegshilfen sind nur was für Anfänger? Sowas brauchen nur kleine Menschen mit großen Pferden? Und außerdem sehen Aufstiegshilfen blöd aus? ALLES KOMPLETT FALSCH! Klick dich jetzt in unser Video und erfahre von mir als Pferdetherapeutin: – Warum Aufsteigen vom Boden aus deinem PFERD extrem schadet. – Weshalb dadurch auch dein (teurer) SATTEL erheblich in Mitleidenschaft gezogen wird. – Welche pferdeschonenden Alternativen es auch ohne „richtige“ Aufstiegshilfe gibt. Hinweis: Sind auch bei deinem Sattel die Steigbügelriemen ungleichmäßig lang? Dann ist das schon das Alarmzeichen dafür, dass du unbedingt deine Aufsteige-Methode überdenken solltest! ➡ http://youtu.be/BTR-i_t3BtA PS. Wie steigt ihr denn selber am liebsten auf? Erzählt mal 🙂 PPS. Bitte gern auch TEILEN, denn das Thema ist so wichtig!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Unmotiviertes Pferd: So erkennst Du die Signale

Mindest genauso wichtig zu wissen, wie ein motiviertes Pferd aussieht, ist es zu wissen, welche Anzeichen auf ein unmotiviertes Pferd hinweisen! Denn nur wenn Probleme zuerst einmal erkannt wurden, kann man auch an ihnen arbeiten. Und so kann Wohlbefinden und Harmonie zwischen Mensch und Tier langfristig gesteigert werden. 💕

Leider wissen viele Reiter oft gar nichts von der fehlenden Motivation ihrer Pferde, da sie uns diese in vielen Fällen nur mittels minimaler Signale mitteilen. Klick dich jetzt ins Video und erfahre, auf welche Gesichtsausdrücke und Elemente der Körpersprache du daher unbedingt achten solltest. Schon eine Ohrenstellung oder eine Lippenbewegung können dir so einiges über den Gemütszustand deines Pferdes verraten!

PLUS: Ich gebe Dir viele praxisnahe Anregungen für das alltägliche Training, um der fehlenden Motivation wirklich auf den Grund zu gehen!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Hast Du ein unmotiviertes Pferd zu Hause im Stall stehen? Dann möchte ich Dir gerne meine Gratiswebinare ans Herz legen! Darin erkläre ich Dir, wie Du Dein Pferd durch gezieltes Training pferdeverständlich und mit viel Spaß wieder motivieren kannst!

So erkennst du ein motiviertes Pferd!

Der Traum eines jeden Pferdebesitzers- und Trainers: ein WIRKLICH MOTIVIERTES Pferd, welches Freude an der Arbeit mit dem Menschen hat. Motivation ist schließlich DIE absolute Grundlage für ein gelungenes Training mit Aha-Effekten und Erfolgserlebnissen! Deshalb zeigen wir dir heute im Video, wie du endlich selber erkennen kannst, ob dein eigenes Pferdes motiviert ist – denn ohne das Wissen um die entsprechenden Anzeichen ist das gar nicht so einfach! Motivation äußert sich nämlich oft nur in minimalen Signalen, welche aber ganz große Aussagekraft inne haben. Ein Prusten, eine Ohrenstellung, ein Kopfdrehen – wir verraten dir, an welchen Verhaltensweisen & Gesichtsausdrücken du Motivation ablesen kannst! Inklusive GANZ vieler Bild- und Videobeispielen motivierter Pferde zur Veranschaulichung! 🙂 PS. Ein paar der im Video erwähnten Motivationsanzeichen treffen (noch) nicht auf dein Pferd zu? Dann bleib auf jeden Fall dran, in weiteren Teilen unserer Motivations-Videoreihe verraten wir dir bald mehr zum Thema!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Faszinierende Reitreise nach Kappadokien

Wenn man oder eher frau eine Reise tut, dann hat sie was zu erzählen. So heißt ein altes, deutsches Sprichwort. Und ja, das stimmt wohl auch. Wenn frau aber eine Reitreise nach Kappadokien macht, dann gibt es UNGLAUBLICH viel zu erzählen. Und genau das möchte ich hier in diesem Blogbeitrag: Einen kleinen (oder eher etwas größeren) Reisebericht von meiner ersten Reitreise mit Pegasus Reitreisen mit Dir teilen. Wenn Du nur einen Bruchteil an Freude mit dem Lesen und dem Anschauen der Fotos und Videos von dieser Reise hast, wie ich während dieser Reise hatte, dann hat sich das Lesen bis zum Ende des Artikels in jedem Fall gelohnt ?

Ich wünsch Dir ganz viel Spaß bei der Lektüre und freue mich, wenn Du mir am Ende einen Kommentar hinterlassen magst. Vielleicht warst Du ja auch schon mal auf einer Reitreise? Wenn ja, verrate mir doch welche und wie es Dir gefallen hat, ich bin gespannt! Für mich steht nämlich eines fest: Reitreisen mache ich ab jetzt öfter! ?

Pegasus Reitreise Kappadokien

Viel Spaß beim Lesen!
Deine Sandra & Seker

Reitreise Kappadokien 2018 – Die Abenteuerreise meines Lebens ?

Gut gerüstet für die Reitreise

Gut gerüstet für die Reitreise

Menschen, die mich gut kennen, wissen, ich bin und war immer ein sehr reiselustiger Mensch! Und mehr oder weniger durch Zufall und Empfehlung von Pegasus Reitreisen kam es dazu, dass ich eine Reittour nach Kappadokien unternommen habe. Kappa-was? Kappadokien, ja, genau, ein noch relativ unbekanntes aber WUNDERSCHÖNES Gebiet in Zentralanatolien – sozusagen im Herzen der Türkei. Meine beste Freundin Alex (die auch seit ihrer Kindheit reitet), musste (mehr oder weniger freiwillig) mit.

Köstlich amüsiert haben wir zwei Österreicherinnen uns gleich mal bei der Buchung des Fluges. Die nette Dame aus dem Reisebüro meinte, man brauche für die Türkei obwohl nicht-EU auch kein Visum. „Sehr praktisch“, dachte ich mir.  Und dann setzte die Reisebüroangestellte fort: „Außer, man ist Österreicher – aber wer ist das schon…“? Na ja, wir zum Beispiel!  ? Ja, wir SIND Österreicherinnen, und das sogar GERN. Ich bin aber seit vielen Jahren Wahl-Bayerin. Haha, sehr gut. Ich liebe Gleichberechtigung für alle. Nun ja, das Online-Visum war schnell erstellt, die Flüge günstig und wir freuten uns auf die gemeinsame Reise.

Los ging es dann am 14. Oktober 2018. Die Flüge mit Turkish Airlines waren komplikationslos und es gab erstaunlicherweise jede Menge warme Mahlzeiten an Board – das ist man ja heutzutage von Kurzstreckenflügen nicht mehr gewohnt. Na ja, Star Alliance halt… Der Umstieg in Istanbul war recht abenteuerlich. Endlose Schlangen an Menschen schieben sich hier durch die Passkontrollen. Ausreichende Umstiegszeit ist also in jedem Fall dringend einzuplanen, sonst wird das mit dem Anschlussflug eher nichts…

Erster Kulturschock: Die Flughafentoilette!

Erster Kulturschock: Die Flughafentoilette! Hier ist selber spülen angesagt.

In unserer Enddestination Kayseri wurden wir schon von einem Shuttledienst erwartet. Die Schreibweise unserer Namen war Gott sei Dank auch fast korrekt, hier das Beweisfoto:

Beeindruckt war ich neben der Flughafentoilette sofort von dem türkischen Kofferstapelsystem. Die deutschen TÜV-Sicherheitsmitarbeiter würden mit GARANTIE die Hände über den Kopf zusammen schlagen. Aber Alex und ich waren amüsiert und bestens gelaunt.

Bereits beim Kofferverladen stellten wir fest: Es wird abenteuerlich!

Bereits beim Koffer Verladen stellten wir fest:       Es wird abenteuerlich!

Ab hier war schon klar: Türkei ist anders als Deutschland oder Österreich! Aber gut, wir waren ja auf Abenteuer eingestellt und das sollten wir wohl auch bekommen!

Kappadokien ist als „Unesco-Weltkulturerbe-Landschaft“ gelistet. Und das zurecht! Denn noch nie habe ich so eine einzigartige, bizarre und zugleich wunderschöne Landschaft gesehen wie hier!

Die faszinierende Landschaft von Kappadokien ist als Weltkulturerbe gelistet.

Die faszinierende Landschaft von Kappadokien ist als Weltkulturerbe gelistet.

Die Berge und natürlichen „Steintürme“ sind einmalig und es gibt jede Menge cooler „Cavehotels“, also Unterkünfte in Höhlen. Genau so eine hat uns auch gleich am ersten Abend erwartet. Im Hotel angekommen wurden wir dann auch schon zum gemeinsamen Abendessen mit den anderen Teilnehmern und Niko, unserem französisch stämmigen Guide, erwartet.

Eines vorweg: Hinsichtlich der Kulinarik muss ich sagen, wurden meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen! Bei einem ehemaligen Hotelierskind mit Gourmetgäumchen keine einfache Leistung! Es gab die gesamte Woche über sehr leckeres, abwechslungsreiches, traditionell türkisches Essen. Auch für Vegetarier ist diese Reise absolut geeignet und uns allen hat die Vollpension prima geschmeckt.

Unsere erste Unterkunft in Kappadokien - ein typisches "Cave-Hotel".

Unsere erste Unterkunft in Kappadokien – ein uriges „Cave-Hotel“.

Beim ersten Abendessen haben wir uns alle vorgestellt und auch unseren Guide Niko gleich „richtig“ kennengelernt.  Mit richtig meine ich, dass er keinen Zweifel daran ließ, was uns in dieser Woche erwarten würde: Nämlich Hardcore-Sport. Drei Teilnehmer unserer Gruppe waren etwas schockiert, als sie erfuhren, was da so auf dem Programm stand: Täglich im Durchschnitt 35 km reiten und auch teilweise  zu Fuß steilwandige Berge (mit vergleichsweise dünner Luft) erklimmen. Ich hatte kurz davor gerade Grippe gehabt und mein Husten war noch nicht weg.  Aber als Pferdeprofi und grundsätzlich sportlicher Bergösi machte ich mir trotzdem keine Sorgen, andere Gruppenteilnehmer hingegen schon.

Offensichtlich gab es leider bei den internationalen Beschreibungen der Reittour in den amerikanischen und tschechischen Katalogen eine komplette Fehlbeschreibung und so wurde der Kapadokya Ranch Trail Ride als „easy to moderate“ also „leicht“ bis „mittelschwer“ eingestuft. Im Pegasus-Reitreisen-Katalog hingegen korrekterweise als „schwer und fordernd“. Na ja, ich dachte: „Wir werden sehen…“! Wir drehten noch eine kleinen Abendspaziergang durch das Dorf und kauften gleich mal unseren ersten Poncho für fünf (!!!) Euro und gingen dann in unsere Höhle, um uns von der doch etwas anstrengenden Reise zu erholen.

Abends machten wir noch einen kleinen Rundgang durch Mustafapasar.

Abends machten wir noch einen kleinen Rundgang durch Mustafapasar.

 

Reittag 1 – Es geht los! 🙂

Nach einem guten Frühstück mit sensationellem Ausblick starteten wir dann am Morgen zur Farm von Niko, der Kapadokya Ranch. Wir waren alle sehr gespannt, manche von uns auch etwa nervös. Wir waren eine bunt gemischte Truppe: eine Deutsche (ein alter Pegasus-Reitreisen-Hase, ich glaube, es war ihre sechste (!!!) Tour mit Pegasus), eine Tschechin, ein amerikanisches Pärchen, eine Australierin, eine Ukrainerin und wir zwei Österreicherinnen.

Frühstück mit Aussicht - so mögen wir das!

Frühstück mit Aussicht – so mögen wir das!

Die Kapadokia Ranch beherbergt neben Niko und seiner Familie 25 Araber- und Arabermixpferde, einige sehr süße Esel, Ziegen, Hühner, Kaninchen, Hunden und andere Tiere. Die Pferde sind teilweise ehemalige Rennpferde. Mittlerweile züchtet Niko aber auch edle Araberpferde selbst.

Die Pferde der Kapadokya Ranch leben in großen Paddocks und sind alle sehr gepflegt.

Den Pferden auf der Kapadokya Ranch fehlt es an nichts.

 

Die extravagante Sattelkammer der Kapadokya Ranch. Spätestens hier merkt man: Niko ist ein toller Handwerker und echter Künstler!

Die extravagante Sattelkammer der Kapadokya Ranch. Spätestens hier merkt man: Hofherr Niko ist ein toller Handwerker und echter Künstler! Foto: Jessica Lehmann

Wir bekamen erst mal eine interessante und wichtige theoretische Einführung über die „Do’s und Don’ts am Wanderritt“, über das Ausrüstungszeug unserer Reitpferde und dann bekamen wir auch unsere Pferde für die Woche vorgestellt. Mein Pferd war Seker (zu Deutsch: Zucker), eine bereits 20jährige Araberschimmelstute und langjähriges „Guide-Horse“ von Niko. Ich wollte auf der Reise auch ein paar Fotos schießen (ich bin ja auch gelernte Fotografin und Pferdejournalistin) und hatte mir ein „routiniertes“ Pferd gewünscht. Tja, und das hab ich mit Seker auch bekommen. Entgegen ihrem Namen war die erste Begrüßung nicht zuckersüß, sondern eher frostig. Sie war anfänglich wohl nicht so angetan von der Idee, mit mir eine ganze Woche gemeinsam zu verbringen.

Seker - 20 Jahre jung und mein Reitpferd für die Woche!

Die stolze Seker – 20 Jahre jung und mein Reitpferd für die Woche!

Als ganzheitliche Pferdegesundheitsexpertin habe ich mein Zuckerpüppchen gleich als „Leberpferd“ klassifiziert – vom Grundcharakter sehr schlau, aber schnell eher ärgerlich und nennen wir es ein „dominanter Individualist“. Ja, das war sie – und ich auch! ? So weit so gut. Ich nahm mein vierbeiniges Spiegelbild  also an der Hand und ging zu den anderen Teilnehmern. Wir hatten als erstes einen recht anspruchsvollen, zwei Kilometer langen Trailparcours auf dem Hof zu bewältigen. Es gab viele natürliche Hindernisse wie recht steil bergauf und bergab führen bzw. reiten – und das teilweise im Galopp, über kleine Gräben springen, still stehen an vorgegebenen Positionen, durch enge Wendungen reiten, Stufen erklimmen uvm. zu überwinden. Eine Art „Extreme Trail“ also. Zuerst absolvierten wir den Trail zu Fuß, dann im Sattel.

Nach der Führrunde stieg ich also in meinem wirklich überraschend bequemen Wanderreitsattel. Niko baut diese Sättel selbst! Ich war gleich fasziniert vom handwerklichen Geschick unseres französischen Anführers. Generell war die Ausrüstung einfach, aber sehr praktisch und gut durchdacht, sowie äußerst gepflegt. Mein erster Ritt auf diesem kleinen „Parcours“ war bereits ein Abenteuer und überwältigend. Schon die unglaubliche Schönheit der Landschaft direkt ab Hof ließ mich im Atem stocken und gleich mein Handy mit Fotos voll schießen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Aber nicht nur die Landschaft gefiel mir von Anfang an, auch mein kleines, zähes, etwas kratzbürstiges Lebertyp-Stütchen machte mir von Beginn an Freude. Bereits bei den ersten Schritten wurde klar: Seker ist eine kleine Kämpferin und trotz ihres etwas fortgeschrittenen Alters in Topform, und dabei leicht und fein an den Hilfen stehend. Sie war trotz Hufeisen unglaublich trittsicher! (Ich bin ja bekanntermaßen Barhufpflegerin und der Überzeugung, dass Barhufpferde mehr „Gefühl“ in ihren Hufen haben, als beschlagene Pferde). Dazu ein bequemer Sattel, sowie bestes Wetter und optimale Temperaturen von ca. 25 Grad – ich dachte: „Besser kann es nicht werden“ – aber die Erlebnisse der nächsten Tage sollten mich eines Besseren belehren!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ich ritt also voller Vorfreude durch den Parcours und musste ungefähr an jeder Kurve bereits ein „schnelles Handyfoto“ machen. Fotografin halt. Und Touristin. Schlechte Kombi. Tja, und so hab ich auch gleich den Anschluss an meine Gruppe verloren. War eh klar. Als Orientierungsnull nicht ganz optimal. Also übergab ich Seker das Kommando und schaute, was sie machte. Sie kannte ihren Job und trat mit gespitzten Ohren und fleißigen Gängen den Heimweg an. Ich war zufrieden – und sie auch. Ich wusste: Auch wenn ihre Hülle außen etwas rau ist, wir werden eine super Woche haben und ich werde mich auch adäquat bei ihr bedanken. Schließlich war sie MEIN Pferd für die Woche und uns war mittlerweile beiden klar: Wir passen gut zusammen, sehr gut sogar!

Yieeehaaaa: Los geht`s - Fotomodus an und.... Gruppe bereits beim Trail Parcours verloren. Na toll, das beginnt ja super!

Yieeehaaaa: Los geht`s – Fotomodus an und…. Gruppe bereits beim Trail Parcours verloren.  Na toll, das beginnt ja super! Aber auf mein Pferd Seker ist Verlass!

Als wir beide dann als Letzte endlich wieder am Hof angekommen waren, gab es schlechte Nachrichten. Eine Reiterin würde mit Sicherheit den Ritt nicht mit uns mitmachen können. Ihr Reitniveau war nicht fortgeschritten genug. Das amerikanische Ehepaar (mit schlechter Reiseberatung, die zwei wurden fälschlicherweise auf eine „Türkei-Entspannungsreittour“ gesendet) hatte Bedenken, ob sie fit genug waren (sie waren beide um die 60 Jahre alt und bereits von der Anreise erschöpft). Ich war erstaunt über Nikos Klarheit, aber bereits am Ende des ersten Tages wusste ich, warum Niko diesen „Testparcours“ angelegt hatte. Ohne ihn könnte er nicht einschätzen, ob die Teilnehmer fit genug sind, die restlichen 6,5 Tage zu bewältigen. Und tatsächlich, ich dachte, ich wäre ein „sportlicher Geländereiter“. Aber nach dieser Woche wurde mir klar: Ich machte bislang lediglich Kindergartenausritte!

 

Kappadokien Trail Ritt – Jetzt weiß ich, ich war früher ein „Kindergartenausreiter“

So ritten wir also los, bereits eine Teilnehmerin weniger und viele von uns leicht aufgeregt. Der erste Galopp ließ nicht lange auf sich warten und er war: HUI, SCHNELL und lang und BERGAB! Ich war direkt hinter Niko und konnte mich auf meine kleine Seker verlassen. Sie war unglaublich geschickt und gut balanciert und schien Saugnäpfe auf ihren Hufen zu haben. Aber um meine Freundin  Alex machte ich mir bei dem Tempo und Gelände etwas Sorgen. Sie saß schon zwei Monate nicht mehr im Sattel (zugegebenermaßen nicht GANZ optimal, wenn man so eine Reittour macht). Sicherheitshalber ritt ich die gesamte erste Galoppstrecke mit umgedrehten Kopf – immer mit Argusaugen auf meiner „best buddy Alex“. Aber sie hat diese Feuertaufe gut gemeistert. Sie hatte auch noch das schnellste Pferd erwischt – ein ehemaliges Rennpferd namens „Roman“, zu Deutsch: Zigeunerin.

Alex mit ihrer „Zigeunerin“ namens Roman. Auch sie passten hervorragend zusammen! Unser Guide Niko hatte ein gutes Gespür für passende Mensch-Pferd-Kombinationen.

Das Pferd von meiner Freundin Alex war wirklich besonders lustig – und verfressen! Sie war immer auf der Suche nach etwas Essbarem, was sie ohne Geschwindigkeitsverlust im gehen mitnahm.  Ein Ästchen hier, ein Grasbüschel da, aber immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht, sodass kein Pferdeliebhaber der Welt ihr hätte bös sein können.

Das Pferd von Alex namens Roman war ein echter Sonnenschein – und ein Clown durch und durch!

Sie hat uns in jedem Fall amüsiert – Alex und mich. Die gesamte Woche lang. Sie war die Meisterin im lustige Grimassen schneiden! So was habe ich in meiner gesamten Pferdelaufbahn noch nicht erlebt. Ein echter Clown und ein tolles, zähes Pferd dazu 🙂

Immer ein breites Grinsen im Gesicht - Çingene :)

Immer ein breites Grinsen im Gesicht – Roman 🙂

 

Am ersten Tag ritten wir entlang des Uzengi Canyons und galoppierten auf schier endlosen Hochplateaus. Ich kam mir vor wie in einem Westernfilm. Nur fehlte der Cowboyhut und die Indianer.

Wie im Westernfilm - nur real!

Wie im Westernfilm – nur real!

Mittags hatte ich Hunger wie ein Wolf. Es gab ein köstliches Buffet mitten in der Prärie. Mit Allerlei selbstgemachten Spezialitäten. Natur pur in der Natur sozusagen. Einfach wunderbar!

Unser erstes Mittagessen am Busen der Natur - einfach herrlich!

Unser erstes Mittagessen am Busen der Natur – einfach herrlich!

Meine Seker war perfekt für mich geeignet, denn ich konnte sowohl am Anfang als auch am Ende der Gruppe reiten und durfte mich auch von der Gruppe entfernen und so ein paar wundervolle Landschaftsaufnahmen schießen.

Im Entenmarsch auf schmalen Pfaden mit unseren trittsicheren Pferden.

Im Entenmarsch auf schmalen Pfaden mit unseren trittsicheren Pferden.

 

Sie war ja lange Führpferd mit Niko gewesen und deshalb sehr routiniert und unkompliziert. Die ersten Tage waren auch Nikos Hunde mit dabei. Ich war erstaunt von deren Kondition und auch der Kondition aller Pferde!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Auch die Trittsicherheit der Pferde imponierte mir enorm! Bereits an Reittag 1 wurde mir klar: Bis jetzt war ich kein sportlicher Geländereiter – ich ritt verglichen mit hier auf Kindergartenniveau! Hier zeigen domestizierte Pferde, wofür sie in der Lage sind: Lange Strecken in unwegsamen Gelände problemlos zurück zu legen.

Der Kapadokya Trail Ride ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven! Foto: Jessica Lehmann

Auf besonders felsigem, steilen Gelände wurden die Pferde teilweise auch geführt – aber nicht immer.

Unwegsames Gelände? Kein Problem für die Pferde der Kapadokya Ranch! Jedoch für so manchen Zweibeiner anstrengender als gedacht.

Unwegsames Gelände? Kein Problem für die Pferde der Kapadokya Ranch! Jedoch für so manchen Zweibeiner anstrengender als gedacht.

Für mich als ganzheitliche Pferdeexpertin, Hufpflegerin und Trainerin war das sehr faszinierend zu sehen. Die Propriorezeption der Pferde (also ihre automatisierte Koordinations- und Balancefähigkeit der „periphären Nervenmelder“ ) war umwerfend. Selbst im Galopp auf Sandstein und in unwegsamen Gelände gab es kein Stolpern oder Rutschen. Ich war platt und sprachlos – und wer mich kennt, weiß: Das kommt bei mir äußerst selten vor!

Ausgedehnte, flotte Galopps standen an der Tagesordnung! Mein Pferd war ein Traum! Nur der Fotorucksack war etwas nervig. Foto: Jessica Lehmann

Ausgedehnte, flotte Galopps standen an der Tagesordnung! Mein Pferd war ein Traum! Nur der Fotorucksack war etwas nervig. Foto: Jessica Lehmann

Bereits am Ende von Tag 1 waren wir eines, nämlich glücklich!

Bereits am Ende von Tag 1 waren wir eines, nämlich glücklich!

 

Reitreise Tag 2 – Anatolisches Hochplateau (1.600 m)

Am zweiten Tag unserer Reitreise galoppierten wir durch das Anatolien-Plateau und passierten verschiedenste Ackerfelder, auf denen Getreide, Bohnen, aber auch Wein angebaut wird.

Jeden Tag besonders: Die Landschaft in Kappadokien!

Jeden Tag besonders: Die Landschaft in Kappadokien!

 

Immer wieder war ich überrascht von völlig neuen Gesteinsformationen und Landschaften.

Immer wieder war ich überrascht von völlig neuen Gesteinsformationen und Landschaften. Und meine liebe Seker war so trittsicher wie kein Pferd, das ich je kennen lernen durfte.

 

Generell war die Reise unglaublich vielfältig. Hier ein Video mit den wichtigsten Etappen der gesamten Reise:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Wir ritten an diesem Tag auch am Damsa-See vorbei, in dem man bei heißen Temperaturen sogar mit den Pferden schwimmen kann. Den halben Nachmittag übte ich an der original türkischen Aussprache des Wortes „Merhaba!“ – also „Hallo!“ auf Türkisch. Zusammen mit meiner wachsenden Bräune näherte ich mich immer mehr den Einheimischen in Optik und Dialekt an. Fast jeden Tag ritten wir nämlich auch durch kleine Dörfer und gefühlt durch die „Vorgärten“ der unglaublich freundlichen Bevölkerung.

Die türkische Bevölkerung war allerorts extrem freundlich und hilfsbereit.

Die türkische Bevölkerung war allerorts extrem freundlich und hilfsbereit.

In den längeren Pausen und bei den Exkursionen machte ich "richtige" Fotos, ansonsten mussten die Handybilder auch reichen.

In den längeren Pausen und bei den Exkursionen machte ich „richtige“ Fotos mit meiner Spiegelreflexkamera, ansonsten mussten die Handybilder auch reichen.

In meiner Heimat Österreich wären die meisten Leute sicherlich nicht sehr erfreut , wenn man mit Pferden praktisch im Innenhof durchreitet. Aber die Türken sind generell wahnsinnig freundlich und freuen sich immer, Pferde zu sehen.  Mittlerweile war meine türkische Aussprache in Kombination mit meinem dunklen Teint so überzeugend, dass mich  jeder Einheimische auf  meinen freundlichen Gruß sofort in ein Gespräch verwickeln wollte. Ich lächelte dann immer etwas verlegen und erwiderte: „Sorry, only English!“. Für mehr reichte es bei diesem Türkeiaufenthalt an Sprachkapazität leider nicht… aber vielleicht beim nächsten Mal!

 

Reittag 3 – die Underground City von Golgoli

Am dritten Tag ging es zu einem meiner persönlichen Highlights der Woche: Der unterirdischen Stadt Golgoli. Bereits der Weg dorthin ist wunderschön und wir passierten viele interessante Felsformationen, Tafelberge und Weingärten.

Die Pferde konnte man an Ästen anhängen und sie warteten immer sehr brav, bis wir mit unseren Exkursionen zu Fuß fertig waren. Sie waren alle sehr unkompliziert und wohl erzogen.

Die Pferde konnte man an Ästen anhängen und sie warteten immer sehr brav, bis wir mit unseren Exkursionen zu Fuß fertig waren. Sie waren alle sehr unkompliziert und wohl erzogen.

 

Wir schauten uns zu Fuß die alten Höhlenbauwerke an. Ich war sofort fasziniert von dem Tunnelsystem und Niko erläuterte uns viele interessante Details zum früheren Leben in der Untergrundstadt.

Fast jeden Tag gab es die Möglichkeit, auch zu Fuß Sehenswürdigkeiten oder kleinere Ortschaften zu besichtigen. Dass fand ich sehr angenehm, um die Reitmuskulatur auch mal anderweitig als im Sattel zu bewegen...

Fast jeden Tag gab es die Möglichkeit, auch zu Fuß Sehenswürdigkeiten oder kleinere Ortschaften zu besichtigen. Dass fand ich sehr angenehm, um die Reitmuskulatur auch mal anderweitig als im Sattel zu bewegen…

Mit Niko unterhielt ich mich am Nachmittag länger. Er ist  wie mein Pferd Seker ein echter Individualist, das merkt man sofort. Er erklärte mir, dass er mit diesen besonderen „trail rides“ Menschen die Möglichkeit geben möchte, ein Stück Freiheit und eigenen Individualismus wieder zu finden.

Beim Kapadokya Trail Ride gab es keine "fixe Reihenfolge" in der Gruppe. Die Pferde waren sehr verträglich und man konnte einfach "Durcheinander" reiten.

Beim Kapadokya Trail Ride gab es keine „fixe Reihenfolge“ in der Gruppe. Die Pferde waren sehr verträglich und man konnte einfach „Durcheinander“ reiten.

Ich war von Anfang an erstaunt, dass wir keine „strikte Gruppen-Reihenfolge“ hatten, sondern innerhalb der Reitgruppe durcheinander reiten durften und uns auch gegenseitig überholen durften. Die Ausnahme von dieser „freien Gruppenführung“ war natürlich, wenn es beispielsweise sehr eng oder auch rutschig war. Aber ich fand es wahnsinnig entspannt, nicht auf „exakten Wegen“, sondern praktisch frei durch die Weiten der Landschaft streifen zu dürfen. Manchmal ritt ich auch relativ abseits von der Gruppe, weil ich spezielle Fotoideen oder NUR Landschaft ausnahmsweise ohne Pferde ablichten wollte.

Unser Führer Niko - ein echter Individualist und "Horse Man".

Unser Führer Niko – ein echter Individualist und „Horse Man“.

Niko hat außerdem eine interessante Aussage mehrfach während der Reitwoche zu verschiedenen Teilnehmern geäußert, über die ich lange nachdachte: „You have to think like a horse!“ – Ja, wenn wir lernen, zu denken wie UNSER Pferd, dann gibt es auch einmal kaum mehr Probleme oder Misskommunikation. Tolle Aussage und interessante Gespräche hatte ich mit Niko während unserer Reitwoche. Er ist wirklich ein sehr gebildeter und interessanter Mensch!

Abends kamen wir in unserem Hotel in Ayvali an. Ich gönnte meiner fleißigen, älteren Dame eine Sitzung „Jin Shin Jyutusu“ – also japanisches Strömen. Diese energetische Technik wirkt sich  sehr positiv auf Körper, Geist und Seele aus und ich versuchte speziell ihren Muskelstoffwechsel nach der langen Tour anzuregen.

Seker genoss meine abendlichen Gesundheitssitzungen sehr.

Seker genoss meine abendlichen Gesundheitssitzungen sehr.

Seker genoss die energetische Behandlung und „lächelte“ die gesamte Zeit entspannt vor sich hin. Es war ein wirklich anstrengender Reittag gewesen, sowohl für Seker, als auch für mich. Ich gönnte mir also gleich eine Extraportion Magnesium und ein paar zusätzliche „Biodrogen“ – also natürliche Vitalstoffe, sowie Antimuskelkater-Globuli.

Das amerikanische Ehepaar setzte am nächsten Tag aus mit reiten. Die Tour war ihnen sehr anstrengend. Ich konnte es verstehen (hatten sie doch in ihrem amerikanischen Reisebüro eine „einfache“ Tour gebucht). Die deutsche Mitreiterin Jessica scherzte mit mir: „Sandra, am Ende ist das wie bei den 10 kleinen Negerlein, am Ende sind nur noch wir zwei übrig!“ Ich lachte. Jessica ritt ebenfalls auf professionellem Niveau und hatte früher 2-Sterne-Vielseitigkeitsprüfungen abgelegt. Es war bereits ihre sechste Reitreise mit Pegasus und sicherlich auch nicht die letzte mit mir! Wir verstanden uns großartig .

Reittour-Kollegin Jessica war machte bereits ihre sechste Reittour!

Reittour-Kollegin Jessica machte bereits ihre sechste Reittour!

 

Reittag 4 – die Tunnelstadt von Kirkule

Am nächsten Tag begrüßte mich Seker mit einen leisen Wiehern. Ich musste lächeln. Mein kleiner „Dornenbusch“ war wie ausgewechselt. Offensichtlich hatte ihr meine kleine Behandlung am Vorabend gut getan. An diesem Tag besuchten wir noch eine andere „Untergrundstadt“ namens Kirkule. Wir ritten entlang von interessanten Tuffstein-Formationen, Canyons und durch wunderschöne Obstgärten, auf der wir ein paar Äpfel und Weintrauben für uns und unsere Pferde pflückten.

Jeden Tag gab es neue, spannende Steinformationen zu bestaunen! Die Landschaft Kappadokiens ist GRANDIOS!

Jeden Tag gab es neue, spannende Steinformationen zu bestaunen! Die Landschaft Kappadokiens ist GRANDIOS!

Nachmittags schlenderten wir durch Göreme und waren wieder fasziniert von der Freundlichkeit der einheimischen Bevölkerung und den alten Höhlengebäuden.

Das Programm der Reitreise war ausgesprochen abwechslungsreich und vielseitig.

Das Programm der Reitreise war ausgesprochen abwechslungsreich und vielseitig.

 

Reittag 5 – Der Tag, an dem ich meine erste Ballonfahrt unternahm 🙂

Kappadokien ist neben oder gerade WEGEN seiner wunderschönen Landschaft auch prädestiniert für Ballonfahrten. Ich hatte schon viel in meinem Leben erlebt, jedoch noch nie eine Ballonfahrt unternommen. Also dachte ich, jetzt ist der Moment da, wo ich das mal ausprobieren könnte. Und so sind meine Freundin Alex und ich um 6 Uhr morgens – noch etwas verschlafen – zur Ballonfahrt abgeholt worden.

Ziemlich unausgeschlafen und zerknittert waren wir im Morgengrauen vor unserer Ballonfahrt. ABER es hat sich gelohnt!!!

Ziemlich unausgeschlafen und zerknittert waren wir im Morgengrauen vor unserer Ballonfahrt. ABER es hat sich gelohnt!!!

Wir waren erstaunt, wie viele Menschen in Uchisar das selbe Vorhaben hatten. Ich glaube es waren an die 100 Ballone, die an diesem Morgen aufgeblasen wurden und sich schließlich majestätisch in die Luft erhoben. In einem Ballon waren meist um die 30 Personen – die Körbe waren riesig! Zuerst hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl (ich habe etwas Höhenangst), als sich der Korb in die Luft bewegte, aber dann war es einfach nur wunderschön.

Eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben! Die Ballonfahrt in Kappadokien bei Morgengrauen.

Eines meiner schönsten Erlebnisse in meinem Leben! Die Ballonfahrt in Kappadokien bei Morgengrauen.

Wir sahen den Sonnenaufgang von „oben“ und wie sich die Farbe der wunderschönen Landschaft veränderte. Es war ein Gefühl von absolutem Frieden und Stille da oben über der Erde. Ich war selten so glücklich in meinem Leben wie an diesem Tag. Es war wie Mediation, wie Balsam für die Seele und pure Freude fürs Herz!

Einfach nur glücklich - Alex und ich bei der Ballonfahrt.

Einfach nur glücklich – Alex und ich bei der Ballonfahrt.

Ich möchte jedem, der diese Reise mit Pegasus-Reitreisen unternimmt, wärmstens empfehlen, die Ballonfahrt als „Extra“ mitzubuchen. Sie ist auf jeden Fall die rund 150 Euro wert! Noch lange werde ich mich an dieses Gefühl des „friedvollen Gleitens“ in der Luft in Kombination mit dem einzigartigen Ausblick erinnern und erfreuen.  Und selbst für jemanden wie mich, der absolut kein Frühaufsteher ist, hat es sich gelohnt, mitten in der Nacht aufzustehen!

Gut gelandet: Unser Ballon-Pilot war einer der ersten Ballonfahrer überhaupt in Anatolien. Er hat schon 20 Jahre Erfahrung und war wahnsinnig lustig!

Gut gelandet: Unser Ballon-Pilot war einer der ersten Ballonfahrer überhaupt in Anatolien. Er hat schon 20 Jahre Erfahrung und war wahnsinnig lustig!

Nach der Ballonfahrt ritten wir dann durchs „grüne Tal“ und kamen auch beim „roten Tal“ vorbei. Dieser Tagesritt war wieder ein absolutes Highlight an landschaftlicher Schönheit und einzigartigen Gesteinsformationen.

Wie im Westernfilm - das red Valley hat mir mit am besten gefallen.

Wie im Westernfilm – das red Valley hat mir mit am besten gefallen.

 

Wie im Westernfilm - das red Valley hat mir mit am besten gefallen.

Die Pferde konnte man sehr unkompliziert überall anhängen und sie warteten immer brav auf uns.

 

Reittag 6 – Endlich im Love Valley!

Am letzten Tag durchquerten wir eine wunderschöne Canyonlandschaff im „weißen Tal“ und kamen final auch im „Love Valley“, also dem Liebestal, an. Die lustigen Steinformation, die an Steinpenisse erinnern, hatten mich schon bei der Reittourbeschreibung von Pegasusreitreisen amüsiert.

Endlich angekommen im Love Valley - sooo witzig, die Steinpenis-Formationen hier!

Endlich angekommen im Love Valley – sooo witzig, die Steinpenis-Formationen hier!

Die gesamte Woche habe ich mich auf diese lustigen Steinformationen schon gefreut und jetzt, am letzten Reittag, konnten wir sie live „bewundern“. Dieser Reittag war auf jeden Fall auch ein Highlight und ich war glücklich und wirklich beeindruckt von all den Erlebnissen, als wir am Nachmittag dann wieder am Hof ankamen.

Letztes Foto der Reittour in der "Kirche". Es war mir ein Fest und eine Ehre mit Seker und Alex diese tolle Reitreise gemacht zu haben! Es war mehr als grandios!

Letztes Foto der Reittour in der „Kirche“. Es war mir ein Fest und eine Ehre mit Seker und Alex diese tolle Reitreise gemacht zu haben! Es war mehr als grandios!

Bei einem Schluck Tee und einer kleinen Kuscheleinheit mit den lieben Eselchen von Nikos Farm ließen wir die Woche noch mal Revue passieren, bevor es noch in den traditionellen „Hamam“ also dem „Wellness-Tempel“ ging, um unsere nun doch etwas müden Muskeln durch zu lockern und zu entspannen.

Meine kleine Seker! Sie war mir wirklich ans Herz gewachsen, denn wir waren echt ein tolles Team!

Meine kleine Seker! Sie war mir wirklich ans Herz gewachsen, denn wir waren echt ein tolles Team!

Ich muss wirklich sagen, dass JEDER dieser Reittage wirklich sensationell und einzigartig war. So viele unterschiedliche Landschaften, Gebirgsformationen und Kulturlandschaften gepaart mit geschichtsträchtigen Städten und schier endlosen Galoppstrecken machten die Reise nicht nur zu einem Erlebnis, sondern zu einer echten SENSATION! Und wer mich kennt, weiß, mein Anspruch ist hoch und bin ein überaus kritischer Mensch und Reiter.

Jeden Tag eine neue, atemberaubend schöne Landschaft zu Pferd erkunden - für mich ein TRAUM!

Jeden Tag eine neue, atemberaubend schöne Landschaft zu Pferd erkunden – für mich ein TRAUM!

 

Nicht nur die Pferde, sondern auch die Reiter benötigen eine gute Kondition und Trittsicherheit bei dieser Reittour.

Nicht nur die Pferde, sondern auch die Reiter benötigen eine gute Kondition und Trittsicherheit bei dieser Reittour.

 

Jedoch sollte man wirklich eine gute Kondition, Fitness und reiterliche Erfahrung mitbringen. Die Pferde sind zwar alle sehr gut erzogen und wirklich solide ausgebildet, aber arabertypisch auch sehr temperamentvoll und sensibel. Diese Tour ist nichts für ungeübte oder schlecht balancierte Reiter, denn der reiterliche und körperliche Anspruch ist wirklich hoch, genauso wie das Niveau dieser Reise!

Nichts für schwache Nerven! Der Kapadokya Trail Ride ist etwas für erfahrene, sportliche und schwindelfreie Reiter!

Nichts für schwache Nerven! Der Kapadokya Trail Ride ist etwas für erfahrene, sportliche und schwindelfreie Reiter!

Für jeden guten Reiter ist diese Reise aber mit Garantie ein Highlight nicht nur im Reiterleben, sondern ein „once in a lifetime“ Erlebnis! Wobei ich mir gut vorstellen könnte, diese Reise noch mal zu unternehmen, weil ich sie so beeindruckend war und die Landschaft absolut faszinierend fand. Falls auch Du mal mit Niko einen Kapadokya Trail Ride unternimmst, berichte mir gern davon – ich würde mich total freuen! 🙂

Alle Infos zu den Pegasus Reitreisen findest Du hier:

Reitreise Pegasus Kappadokien

Rundum glücklich und bestens versorgt - der Kapadokya Ranch Trail Ride hat uns super gefallen!

Rundum glücklich und bestens versorgt – der Kapadokya Ranch Trail Ride hat uns super gefallen!

Viel Spaß und liebe Grüsse!
Deine Sandra

PS: Melde Dich unbedingt auch zu meinem kostenlosen Newsletter an, um immer über alle Reisen, Aktivitäten und Tipps rund ums Pferd informiert zu sein: https://www.sandrafencl.com/category/newsletter-110/

Viele Jahre habe ich mich „gesträubt“, sowas wie Zirkuslektionen mit meinem Pferd auszuführen… weil ich das als bisserl sinnlose Spielerei mit dem Pferd empfand… und dann, eines Tages stellte ich über ein wirklich tiefen traumatisiertes Therapie(kunden)Pferd fest, dass mithilfe dieser „Spielerei“ man Pferden nicht nur spielerisch für „sich“ gewinnen kann und die Motivation zur Zusammenarbeit enorm fördert. Sondern man auch wirklich sehr schlimm traumatisierten Pferden aus Schonhaltungen heraushelfen kann, die sonst sehr schwer abtrainierbar sind…  Und das ist etwas, was sicherlich für viele Therapeuten, Trainer, aber ggf. auch ganzheitlich arbeitende (Reha-)Tierärzte interessant ist!

sandra-fencl-zirzensik-knien

Ergänzend zur Anti-Schonhaltungstherapie darf man nicht vergessen, dass korrekt ausgeführte Zirkuslektionen viele positive Effekte haben:

  • Zirkuslektionen haben einen SEHR positiven Einfluss auf die natürliche Schiefe – sie können also wunderbar die Schiefe korrigieren helfen.
  • Die Pferde entwickeln ein ausgesprochen gutes Körper-/Balance-/ und Bewegungsgefühl.
  • Das Gangpotenzial wird besser ausgenützt, die Gänge werden taktklarer, schöner, kadenzierter und ausdrucksvoller – dies ist sehr häufig gerade auch für (Gang-)Pferde mit starker Vorhandlastigkeit/Neigung zum Pass interessant.
  • Die Schulterfreiheit wird verbessert, ebenso wie die Hankenbeuge-Fähigkeit, beides Voraussetzung für reelle Versammlung.
  • Die Pferde werden motivierter, stolzer, souveräner und selbstsicherer – und damit auch sicherer im Umgang!
  • Gerade auch Pferde mit schwachem Nervenkostüm lernen zuzuhören und sich in neuen Situationen schneller zu entspannen.
  • Die Bindung und Harmonie zwischen Mensch und Pferd wird „spielerisch“ verstärkt.
  • Das Zirkuslektionen-Training ist eine wunderbare Abwechslung und kann auf „alternativen Reitplätzen“ wie Reitwiesen und auch im Winter ohne Halle gut ausgeführt werden.
  • Und „last but not least“: Zirkuslektionen machen UNHEIMLICH viel Spaß und bringen mehr „Lockerheit“ ins Training!!!

Zirkuslektionen Sandra Fencl

Mein Lusitano Rufino, der eine sehr ausgeprägte natürliche Schiefe hatte und gleichzeitig ein sehr, sehr unsicheres Pferd war, hat wirklich enorm von dieser Trainingsform profitiert. Aber nicht nur Pferde profitieren sehr von korrekt ausgeführten Zirkuslektionen, auch Trainer und jeder Pferdebesitzer wird lernen, auf feinste Mimik- aber auch Balanceveränderungen – zu reagieren und wird viel, viel schneller in korrekter Hilfengebung, aber auch positiver Bestärkung und allgemein der verständlichen Kommunikation mit Pferden.

Auf dem Bild unten ist ein kleiner Kompliment-Anfänger abgebildet, mit dem wir im Boden-/Zirzensikkurs an diesem Tag das erste Mal das Kompliment geübt hatten… Er fand das sooo cool, dass er im Nachgang gleich noch selbst die Aufstellung und erste Ansätze fürs Kompliment ungefragt weiter trainiert hat…. Wir haben alle so gelacht, weil das so niedlich anzusehen war. Man sieht also: Zirkuslektionen funktionieren nicht nur ohne Druck ausgezeichnet, sondern machen Mensch UND Pferd viel Freude 🙂 Foto: Kerstin’s Photography

Kompliment Pferd beibringen

Als Trainer/Pferdebesitzer muss man zwangsläufig auch eine bessere Bauchatmung und bessere „innere Ruhe“ finden, um zB das Pferd in (fremder?) Umgebung zum Liegen zu bringen (ich wende NIEMALS Gewalt oder Seiltechniken an, um ein Pferd runter zu zwingen). Ich finde, allein wegen dem besseren Verständnis der Pferdepsychologie und der mit Sicherheit verbesserten Trainingsdidaktik, wäre es wert, dass JEDER Pferdebesitzer sich mit zirzensischen Lektionen beschäftigt.

Kompliment Pferd lernen

Ich hatte ja das außergewöhnlich große Glück, bei Eva Wiemers, DER ZIRZENSIK-IKONE schlechthin zu lernen 🙂 Eva hat nicht nur mit Sicherheit am meisten Erfahrung im Bereich der Zirkuslektionen der gegenwärtig noch lebenden Trainer, sondern sie hat auch DAS Grundlagenbuch schlechthin über zirzensische Gymnastik geschrieben, (welches ich sehr empfehlen kann).

Neben ihrem extrem guten Pferdepsychologie-Hintergrund weiß sie genau um Biomechanik und Muskellehre und unterrichtet Zirkuslektionen in einem Genauigkeitsgrad, den ich bei keinem anderen Trainer jemals wieder gesehen habe… Letztes Jahr hab ich auch mal ein Interview mit Eva über ihre Philosophie geführt. Wen es interessiert, hier das Video mit Eva Wiemers:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Kehrseite der Zirkuslektionen: Falsche Ausführung

Das, was mit Sicherheit als die Schattenseite der Zirkuslektionen gesehen werden muss, ist, dass sehr, sehr, sehr viele Trainer oder auch Pferdebesitzer zirzensische Lektionen FALSCH ausführen. Und falsch bedeutet hierbei leider meist nicht nur „nicht effizient“ sondern „gesundheitsgefährdent„.

Wenn beispielsweise das Pferd im Kompliment auf dem Kopf liegt (also wie einen Kopfstand macht), dann ist es belastend für den Körperstamm (Kopf, Wirbelsäule) und die Gliedmaßengelenke, aber natürlich auch ein erhebliches Gleichgewichtsproblem. Auch bereits bei den ersten Versuchen des Kompliments sollte man den Kopf richtig „führen“ bzw. mit Leckerli locken, sodass das Pferd gar nicht erst in den Kopfstand kommt. Wenn das Pferd immer wieder zum Kopfstand neigt,  sollte man sich dringend Gedanken über die angewandte Trainingsdidaktik-/technik machen.

trockentraining-komplimentKorrekte zirzensische Gymnastik stellt ziemlich hohe Anforderungen an Reaktionsschnelligkeit und Technik des  Pferdebesitzers/Trainers… Deshalb übe ich die Ausführung der diversen Zirzensiklektionen in meinen Seminaren immer „trocken“, also von Mensch zu Mensch (was sehr lustig aussieht, lustig ist, aber auch didaktisch sehr, sehr sinnvoll! Denn  man hat bei dieser Form des Trainings am Pferd wenig Zeit, um über „nächste Schritte“ nachzudenken…).

Das falsche Abknicken, schiefe Belastung von Gelenken und die Überstreckung von Gelenken (vor allem Karpalgelenk und Fesselgelenk) kommen gerade beim Kompliment sehr häufig vor, wenn man es nicht zu 100 % korrekt ausführt. Dies sieht man sehr, sehr häufig und am schlimmsten ist: Vielen Leuten und sogar namhaften Trainern scheint es gar nicht bewusst zu sein (oder ggf. egal?), WIE schädlich diese Fehlbelastungen/Überlastungen von Gelenken, aber auch Sehnen und Bändern sind.

Ich hab unten mal ein Beispielbild eingefügt von einem ausländischen Kursleiter. Derart ausgeführte Zirkuslektionen sind jedoch meiner Meinung nach mit Garantie nicht gesundheitsförderlich, sondern wirklich ein RIESEN-Gesundheitsrisiko…

Schlechtes Kompliment

Um diese Überlastungen und Risiko von Schäden am Bewegungsapparat zu vermeiden, stelle ich „Kompliment-Anfängerpferde“ auf, das heißt ich entferne Vorder- und Hinterbeine etwas voneinander, sodass eine Fehlbelastung im gestreckten Bein so gut wie unmöglich wird. Mit der Zeit verstehen die Pferde selbst, wie sie sich am besten hinstellen für die perfekte Balance.

BITTE BEACHTE: Mit FALSCH ausgeführten Zirkuslektionen kannst Du Deinem Pferd sehr leicht SCHADEN zufügen und zB Arthrosen, feinste Sehnen-/Bänder oder Gelenkskapselrisse begünstigen!

Auch häufig vergessen wird, dass jedes Pferd optimal aufgewärmt sein sollte, bevor es Zirkuslektionen ausführt. Und dies bedeutet bei einem Pferd, das aus der Box kommt, einen Zeitaufwand von 25 Minuten, bis auch Sehnen, Bänder und Gelenke optimal „durchstoffwechselt“ sind. Nur so kann es von einer optimalen Dehnfähigkeit von Muskeln und guten Beweglichkeit und Pufferfähigkeit seiner Gelenke profitieren und das Verletzungsrisiko ist minimiert.

Sandra Fencl Zirkuskurse

Fazit ist also: Wenn man es kann oder einen wirklich fundierten Trainer in Sachen Zirkuslektionen gefunden hat, dann ist diese Trainingsform eine wirklich wunderbare Chance, das Pferd, aber auch seine eigenen Pferdetrainings-Fähigkeiten zu verbessern und nebenbei noch die Motivation und Beziehung zwischen Dir und Deinem Pferd zu steigern. Wenn man keinen geeigneten Trainer oder Anleitung hat, sollte man lieber die Finger von Zirkuslektionen lassen!

Wie lustig das Training von Zirkuslektionen sein kann, siehst Du in dem Video unten mit Eldir, einem Isländer aus unserer eigenen Zucht… bitte nicht zuuuuuu ernst zu nehmen, sowohl Schüler (Georg), als auch Lehrer (Eldir) sind wohl auf… aber ich GARANTIERE DIR, Du wirst das Video lieben, wenn Du bis zum Schluss durchhaltest 😉

In diesem Sinne, viel Spaß mit zirzensischer Gymnastik und vielleicht sehen wir uns ja mal bei einem Zirkus-/Boden-/Gymnastikkurs. Nächstes Jahr gibt es auch wieder tolle Kurse 🙂 Melde dich am besten gleich zu meinem informativen Newsletter Gesundes Pferd an, dann verpasst du keine Termine.

Bis dann,
Deine Sandra

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein sehr wesentlicher Teil der in der Gesundheitsoptimierung von Pferden ist neben der Hufanalyse, der Kontrolle der Ausrüstung, der Haltung und Fütterung des Pferdes die Trainingsanalyse. Ein Pferdetherapeut kann noch so gute Arbeit leisten, wenn das Pferd dauerhaft falsch trainiert wird, helfen alle Therapiemaßnahmen langfristig nicht. Die häufigsten Fehler, die mir beim Pferdetraining begegnen sind folgende:

1. Falsches Training bzw. zu wenig Dehnungshaltung
Pferde sind von Natur aus dafür gemacht, über lange Strecken mit gesenktem Kopf sich langsam grasend fortzubewegen. In dieser Haltung zieht das Nackenband des Pferdes den Widerrist nach vorne-oben und hebt somit seinen Rücken über die „obere Verspannung“ an. Dies führt zu einer Streckung der Wirbelsäule und einer Dehnung der Hals- und Rücken- bzw. Kruppmuskulatur. Diese Dehnungshaltung ist auch beim Reiten sehr wichtig, um das Pferd locker und losgelassen zu trainieren.

sandra fencl2

Am Anfang, am Ende und zwischendrin sollte nicht auf das Reiten in Dehnungshaltung mit feiner Anlehnung vergessen werden, um Verspannungen im Rücken des Pferdes zu vermeiden. Auf keinen Fall sollte das Pferd in „Rollkur“ oder Hyperflexion (also „zusammengezogen“) geritten werden, da Bänder, Muskeln und in weiterer Folge Wirbel davon Schaden tragen. Natürlich sollte jeder Reiter bzw. Fahrer auch immer bemüht sein, sein Pferd bestmöglich zu trainieren und sich selbst, seinen reiterlichen Sitz und seine Trainingsmethoden konsequent zu hinterfragen. Eine dauerhaft harte Reiterhand oder ein ständig klammender Oberschenkel wird auch Spuren am Pferd und dessen Gesundheit und Losgelassenheit hinterlassen.

 

2. Keine Trainingsphysiologische Intensität und Frequenz
In der Trainingslehre ist es sehr wichtig zu verstehen, dass Pferde genauso wie Menschen Pausen brauchen. Diese Pausen sind nicht nur „für den Kopf“ wichtig, um Erlerntes zu verstehen und zu verdauen. Trainingspausen bzw. trainingsfreie Tage beim Pferd sind auch deshalb so wichtig, weil sich die Muskulatur des Pferdes nach einem Trainingsreiz erst wieder erholen muss. Sind die Trainingspausen zu kurz, übersäuert irgendwann die Muskulatur und es kommt zu Hypotrophie (Muskelschwund) und Verspannungen anstatt zu Hypertrophie (Muskelzuwachs). Umgangssprachlich spricht man von „Übertraining des Pferdes„.

IMG_3330-Bearbeitet copyEs ist also sehr wichtig, nach einer intensiven Trainingseinheit dem Pferd einen Tag Ruhe oder zumindest einen Tag mit „alternativer Arbeit“ wie Bodenarbeit, Handpferde reiten, Freilaufen, Zirzensische Gymnastik oder Spazieren gehen zu gönnen. Auch das Reiten im Schritt am hingegeben Zügel innerhalb einer Trainingseinheit ist sehr wichtig, um die Muskulatur des Pferdes zu lösen und den Abtransport von Schlackstoffen zu gewähren. Außerdem hat das An- und Abspannen (also das Versammeln und wieder Dehnen lassen im direkten Wechsel) einen hohen gymnastischen Wert für Pferde.

Auch unregelmäßiges Training schadet Pferden erheblich. Dies ist speziell bei Freizeitreitern manchmal der Fall. Wenn das Pferd unter der Woche kaum bewegt wird, kann man nicht am Wochenende einen langen Wanderritt machen. Das überfordert das Pferd und wirkt sich sehr negativ auf die Muskulatur des Pferdes aus. Im schlimmsten Fall kann eine solche Überforderung sogar zu Kreuzverschlag führenSteigern Sie dementsprechend das Training Ihres Pferdes nur langsam, und versuchen Sie es abwechslungsreich zu gestalten. So überlastet man das Pferd nicht und es behält die Freude an der gemeinsamen Arbeit.

 

3. Zu kurze Aufwärm- und „Cool-down-Phasen“
Gerade Pferde, die in der Box stehen, sollten mindestens 15 Minuten im Schritt geritten oder vom Boden aus gearbeitet werdenDurch die Boxenhaltung wird kaum Gelenkschmiere innerhalb der Gelenke produziert. Diese wird erst durch Bewegung (also Druckstimulation und Entlastung während der Schwebephase) über die Synovialzotten in den Gelenkszwischenraum des Pferdes abgegeben. Hierdurch wird der Gelenksknorpel des Pferdes ernährt und „quillt auf“, was zu einer verbesserten Stoßdämpfungsfunktion führt. Wenn ein Pferd ohne entsprechende Aufwärmphase im Trab oder Galopp geritten wird, können Verletzungen und Risse am noch schlecht durchbluteten Knopel entstehen. Dauernde Schädigungen können zu Arthrosen beim Pferd führen.

DSC_7265

Des weiteren ist es sehr wichtig, eine ausreichende „Cool-down-Phase“ einzuhalten. Einerseits um Erkältungen des Pferdes zu vermeiden. Andererseits damit die Muskulatur des Pferdes die Möglichkeit hat, die beim Training entstanden Schlackstoffe aus den Muskeln wieder abzutransportieren und auszuscheiden. Der dritte wichtige Aspekt ist, dass das Pferd wieder seine „innere Ruhe“ finden sollte, bevor es weggestellt wird. Lesen Sie auch, welche Trainingsformen sich zur Gymnastizierung und Rehabiliation des Pferdes besonders eignen.

Pferdeausbildung und Pferdetraining ist eine „Kunst“, und gehört immer in die Hände von qualifizierten, einfühlsamen Fachleuten. Wobei man sich auch Profi-Reiter genauestens ansehen sollte. Denn auch wenn der Pferdeausbilder viele Turniersiege errungen hat, ist das noch lange kein Garant für pferdegerechtes und schonendes Anreiten von Jungpferden.

Meine Art, Pferde auszubilden

Sandra Fencl Bodenarbeit

Ich bilde Pferde seit meinem 15. Lebensjahr aus, und es macht mir noch immer sehr viel Spaß, die „Kleinen“ dabei zu beobachten, wie sie eifrig lernen und körperlich als auch geistig sich entwickeln und reifen. Ich arbeite hauptsächlich nach der klassisch-iberischen Methode mit Elementen der Freiheitsdressur und Zirzensik. Ich beginne mit klassischer Bodenarbeit, Freilaufen, Handpferdearbeit, Spaziergängen im Gelände, Verlässlichkeitstraining und Verladetraining. Ich nehme mir für jeden Schritt die Zeit, die das junge Pferd braucht, um in der Aufgabe sicher zu sein, denn ich bilde echte Verlasspferde aus.

Wenn die Pferde inHandpferdespringen Bodenarbeit und Freilauf-Training routiniert sindbeginne ich mit dem einfachen Longieren am Kappzaum, intensiviere das Handpferde-Training und je nach „Bedarf“ auch Zirzensische Gymnastik wie zB das Kompliment oder Podestarbeit, sowie Fahren vom Boden aus und Doppellongieren. Zwischendurch gewöhne ich das Pferd sanft an Trense und Sattel. Mit dieser Vorgehensweise ist das erste Aufsitzen und das anschließende Reiten für das Pferd ein natürlicher, stressfreier Vorgang (vorausgesetzt, es hat nicht bei anderen Leuten bereits negative Erfahrungen gesammelt).

BodenarbeitBei sogenannten „Problempferden“ fange ich oft noch mal „von vorne an“, und eine ganz wichtige Trainingsform ist hierbei IMMER das Handpferde-Training. Diese Trainingsform gibt dem vom Menschen verdorbenem Pferd ein sicheres Herdengefühl und ich kann sehr schnell mit Hilfe eines lieben Verlass-Reitpferdes an Sicherheit, aber auch an tollen, gemeinsamen Erlebnissen, zB im Gelände, den Respekt und Vertrauen des Trainingspferdes erarbeiten. Nähere Infos zu meinem Handpferde-Onlineseminar findest du unter:

https://www.sandrafencl.com/online-seminare-2/

Ich trainiere meine Jungpferde maximal 4-5 Tage pro Woche und achte darauf, dass der Anspruch eines Trainingseffektes erfüllt ist, aber die Pferde auf keinen Fall körperlich oder geistig überfordert werdenAbwechslungsreiche Arbeit, sehr viel Lob und Geduld und die Möglichkeit, dass sich das Jungpferd ausgiebig nach dem Training erholen kann, sind wichtige Faktoren in der erfolgreichen Jungpferdearbeit.

Speziell die Möglichkeit des ausreichenden Koppelganges mit anderen (möglichst gleichaltrigen) Pferden wird häufig unterschätzt. Auch eine gesundheitsfördernde (und Übertraining entgegenwirkende) Massage hat sich im Jungpferde-Training sehr bewährt und wende ich sehr gern an. Nebenbei stärke ich dabei auch die Beziehung zum jungen oder leider bereits verdorbenem Pferd. Denn alle meine und auch „fremde“ Pferde, die in meiner Obhut sind, sollen mich nicht als „Trainer“ sehen, sondern als Partner aber auch kompetenter Führer, mit dem man durch dick und dünn gehen kann und der immer für Spaß und Abwechslung sorgt 🙂 Das ist mir sehr wichtig!

Als Ergänzung behandle ich die mir anvertrauten Jungpferde zusätzlich osteopathisch und/oder physiotherapeutisch (oder in Österreich mittels cranio-sacral Balancing), und bei Bedarf lasse ich auch die Zähne korrigieren und wende feinstoffliche Hilfen wie Bachblüten an. So können sie von Anfang an ideal entwickeln und in einem körperlichen und seelischen Gleichgewicht befinden. Denn nur in einem gesunden Körper kann ein gesunder (und ausgeglichener) Geist wohnen.

Fehler am Anfang der Ausbildung eines Jungpferdes sind schwer und mühsam zu korrigieren. Gerade bei sehr talentierten Pferden machen viele Trainer den Fehler, sie zu überfordern, sodass das Pferd den Spass an der Zusammenarbeit mit dem Menschen ggf. für immer verliert. Besonders bei professionellen Züchtern und Trainern ist die „time is money-Philospophie“ leider weit verbreitet (aber Ausnahmen bestätigen die Regel!). Daher möchte ich auf der nächsten Seite ein paar Worte zur Auswahl eines guten Pferdetrainers verlieren (für diejenigen, die ihre Jungpferde nicht im Raum München oder im Pinzgau in Salzburg stehen haben).


 

Auswahl des richtigen Jungpferdetrainers

Sandra Fencl Pferdetherapie München RaurisAm besten ist es, dem potentiellen Pferde-Trainer mal unangemeldet (und ggf. aus der Ferne) über die Schulter zu sehen. Besonders erkenntnisreich sind die Mimik und der Augenausdruck von den im Training befindlichen Remonten. Auch interessant ist ob die Trainingspferde gern bei dem Trainer/der Trainerin bleiben, also freiwillig folgen und auch in seiner oder ihrer Nähe sich entspannen wollen… und auch die Reaktion der Pferde, wenn der Trainer sich ihnen nähert (kommen sie freudig auf ihn zu oder weichen sie eher zurück und reißen die erschrocken Augen auf), ist sehr aussagekräftig.

Ein gutes Zeichen ist außerdem, wenn Profi-Reiter lange Jahre mit ihren eigenen (Sport-)Pferden erfolgreich verbringen. Wenn ein Pferdesportler alle zwei Jahre ein neues Pferd hat, ist das häufig ein Hinweis auf frühen Verschleiß bzw. „Verheizen“ des Pferdes.

Sollten Sie sich dann entschieden haben, Ihr Pferd bei einem Trainer in Beritt zu geben, ist es ratsam, es immer wieder zu besuchen und auf seine Trainings-Fortschritte, aber auch seine physische uns psychische Gesundheit hin zu untersuchen.

Bodenarbeit_Sandra_Fencl (1)

Damit nicht nur ich mit den mir anvertrauten Pferden zurecht komme, sondern auch die Besitzer, versuche ich die späteren Reiter des Pferdes so früh wie möglich ins Pferdetraining einzubeziehen. Häufig müssen nämlich auch die Besitzer eine Menge lernen, wenn sie sich ein junges Pferd kaufen. Wenn Sie einen Trainer „im Auge“ haben, fragen Sie deshalb auch gezielt nach, ob Sie auch gemeinsam mit Ihrem Pferd bei dem Ausbilder trainiert werden. Schließlich ist es IHR Pferd, und sie sollen schließlich viel Freude daran haben.

Ein Jungpferdetrainer braucht neben fachlicher Kompetenz auch ein hohes Maß an Pferdeverständnis, Geduld, innerer Ausgeglichenheit, Konzentrationsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit, sowie profunde Kenntnisse der Trainingslehre und Biomechanik des Pferdes.

PFERDEGESUNDHEIT: PRÄVENTION IST BESSER ALS HEILUNG!

Eine alte Volksweisheit besagt, Vorbeugen ist besser als Heilen. Dieser Meinung muss ich vollends zustimmen. Viele schwerwiegende Krankheiten und Lahmheiten (und damit ein häufig langer, schmerzhafter und teurer Rekonvaleszenzprozess) ließen sich vermeiden, wenn man sein Pferd entsprechend seiner genetisch festgelegten Bedürfnisse hält, pflegt und bewegt und außerdem einen halbjährlichen, präventiven „Gesundheits-Check“ von einem guten Pferde-Energetiker durchführen lässt.

Häufig können „unauffällige Zwischenfälle“, wie beispielsweise eine Rauferei auf der Koppel, ein ordentlicher Ruck am Strick oder ein „gröberer Stolperer“ langfristig zu Krankheiten oder einer Schonhaltung und in Folge zu Lahmheiten führen. Krankheiten entstehen fast immer langsam und schleichend. Manche Pferderassen wie Isländer, Friesen oder Kaltblüter sind extrem zäh und zeigen echte Probleme häufig erst an, wenn es fast schon zu spät ist…

Präventive, omnipathische Behandlungen sind vor allem auch beim im Wachstum befindlichen Pferd, sowie vor und während des Jungpferde-Trainings ratsam. Auch Dressurkoryphäe Dr. Reiner Klimke teilt die Auffassung, dass eine gründliche Gesundheitsanalyse beim jungen Pferd von großer Bedeutung ist: „…bevor ich anfange, muß ich wissen, daß das Tier physisch und psychisch in Ordnung ist.

In jedem Fall sollten Sie professionelle Hilfe ein Anspruch nehmenwenn Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Verhalten zeigt (beispielhafte Aufzählung):

  • Deutliche gesundheitliche Probleme aller Art (akuter und chronischer Natur, siehe Rechtshinweis in Österreich!!!)
  • Bewegungseinschränkungen aller Art
  • Bewegungsauffälligkeiten wie Lahmheit – siehe Rechtshinweis in Österreich!!
  • anhaltende Taktprobleme
  • schleppende Hinterhand
  • Fehlstellungen
  • Unrittigkeit
  • Steifheit
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Temperamentsprobleme wie Durchgehen oder große Faulheit
  • Schiefhalten des Schweifes oder unruhiger Schweif
  • Buckeln oder Steigen
  • Verletzungen, Narben – siehe Rechtshinweis in Österreich!!
  • Aggressivität, auch Gurt- oder Sattelzwang
  • Verhaltensauffälligkeiten wie Koppen oder Head shaking
  • Fertilitätsprobleme

Rechtlicher Hinweis für Österreich: Das Untersuchen und die Behandlung von kranken Tieren ist laut Paragraph 12 Tierärztegesetz den Tierärzten vorbehalten. Jedoch kann mittels cranio-sacraler Omnipathie und Pferdemassage das gesunde Pferd im energetischen Harmoniezustand verbessert und harmonisiert werden. Bitte wende Dich bei allen krankhaften Zuständen an den Tierarzt/die Tierärztin Deines Vertrauens!

Pferde sind von Natur aus sehr freundliche, leistungswillige Tiere. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Pferd ist lustlos oder zeigt psychische Auffälligkeiten, dann sollten Sie professionelle Hilfe zu Rate ziehen. Fragen Sie den Pferde-Energetiker, Tierarzt bzw. allgemein gesprochen den „Pferdebehandler“ Ihrer Wahl ruhig konkret nach Ausbildung und Erfahrung. Es gibt leider auch einige schlecht ausgebildete „Pferdebehandler“, die ggf. Ihrem Pferd sogar Schaden zufügen könnten!