Ein Tag im Mittelalter!
Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal zum Kaltenberger Ritterturnier geschafft… Wooooooow, was für eine Atmosphäre! Ich war sofort gebannt von den Gauklern, Musikern und Künstlern.

Das Festivalgelände ist riesig und es gibt insgesamt 4 verschiedene Bühnen, wo es ab 11 Uhr bis offiziell 20 Uhr diverse Musik-/Tanz-/Theater-/Kampf-Vorführungen zu bewundern gibt.
Die Öffnungszeiten können sich jedoch stark nach hinten verschieben, denn nicht selten wird bis tief in die Nacht gefeiert, getrunken und gegessen!

Die Qualität der dargestellten Künste war von wirklich erstaunlichem Niveau, ich hatte niemals solch wirklich künstlerisch aber auch schauspielerisch hervorragende Vorführungen erwartet.

Lustig fand ich auch, dass sehr häufig (ahnungslose) Zuseher gleich auf die Bühne geholt wurden, und mitspielen durften (oder mussten), wie hier die Königin 🙂

Aber auch abseits der Bühnen wurde man von den insgesamt rund 1.000 (ja TAUSEND) Darsteller aus ganz Deutschland und Europa bespaßt.
Man hat wirklich das Gefühl, „dazu zu gehören“. Denn man wird immer wieder freundlich animiert, im „täglichen Leben“ und Schauspiel mitzumachen… Mittendrin statt nur dabei, das ist definitiv die Devise in Kaltenbach!

Überall wo man hingeht wird gelacht, gestaunt, getanzt und sich amüsiert. Die Atmosphäre ist ausgelassen und fröhlich.

Und ja, nicht nur Kinder machten große Augen in Anbetracht der sehr authentischen Kostüme und Darsteller.
Erstaunt war ich auch, dass selbst der Großteil der Besucher in kompletten mittelalterlichen Kostümen erschienen waren (da musste ich fürs nächste Jahr gleich „nachrüsten“ – im wahrsten Sinne des Wortes…).

Besonders gefallen haben mir auch die keltischen Bands. Der Beat geht einem nicht nur unter die Haut sondern direkt in die Füsse, und viele Besucher waren fleißig am Tanzen trotz sommerlicher Hitze.
Neben den ganzen Vorführungen gibt es einen tollen Bazar an mittelalterlichen und keltischen Kleidungs- und Schmuckstücken.
Aber auch lustige Souvenire, handgemachte Seifen und viele tolle Stücke aus echter Handwerkskunst. Der Traum jeder Frau: Klamotten, Kitsch und auch Praktisches in Hülle und Fülle… Wer da nicht ein bisserl shoppt, ist selber Schuld 🙂


Wer dann vom Staunen und Shoppen hungrig geworden ist, findet mit Sicherheit etwas Schmackhaftes und Erfrischendes, in den zahlreichen „Schenken“, der Fasshalle oder anderen urigen Lokalen.
Das Essen war zünftig und kreativ (auch von der Namensgebung und Zusammensetzung), und war vom Preis-Leistungsverhältnis meiner Meinung nach echt sehr gut. Ich hab in jedem Fall sehr lecker geschlemmt 🙂
Einmal täglich gibt es einen großen Festumzug, bei dem alle Künstler in einem großen Aufmarsch die Besucher in ihren Bann ziehen. Es ist – wie das Programmheft richtig beschreibt – „ein Rausch von Farben, Klängen und Eindrücken“. Trommelwirbel, Fanfaren, Künstlerische Darbietung bringen nicht nur Kinder zum Staunen und Lachen.

Das absolute Highlight jedes Rittertages ist aber mit Sicherheit das Ritterturnier. „Ritterherz“ heißt die neue Show, die mit hochkarätigen zwei- und vierbeinigen Darstellern aufwartet. Der Trainer der Ritterpferde (und Stuntgruppe) und gleichzeitig der Regisseur des Stücks ist kein Geringerer als Mario Luraschi. Er ist weltweit bekannt als DER Experte für Stuntpferde.

In über 500 Filmproduktionen hat er mit seinen vierbeinigen Stars schon mitgewirkt. Egal ob Vegas, Disneyland oder Paris – auf den großen Bühnen darf die Truppe von Luraschi nicht fehlen!

Eröffnet hat traditionell Luitpold Prinz von Bayern das größte Ritterturnier der Welt – und wie es sich gehört, natürlich beritten zu Pferd 🙂
Bereits das Vorprogramm war sehr sehenswert!

Die Gänse-/Hundedressur hat das Publikum mit Sicherheit am meisten beeindruckt und mitgerissen.


In dem Stück geht es teilweise sehr turbulent zu: Um Mut, Tugend, aber auch um die Krone geht es – und das Böse!
Lord Modrak, ein mächtiger Barbarenfürst will die Herrschaft an sich reißen – und dabei ist ihm jedes Mittel Recht!
Nun gilt es, seinen Mut in diversen Ritterprüfungen zu beweisen, um die Königin und die Krone zu retten… Ein spannendes Stück, den Ausgang müsst Ihr Euch selbst ansehen 🙂
Die Pferde in „Ritterherz“ – alles rein spanische Pferde – stehen gut im Futter und strahlen von innen und von außen. Sie sind gut geritten und erkennbar gut trainiert. Nebenbei gibt es „zufällig“ eine kleine Galopp-Piroutte, eine Piaffe oder auch mal eine Steige-Einlage.


Obwohl, nein, nicht alle sind rein spanisch: Der kleinste zwei- und vierbeinige Akteur gehören zu den Publikumslieblingen….
Ein Pferd „fällt“ im Kampf -> Luraschi ist übrigens einer der wenigen Pferdetrainer, der die Pferde nicht gewaltvoll umwerfen lässt, sondern ihnen wirklich das „Hinfallen auf Kommando“ beibringt.

Etwas Angst hat man manchmal schon bei den Stunts und der Lanzenstecherei, ob das alles so geplant ist…

Übrigens ist seit diesem Jahr ein großer Teil der Arena überdacht worden. So ist man vor Regen, aber auch extremer Sonneneinstrahlung geschützt.
Für mich in jedem Fall ein Eventtipp, für jeden, der einen Tag im Mittelalter „live“ erleben möchte, für jeden, der an künstlerischen Darstellungen, Tanz und Theater interessiert ist und für jeden Pferdefan sowieso. (Wer bleibt dann noch übrig?).

„Mittendrin statt nur dabei“ trifft auf das Kaltenberger Ritterturnier zu.
Also auf, auf, nach Kaltenberg, DIESES WOCHENENDE (24. bis 26. Juli 2015) ist die letzte Chance!
Für mich steht fest, kommendes Jahr bin ich wieder dabei:
Ein Tag in Kaltenberg ist wie eine Reise in die Vergangenheit, ein Stückchen Urlaub, ein Stückchen Abenteuer und in jedem Fall total „Meins“ 🙂
Viel Spaß und bis nächstes Jahr!
Eure Sandra
PS: Mehr Fotos zum Ritterturnier gibt es demnächst auf meiner Fotografie-Facebookseite: www.facebook.com/sandrafenclphotography
PPS: Wer nicht kommt und diese ganz besondere Atmosphäre verpasst, ist selber Schuld 😉
Dem Pferd Sicherheit geben und wie ein Pferd „berechenbar“ wird…
Das Pferd ist ein Fluchttier -> ok, das wissen wir sicherlich alle. Aber ich denke, manchen Leuten ist NICHT bewusst, was das für die Pferd-Mensch-Beziehung bedeutet… Wenn wir uns mit unserem Pferd beschäftigen, dann sind in dem Fall (und besonders, wenn wir allein im Gelände oder Reitbahn sind), sind wir sein „Herdenersatz“.
Ich weiß, manche Leute denken manchmal, wenn ich mit meinen Pferden unterwegs bin: „Die spinnt“, weil ich mir überhaupt keine Sorgen mache in vielen – für andere Menschen „schwierigen“ – Situationen…
Beispielsweise war im August beim Trainer Klassisch-Barock in Heist bei Hamburg (Detailbericht folgt!!!).
Schlappe 1.200 km hatten mein Pferd und ich zu bewältigen (einfache Strecke). LANGE hab ich überlegt, ob ich ihn besser mit dem LKW schicke als allein im „normalen“ Hänger zu fahren. Aber ich hab mich dagegen entschieden. Warum?
Weil ich weiß, dass mein Großer sich sicherer fühlt, wenn er weiß, dass ich vorne im Skoda sitze… (und mein Auto und unseren Hänger erkennt er blind…) Im LKW hätte er nicht gewusst, wo ich bin und das hätte ihn verunsichert (und ein verunsichertes Stierkampfpferd ist nicht gut…).
Und die Entscheidung war richtig, weil er war VÖLLIG entspannt. Ich hab ihn 2 x pro Fahrt ausgeladen und war jeweils über 1 Stunde mit ihm spazieren, grasen an der Hand, und es gab tolle Bio-Zusatzfutter zur (Muskel-)Entspannung und kurze Lockerungsmassagen (weitere Tipps beim Thema „Entspanntes Hängerfahren mit Pferd).
Auch auf Autobahnparkplätzen war er völlig ruhig und gelassen (wollte aber ganz dicht in meiner Nähe sein)… Wenn Du es geschafft habt, dass Dein Pferd sich in Deiner Nähe WIRKLICH sicher fühlt, dann hat Dein vierbeiniger Freund bei Gefahr überhaupt nicht die Idee, von Dir WEGZULAUFEN. Ganz im Gegenteil, wenn es sich unsicher fühlt, wird es zu Dir herkommen/sich annähern (dich jedoch niemals umrennen). Aber das tut es nur, wenn Du eine (gesicherte) Mitte hast (so nenne ich das immer)…
Wenn nicht, bist Du für das Pferd „nicht kompetent“ und es wird entweder ein anderes, sicheres Pferd (wenn vorhanden) suchen, und an ihm „kleben“ oder aber versuchen, so schnell wie möglich heimzukommen in den Schutz seiner Herde… (Das ist übrigens auch die Erklärung für alle, die Probleme mit „Klebern“ haben, also Pferden, die sich schlecht von der Herde trennen lassen… Gib ihnen einen kompetenten, „geerdeten“ Reiter und sie werden gern allein ausreiten gehen…).
Hier auf dem Bild mit den LKWs fragt Rufino gerade: „Frauchen, haben wir alles unter Kontrolle?“ Und ich „antworte“ ihm: „Ja, alles bestens“. Und er entspannt sich wieder und senkt den Kopf 🙂
Ich kenne meine Pferde und weiß genau, wann sie Stress bekommen. Mein Lusitano war ein sehr ängstliches Pferd, als ich ihn bekommen habe, weil er kannte nichts (außer riesige Koppeln). Er hatte Angst vor allem, vor Menschen sowieso, aber auch vor eigentlich „normalen Dingen“ wie Bäumen… Ich habe Dinge mit ihm erlebt, die ich KEINEM Pferdefreund wünschen würde. Aber ich habe von ihm so viel gelernt, unter anderem:
Sicher ist ein Pferd nur, wenn es dir völlig vertraut und DU SELBST DIR DEINER SACHE SICHER BIST… ansonsten wird es mit dem Fluchttier Pferd immer gefährlich/nicht berechenbar/risikoreich bleiben… und das fängt beim Führen schon an…
Da gibt es wunderschöne alte Gebäude (die aber tw. leider verfallen), riesige, alte Bäume, total urige Landschaften, und Streuobst, das wir gemeinsam essen und sogar sammeln durften (danke noch mal an die lieben Leute!!!).
Wie man seinem Pferd (noch mehr) Sicherheit gibt, das möchte ich Dir in meinem nächsten Blogbeitrag erläutern… Also schau gern mal wieder vorbei 🙂
Deine Sandra und Rufino 🙂
PS: Gern auch teilen, ich freu mich, wenn ich den einen oder anderen Pferdefreund zum Nachdenken anregen kann…
PPS: Unbedingt auch RECHTS zu meinem kostenlosen Infoletter „Gesundes Pferd“ anmelden, dann erhälst Du alle ca. 6 Wochen tolle Tipps, Infos, Berichte und Kursinfos per Email!
PPPS: Foto von http://barockpinto.com/
Kaltenberger Ritterturnier
Ein Tag im Mittelalter!
Dieses Jahr habe ich es zum ersten Mal zum Kaltenberger Ritterturnier geschafft… Wooooooow, was für eine Atmosphäre! Ich war sofort gebannt von den Gauklern, Musikern und Künstlern.
Das Festivalgelände ist riesig und es gibt insgesamt 4 verschiedene Bühnen, wo es ab 11 Uhr bis offiziell 20 Uhr diverse Musik-/Tanz-/Theater-/Kampf-Vorführungen zu bewundern gibt.
Die Öffnungszeiten können sich jedoch stark nach hinten verschieben, denn nicht selten wird bis tief in die Nacht gefeiert, getrunken und gegessen!
Die Qualität der dargestellten Künste war von wirklich erstaunlichem Niveau, ich hatte niemals solch wirklich künstlerisch aber auch schauspielerisch hervorragende Vorführungen erwartet.
Lustig fand ich auch, dass sehr häufig (ahnungslose) Zuseher gleich auf die Bühne geholt wurden, und mitspielen durften (oder mussten), wie hier die Königin 🙂
Man hat wirklich das Gefühl, „dazu zu gehören“. Denn man wird immer wieder freundlich animiert, im „täglichen Leben“ und Schauspiel mitzumachen… Mittendrin statt nur dabei, das ist definitiv die Devise in Kaltenbach!
Und ja, nicht nur Kinder machten große Augen in Anbetracht der sehr authentischen Kostüme und Darsteller.
Erstaunt war ich auch, dass selbst der Großteil der Besucher in kompletten mittelalterlichen Kostümen erschienen waren (da musste ich fürs nächste Jahr gleich „nachrüsten“ – im wahrsten Sinne des Wortes…).
Besonders gefallen haben mir auch die keltischen Bands. Der Beat geht einem nicht nur unter die Haut sondern direkt in die Füsse, und viele Besucher waren fleißig am Tanzen trotz sommerlicher Hitze.
Neben den ganzen Vorführungen gibt es einen tollen Bazar an mittelalterlichen und keltischen Kleidungs- und Schmuckstücken.
Aber auch lustige Souvenire, handgemachte Seifen und viele tolle Stücke aus echter Handwerkskunst. Der Traum jeder Frau: Klamotten, Kitsch und auch Praktisches in Hülle und Fülle… Wer da nicht ein bisserl shoppt, ist selber Schuld 🙂
Wer dann vom Staunen und Shoppen hungrig geworden ist, findet mit Sicherheit etwas Schmackhaftes und Erfrischendes, in den zahlreichen „Schenken“, der Fasshalle oder anderen urigen Lokalen.
Das Essen war zünftig und kreativ (auch von der Namensgebung und Zusammensetzung), und war vom Preis-Leistungsverhältnis meiner Meinung nach echt sehr gut. Ich hab in jedem Fall sehr lecker geschlemmt 🙂
Einmal täglich gibt es einen großen Festumzug, bei dem alle Künstler in einem großen Aufmarsch die Besucher in ihren Bann ziehen. Es ist – wie das Programmheft richtig beschreibt – „ein Rausch von Farben, Klängen und Eindrücken“. Trommelwirbel, Fanfaren, Künstlerische Darbietung bringen nicht nur Kinder zum Staunen und Lachen.
Das absolute Highlight jedes Rittertages ist aber mit Sicherheit das Ritterturnier. „Ritterherz“ heißt die neue Show, die mit hochkarätigen zwei- und vierbeinigen Darstellern aufwartet. Der Trainer der Ritterpferde (und Stuntgruppe) und gleichzeitig der Regisseur des Stücks ist kein Geringerer als Mario Luraschi. Er ist weltweit bekannt als DER Experte für Stuntpferde.
In über 500 Filmproduktionen hat er mit seinen vierbeinigen Stars schon mitgewirkt. Egal ob Vegas, Disneyland oder Paris – auf den großen Bühnen darf die Truppe von Luraschi nicht fehlen!
Eröffnet hat traditionell Luitpold Prinz von Bayern das größte Ritterturnier der Welt – und wie es sich gehört, natürlich beritten zu Pferd 🙂
Bereits das Vorprogramm war sehr sehenswert!
Die Gänse-/Hundedressur hat das Publikum mit Sicherheit am meisten beeindruckt und mitgerissen.
In dem Stück geht es teilweise sehr turbulent zu: Um Mut, Tugend, aber auch um die Krone geht es – und das Böse!
Lord Modrak, ein mächtiger Barbarenfürst will die Herrschaft an sich reißen – und dabei ist ihm jedes Mittel Recht!
Nun gilt es, seinen Mut in diversen Ritterprüfungen zu beweisen, um die Königin und die Krone zu retten… Ein spannendes Stück, den Ausgang müsst Ihr Euch selbst ansehen 🙂
Obwohl, nein, nicht alle sind rein spanisch: Der kleinste zwei- und vierbeinige Akteur gehören zu den Publikumslieblingen….
Etwas Angst hat man manchmal schon bei den Stunts und der Lanzenstecherei, ob das alles so geplant ist…
Übrigens ist seit diesem Jahr ein großer Teil der Arena überdacht worden. So ist man vor Regen, aber auch extremer Sonneneinstrahlung geschützt.
Für mich in jedem Fall ein Eventtipp, für jeden, der einen Tag im Mittelalter „live“ erleben möchte, für jeden, der an künstlerischen Darstellungen, Tanz und Theater interessiert ist und für jeden Pferdefan sowieso. (Wer bleibt dann noch übrig?).
„Mittendrin statt nur dabei“ trifft auf das Kaltenberger Ritterturnier zu.
Für mich steht fest, kommendes Jahr bin ich wieder dabei:
Ein Tag in Kaltenberg ist wie eine Reise in die Vergangenheit, ein Stückchen Urlaub, ein Stückchen Abenteuer und in jedem Fall total „Meins“ 🙂
Viel Spaß und bis nächstes Jahr!
Eure Sandra
PS: Mehr Fotos zum Ritterturnier gibt es demnächst auf meiner Fotografie-Facebookseite: www.facebook.com/sandrafenclphotography
Pferde in der Hitze, Teil 2
Wahnsinn, auf meinen Artikel „Pferde in der Hitze“ kamen sooo viele Reaktionen (hier der Link: https://www.sandrafencl.com/allgemein/pferde-in-der-hitze-wichtige-tipps/) allerdings kam auch immer die selbe Frage: Was tut denn das „Steppentier Pferd“ in der Wüste und wie überlebt dieses ohne „Hilfemaßnahmen“?
Gute Frage, aber die Antwort ist einfach, was Wildpferde von unseren Hauspferden in der Hitze unterscheidet:
In diesem Sinne alles Liebe und hoffentlich baldige Abkühlung,
Deine Sandra
PS: Jeder, der mal bei 30 Grad eine Wanderung mit schlecht sitzendem, schiefen Rucksack unternommen hat, kann manches Pferd sicherlich besser verstehen 🙂
PPS: Gern auch teilen 🙂
PPPS: Kennst Du schon meinen neuen Pferdepodcast? Auch hier erfährst Du viele hilfreiche Tipps rund um die Themen Pferdegesundheit, gesundheitsförderndes Pferdetraining und inspirierende Pferdegeschichten! Hör doch gleich mal kostenlos rein: www.sandrafencl.com/podcast
Pferde in der Hitze: Wichtige Tipps
So bringst Du Dein Pferd gut über heiße Sommertage
„Pferde überhitzen drei bis zehnmal schneller als Menschen“, so die Aussage von dem kanadischen Tierarzt und Sportmediziner Michael Lindinger. Konkret erläutert er gegenüber dem Pferdemagazin horsetalk.nz, dass bereits 17 Minuten Training bei heißem Wetter ein Pferd in lebensbedrohliche Zustände wie Kolik, Hitzschlag (mit Anschwellen des Gehirns), Nierenversagen und Kreislaufkollaps bringen können. Besonders gefährlich hierbei ist schwül-warmes Wetter. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit kann der Schweiß des Pferdes auf der Haut nur mäßig verdunsten und so nur eingeschränkt seine kühlende Wirkung entfalten.
Aber was tut man jetzt mit seinem Pferd in dieser Hitze, um es ja nicht zu überfordern und gesund zu erhalten?
1. Schattenplätze und frisches Wasser rund um die Uhr anbieten
Achte darauf, dass das Wasser wirklich regelmäßig kontrolliert wird und auch sauber ist und nicht zu warm wird. Denn Pferde haben eine sehr feine Nase und trinken nur frisches, qualitativ hochwertiges Wasser gern und in ausreichender Menge. Bitte verabreiche es in KEINEM FALL aus billigen „Beton-/Baubottichen“. Diese schwarzen Behälter sind zwar günstig, sie sind aber NICHT LEBENSMITTELECHT. Das heißt, gerade wenn der Kunststoff warm wird, kann er giftige Stoffe (Weichmacher) ins Wasser abgeben 🙁
Ich verwende gerne auch reines Pfefferminzöl von YoungLiving, um den Kreislauf meiner Pferde an besonders heißen Tagen zu unterstützen. Nicht nur ältere Pferde lieben das hochwertige ätherische Öl – falls Du mehr darüber erfahren magst, schau gerne auch hier vorbei: https://www.sandrafencl.com/pferdearomatologie-schnuppergruppe/
Auch eine helle Fliegemaske kann den Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung (etwas) schützen.
2. Pferde sinnvoll abkühlen und erfrischen mittels richtigen Abspritzens des Pferdes
Die wichtigsten Tipps zum richtigen Abspritzen von Pferden sind:
Das Entfernen des Schweißes ist in jedem Fall sinnvoll, denn nur ein nicht verklebtes Fell ist überhaupt zur Thermoregulation (Haare aufstellen und ablegen) fähig. Außerdem zieht Schweiß natürlich unliebsame Plagegeister an.
3. Pferdegerechtes Futter bei Hitze
Kühlende, gesunde Nahrungsmittel wären zB Grüner Tee oder Pfefferminze (auch warm verabreicht!), frische Wassermelone, Erdbeeren und Zitronen(-saft) Wichtiger Hinweis: Obst nur an Pferde mit gesunder Darmflora verabreichen wegen des Zuckergehaltes. Aber gesunden Pferden kann man die Hitze nicht mit erfrischenden Frucht-Tee-Bowle etwas erträglicher gestalten und sie erfrischen und zur Flüssigkeitzufuhr anregen.
Bitte auf KEINEN FALL den Pferden EIS anbieten (auf Facebook kursiert gerade so eine komische Empfehlung für Pferde-Eis). Genauso wie für den Menschen sind eiskalte Getränke oder Speisen auch im Sommer NICHT gesund.
Bei sehr hohem Schweißverlust kann die Zufütterung von Elektrolyten bei Pferden sinnvoll sein.
4. Richtiges Pferdetraining an heißen Sommertagen
An sehr heißen Tagen solltest Du – wenn überhaupt! – Dein Pferd generell nur sehr schonend – hauptsächlich im Schritt – und besser vom Boden aus bewegen. Ein toller Spaziergang (durch einen schattigen Wald), gymnastische Bodenarbeit oder Zirzensik sind ideale Beschäftigungen für heiße Tage. Auch ein kurzer Ritt zu einem Weiher kann dem Pferd eine tolle Erfrischung und Abwechslung bescheren.
Bitte achte sehr genau auf das Schwitzverhalten Deines Pferdes und etwaige „Lustlostigkeit“. Verlange in jedem Fall lieber zu wenig als zu viel oder beschäftige Dich alternativ zB mit Pferdemassage (siehe Videotipp unten). Denn wie oben beschrieben ist Deine subjektive Wahrnehmung NICHT mit dem Thermoempfinden Deines Vierbeiners vergleichbar… Im Zweifel lieber mal einen Ruhe-/Kuscheltag einlegen!
5. Ergänzende Maßnahmen für die Pferdegesundheit an heißen Tagen
Gerade auch alte Pferde leiden häufig sehr unter der Hitze und bekommen Kreislaufprobleme. Ein tolles (unspezifisches) pflanzliches (oder homöopathisches) Kreislaufmittel ist Weißdorn, den man als Kreislauftropfen in der Apotheke erhält (im Zweifel bitte den behandelnden Tierarzt/Homöopathen fragen).
In diesem einfachen Video über Pferdemassage zeige ich Dir außerdem, wie Du mittels einfacher Massagetechnik den Kreislauf und Energiefluss Deines Pferd bei Hitze unterstützen kannst:
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und hier noch weitere Tipps für einen stabilen Kreislauf beim Pferd:
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Du möchtest noch mehr Tipps zum Thema Pferdetraining bei heißen Temperaturen im Sommer? Hier geht es zum 2. Artikel zum Thema Pferde in der Sommerhitze:
https://www.sandrafencl.com/allgemein/pferde-der-hitze-teil-2/
Ich wünsche Dir eine gute Zeit – trotz der Hitze – mit Deinem Vierbeiner!
Deine etwas Sonnen geplagte Sandra
PS: Teilen explizit erwünscht!!!!
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Das POSITIVE innere Bild und warum es so wichtig ist…
Kennst Du das: Du reitest und siehst einen Traktor und denkst: „Ohje, gleich wird sich mein Pferd erschrecken!“
Pferde denken nicht logisch, oder wie? Teil 2
Praxisbeispiel Nummer zwei: Mein Pferd Bangsi:
Alle meine „eigenen“ Privatpferde (= Pferde, die ich (fast) ausschließlich selber trainiere) lernen, frei zu stehen. Freies Stehen = unangebundenes Stehen von Pferden hat viele Vorteile und ist für mich sicherer, als ein Pferd immer fest anhängen zu müssen. Und ja, Pferde können erstaunlich lang frei stehen, wenn man es gut übt. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass JEDES Pferd (auch kleine Kugelfischponies – ich hab auch so eines) mit entsprechender Konsequenz und positiver Bestärkung lernen kann, frei AUF GRAS zu stehen. Mit Sicherheit – aber es dauert 😉
In jedem Fall ist Bangsi ja schon einer unserer älteren Exemplare (29. Lebensjahr) und war schon früher, als ich noch richtig viel Reitunterricht gegeben habe und auch Ausritte geführt habe, im Einsatz. Auch da hab ich ihn gesattelt, getrenst und dann stand er frei im Paddock und hat gewartet, bis alle anderen Reitschüler auch ihre Pferde fertig hatten für den gemeinsamen Ausritt.
Eines Tages wollte es der Zufall, dass es ihm – aufgetrenst – hinter dem Ohr juckte. Bangsi trägt keinen Nasenriemen und keinen Stirnriemen, lediglich ein kleiner, sehr loser Kehlriemen ist auf seinem Zaum drauf. Er kratzt sich also an einem Torpfosten (wo er frei steht) hinter dem juckendem Ohr und ZACK – sein Zaumzeug fällt auf dem Boden. Im ersten Moment gab es einen kurzen Verwunderungsblick, im zweiten Moment setzte er ein großes Grinsen auf (JA, meine Pferde können GRINSEN, und jeder der es nicht glaubt, kann gern vorbei kommen und sich selbst „live“ überzeugen…). Übrigens sogar unser Hund kann grinsen – das macht manchen Leuten aber Angst, weil man dann alle ihre langen Eckzähne sieht.
Zurück zu Bangsi: Ich erkenne den „Ernst der Lage“ und denke: „Einfach ignorieren, damit er es hoffentlich nicht abspeichert.“ Ich gehe zu ihm und mach ihm kommentarlos das Zaumzeug wieder drauf. Ich drehe mich um und gehe in die 3 Meter entfernte Sattelkammer. Als ich sie betrete, höre ich wieder ein kleines Klatschgeräusch und sehe durch die Holzbalken, dass Bangsi sehr wohl etwas Neues gelernt hat und versteht: „Wenn ich mich so hinter dem Ohr kratze, dann fällt das komische Zaumzeug lustig auf den Boden.“
Er fand es seeeeeehr witzig, ich weniger…. Zu meinem Kummer hat er das Zaumzeug-Abwerfen fast ein halbes Jahr immer wieder – wenn ihm grad fad war – mit Freuden praktiziert, und das manchmal sogar mehrfach vor dem Losreiten… und ich hab jedes Mal geschimpft und er hat jedes Mal gegrinst… und irgendwann hat er aufgehört damit und dann gab es ein Keks und wir konnten es „speichern“, dass Zaumzeug drauf besser ist als Zaumzeug unten… Aber bei Schelmenponies dauert das manchmal etwas länger, aber GOTT SEI DANK ist er wieder der „Alte“!
Bis bald,
Bangsi und Sandra 🙂
PS: Hier ist der Link zu „Können Pferde logisch denken?“ Teil 1
PPS: Vielleicht mach ich für www.pferdeinsider.com mal ein Lehrvideo: „So lerne ich meinem Pferd geduldiges, freies Stehen.“ Wäre das interessant für Euch? Ich freu mich auf Eure Rückmeldungen!
Pferde denken nicht logisch, oder wie? Praxisbeispiele Teil 1
Immer wieder höre und lese ich, dass Pferde nicht logisch denken können. Und immer wieder bin ich anderer Meinung. Ich will Euch mal ein paar Beispiele aus meiner Erfahrung nennen, die wahr sind und nicht erfunden, damit ihr mal über dieses – meiner Meinung nach – althergebrachte, falsche Statement eine ggf. neue Meinung bilden könnt:
Beispiel Nummer 1 – Ponytherapie in Bayern:
Letzte Woche war ich in Bayern bei einer lieben Kundin, die einen sehr süssen Ponyhof betreibt. Ich bin dort immer wieder mal, weil sie regelmäßig arme Ponies vorm Schlachter rettet und wir dann gemeinsam die Kleinen erst einmal „aufpäppeln“ und auf einen besseren Gesundheitszustand bringen. So hab ich auch mal eines ihrer ganz kleinen Shetties behandelt, der an Hufrehe und Stoffwechselproblemen litt. Die Behandlung schlug sehr gut an und der kleine Ponymann war innerhalb kürzester Zeit wieder fit, unauffällig und lauffreudig (ich hab leider kein Bild von ihm, aber er sieht so ähnlich aus wie das Pony auf dem Foto).
Als er mich gestern gesehen hat, kam mir gleich ein Strahlen in seinem Gesicht entgegen (das ist fast, wie wenn jemand einen Scheinwerfer auf der Bühne auf dich richtet.) In diesem Moment kannst Du als Gesundheitsexpertin mit Sicherheit sagen: a) Dieses Tier hat mich wiedererkannt, und b) diesem Vierbeiner konnte ich das letzte Mal helfen und er hat mich in guter Erinnerung behalten :). Das sind die Momente wo ich mich wirklich aus tiefstem Herzen freue…
Dann ist dem kleinen Wallach scheinbar eingefallen, dass ich ja nur zu „armen“ Ponies komme, um zu behandeln. Daraufhin hat er sein Strahle-Grinsen abgestellt und arm drein geschaut und ist demonstrativ herumgehumpelt.
Ich sag daraufhin zu meiner Kundin: „Ohje, dem kleinen XY (er bleibt anonym!) geht es aber nicht gut.“ Sie erwidert: „Waaaaaas? Das kann gar nicht sein! Der läuft mit Begeisterung im Galopp auch zwei Ausritte hintereinander, gerade heute auch!!!“ Feststellung von uns beiden: Er simuliert und möchte behandelt werden.
Übrigens hat er den ganzen Nachmittag damit verbracht, uns bei den Behandlungen von anderen Ponies von der anderen Seite des Zaunes aus zuzusehen und zu warten, bis er endlich geholt wird. Es hat ausgesehen, als wolle er mich hypnotisieren, dass ich ihn endlich raushole, weil er doch auch UNBEDINGT eine Massage oder Ähnliches bräuchte…. Ok, manche mögen sagen: Einbildung. Meine Kundin und ich sind uns sicher, dass NICHT.
Nächste Woche gibt es das nächste Beispiel aus der Praxis… Ich bin auf Euer Feedback gespannt 🙂
Liebe Grüsse,
Eure Sandra
2015: Das mutigste Jahr Deines Lebens und warum das Sinn macht :)
Ich möcht
e Euch keine guten Vorsätze ans Herz legen, das ist nicht meine Aufgabe. ABER ich möchte Euch etwas wünschen: Nämlich MUT. Warum Mut?
Weil Mut das Leben ungemein bereichern kann:
Warum sage ich das jetzt? Weil ich immer wieder Pferdefreunde treffe, denen es an Mut mangelt, aber wo eigentlich Intuition da wäre, aber kein (Selbst-)Vertrauen aufs Bauchgefühl. Oft höre ich: „Das habe ich mir schon immer gedacht, dass das für mein Pferd nicht gesund ist.“
Oder: „Ich hatte immer das Gefühl, dass meiner Stute das Training SO keinen Spaß macht, aber schließlich ist ER oder SIE der Reitlehrer und da vertraut man halt auf den Profi… und manchmal beginnen meine Kunden dann zu weinen. Weil es ihnen leid tut, dass sie nicht ihrem Gefühl sondern den „Profis“ vertraut haben…
Deshalb möchte ich Euch Mut wünschen!
MUT um
– > NEIN zu sagen, wenn sich etwas ( beim Training) nicht richtig anfühlt, egal wer Dich unterrichtet/anweist oder welchen Ausbildungsstand/akademischen Grad Dein Gegenüber besitzt.
– > neue, vielleicht sogar unkonventionelle Dinge auszuprobieren. Egal ob im Training, in der Pferdeermährung, in der Hufbearbeitung oder in der Pferdegesundheit. Nur „weil man es schon immer so gemacht hat“, heißt es nicht, dass es richtig ist! Das sehe ich leider GANZ oft in meiner täglichen Praxis…
-> ggf. auch mal jemand anderem auf den (richtigen) Weg zu helfen. Aber auch Mut, um mal den Mund zu halten. Weil manchmal ist weniger mehr und manchmal ist Schweigen tatsächlich Gold (gerade auch auf Facebook manchmal). Nicht immer und überall macht es Sinn, „seinen Senf“ dazu zu geben. Und manchmal könnt Ihr Menschen auf den richtigen Weg bringen, indem ihr einfach ein stilles Vorbild seit. Indem Ihr Dinge anders macht und „trotzdem“ funktionieren sie – oder übertreffen sogar die Erwartungen anderer 🙂
– > andere Leute „anders“ sein zu lassen. Denn was für das eine Pferd gut ist, kann einem anderen Tier schaden. Und was dem einen Reiter ungemein hilft, kann einen anderen ggf. sogar um Klassen zurück werfen…
Mut ist etwas, das man lernen kann. Das haben viele Hunderte von Kunden und Schüler von mir schon bewiesen und mich dabei manchmal sogar überrascht, erstaunt, erfreut und gerührt. Ich war von klein auf ein eher mutiger Mensch. Bei meinen frühkindlichen Reiter-Stuntversuchen gab es leider noch kaum Videokameras und deshalb keine Dokumentation darüber. Aber wenn ich die Videos heut veröffentlichen würde (die es leider nicht gibt), würden wahrscheinlich viele denken, ich war schon als Kind unter Drogen (kein Umkehrschluß auf aktuelle Befinden bitte!!!).
Mut hat aber auch damit zu tun, was man sich selbst ZUTRAUT. Ich habe immer einen eisernen Willen besessen…
In meiner Hufpflegerausbildung wollte man mich bis zur Hälfte der Ausbildung noch immer „loswerden“. Weil ich einfach schlecht und seeeeeeehr langsam war… Am Ende war ich eine der Besten 🙂
Bei meiner Dentistenausbildung hat mir der Hauptdozent JEDEN TAG gesagt, dass ich sowieso durchfallen werde, weil ich zu langsam bin… Ok, am Prüfungstag hab ich die beste Prüfung IN DER GESCHICHTE dieser Ausbildung absolviert, da hat sogar der Ausbilder gesagt: „Das hätte ich nie erwartet.“
Viele liebe Menschen aus meinem engsten Umfeld haben mich eindringlich gewarnt, meinen sicheren, unkomplizierten und noch dazu ganz gut bezahlten Angestellen-Marketingjob an den Nagel zu hängen um stattdessen SELBSTÄNDIG mit vollem finanziellem und körperlichem Risiko mit Pferden zu arbeiten. Wie verrückt kann ein studierter Mensch sein???
… und als ich dieses Jahr gemeinsam mit meinem Geschäftspartner auch noch die Pferdewissens-Onlineplattform PferdeInsider gegründet habe, dachten alle: „Jetzt ist sie vollkommen durchgeknallt.“ Aber es macht mir Freude noch viel mehr Pferden und Pferdebesitzern zu erreichen und online helfen zu können. Das ist wirklich erfüllend für mich, weil ich das Gefühl habe, mein Leben macht (so) Sinn 🙂 Heute bin ich glücklicher und zufriedener denn je… Und ja, Papa, ich ÜBERLEBE und konnte bis jetzt alle meine Rechnungen bezahlen :)))
Mein Rücken ist wenig geeignet fürs Reiten und schon GAR NICHT für schwere körperliche Arbeit gemacht. Ich habe eine ausgeprägte Skoliose = Wirbelsäulenkrümmung, dazu eine Wirbelsäulendrehung, einen Flachrücken im Brustwirbelbereich und ein Hohlkreuz -> mehr negative Dinge auf einmal könnt Ihr in einem Rücken nicht vereinen. ABER ich komme damit super zurecht.
Also, was will ich Euch in langen Zeilen sagen? Eigentlich nichts 🙂 Ich möchte Euch nur ein bißchen Mut für 2015 WÜNSCHEN!
Und vielleicht denkt Ihr im kommenden Jahr mal an diese Zeilen und entscheidet (nach Eurem Bauch und für Euer Pferd) richtig… dann freu ich mich 🙂
In diesem Sinne,
Euch allen ein mutiges, schönes, aufregenes und gesundes 2015,
Euer Häuptling des Mutes,
Sandra mit den unsichtbaren Flügeln 🙂
Weihnachtsbäume an Pferde verfüttern?
Alle Jahre wieder…. kommt die Frage auf mich zu:
Kann ich meinen Weihnachtsbaum an mein Pferd verfüttern oder besser nicht?
Wie sehr häufig ist die klare Antwort: „Es kommt drauf an!“
Grundsätzlich sind ungiftige (Nadel-)Zweige eine sinnvolle und natürliche Futterergänzung für Pferde, wenn man einige Punkte beachtet (bitte Artikel komplett lesen):
Weihnachtsbaum = Pferdefutter?
+ Sie enthalten ätherische Öle und wirken deshalb wie eine kleine, natürliche Aromatherapie für die oberen Atemwege. Jedoch in großen Mengen kann das in den Nadelbäumen enthaltene Terpentinöl die Organe des Pferdes schädigen. Aber wie immer gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift 😉
+ Sie enthalten Vitalstoffe wie Mineralien und Spurenelemente und sind daher eine sinnvolle Nahrungsergänzung.
+ Sie fördern aufgrund ihrer harten Struktur das „richtige Kauen“ und helfen den natürlichen (oft zu geringen) Abrieb der Schneidezähne bei unserem domestizierten Pferden im Einklang mit dem Nachschub der Schneidezähne ( ca. 2 mm pro JAHR!!!) zu bringen.
+ Äste wirken wie eine „natürliche Zahnseide“ und haben somit tatsächlich eine „reinigende Wirkung“ auf Pferdezähne 🙂
+ Sie sind in der kalten Jahreszeit eine tolle Beschäftigung, helfen gegen Langeweile und sorgen für das kleine, kalorienarme „Futter-Häppchen für Zwischendurch“ 🙂
+ Sie enthalten neben Vitalstoffen auch wertvolle Ballaststoffe und können so – gerade in der bewegungsärmeren Zeit – eine gute Verdauung Deines Pferdes begünstigen.
+ Viele Pferde haben richtig Freude an den Bäumen, und spielen sogar damit 🙂
ABER es gibt auch einige WICHTIGE WARNHINWEISE zum Verfüttern von Weihnachtsbäumen zu beachten:
a) ungespritzt (also idealerweise bio-zertifiziert oder noch besser, aus dem eigenen Wald),
b) ungewachst und
c) frei von Wachsresten, Lametta oder sonstigem Christbaumbehang sind!
Das ist sehr wichtig! Wenn Du Dir diesbezüglich nicht sicher bist, schmeiße den Baum bitte lieber weg bevor Du Dein Pferd gefährdest!
– NICHT verfüttern darf man Tannen an tragende Stuten!
Das in den Tannen enthaltene Tannin kann zu Abort = Abgang des Fötus/Fohlens bzw. Frühgeburten führen (in größeren Mengen verfüttert) und generell sind Gerbstoffe in großen Mengen bedenklich/giftig für Pferde. Jedoch macht die Dosis das Gift und die wenigsten von uns werden eine ganze Tannenbaumplantage zuhause haben. Die Blautanne enthält übrigens besonders viel Tannin. Kiefern weisen einen hohen Anteil ätherischer Öle auf, die in zu geballter Ladung Darmstörungen verursachen können (siehe oben). Daher sollte man maximal 1 bis 2 kg an Ästen pro Pferd und Tag verfüttern.
– Aufpassen muss man auch bei (alten) Pferden mit schlechten Zähnen.
Wenn Zähne fehlen oder teilweise fehlen bzw. schlecht sind, können sich Äste auch mal wirklich blöd im Gebiß des Pferdes „verhaken“ bzw. dadurch, dass die Äste nicht ordentlich gekaut werden, kann es zu Verdauungsproblemen kommen. Bei zahnauffälligen Pferden ist also Vorsicht geboten.
– Ebenso bitte aufpassen bei sehr gierigen Pferden!
Meine Pferde fressen immer mal ein Ästchen zwischendurch. Das ist sehr entspannt. Aber es gibt auch „Schlingerpferde“, die in 10 Minuten allein einen ganzen Baum fressen. Auch das kann zu Verdauungsproblemen/Koliken/Schlundkomplikationen etc. führen! Deshalb bitte die ersten Tage entweder „zeitlich limitiert“ die Pferde vom Baum knabbern lassen oder aber nur Äste portioniert anbieten. Denn „neues Futter“ sollte man immer kontrolliert und portioniert anfüttern, sodass sich der Magen daran gewöhnen kann.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, bei Pferden mit gesundem Gebiss, und nicht-tragenden Stuten können Biobäume – in sinnvollen Maßen – eine tolle und sinnvolle Abwechslung in den Speiseplan bringen 🙂
Bon appétit 🙂
Deine Sandra Fencl
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Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel wurde mit größter Sorgfalt geschrieben, es entsteht jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Implementierung neuester wissenschaftlicher Studien. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Tierarzt oder Fütterungsberater.
Zeit zum Nachdenken: Dein Pferd und Du
Hand aufs Herz: Wie kompetent bist Du als Pferdetrainer?
Beitrag drei zum Thema „Die stillste Zeit im Jahr“:
Jetzt geht’s ans Eingemachte!!!
Immer wieder sehe ich Menschen, die Probleme mit ihren Pferden haben. Gleichzeitig sehe ich aber Pferde, die sich vom Menschen mißverstanden fühlen. Pferde, die die Trainingsanweisungen vom Frauchen oder Herrchen nicht verstehen, die frustriert sind aufgrund von mangelndem Sachverstand von ihrem Besitzer, oderTiere, die sogar Schmerzen und Verspannungen haben, zB aufgrund von inkorrekter Bearbeitung ihrer natürlichen Schiefe.
Es ist mit Sicherheit ein „heikles Thema“, aber wenn ich nur einen oder eine von Euch zum ECHTEN Nachdenken anregen kann, habe ich im Sinne der Pferde schon etwas erreicht…
Nimm Dir mal 5 ehrliche Minuten Zeit, und überlege:
Was Du an Deinem Pferd magst?
Schreib einfach alles auf, was Dir einfällt:
+ Vielleicht seine Farbe, sein Aussehen?
+ Vielleicht auch sein Talent in der Galopp-Pirouette oder auch sein begeistertes Mitmachen bei Zirkuslektionen?
+ Vielleicht auch seinen etwas schüchternen, aber sehr freundlichen Charakter…
+ Was GENAU liebst Du an Deinem Pferd?
Jetzt beschreibe, was Du an Deinem Pferd NICHT magst!
– Lässt es sich manchmal auf der Koppel nicht einfangen?
– Ist es manchmal schlimm beim Hufe Auskratzen oder unartig beim Satteln?
– Bleibt es nicht gern ruhig stehen bzw. ist ungeduldig?
– Ist es bei Turnieren oft nervös und verpatzt ggf. auch mal eine Prüfung?
– Lässt es sich auf einer Seite deutlich schlechter biegen oder ist es manchmal unmotiviert beim Training?
So, und nun die Kehrseite der Medaille:
Warum glaubst Du, dass Dein Pferd DICH mag?
Jungen Pferde muss man Sicherheit geben.
-> Weil du ihm ein paar Äpfel mitbringst? Nein, deshalb mögen Pferde einen nicht, sondern sie mögen die Äpfel und sehen Dich als Apfelspender an 🙂
-> Weil Du Deinem Pferd Sicherheit gibst? Ist das wirklich so? Ist Dein Pferd manchmal „unberechenbar“, erschreckt sich im Gelände, ist in neuen Situationen sehr nervös? Das können alles Anzeichen sein, wenn Dein Pferd Dir NICHT 100prozentig vertraut…
Versetz Dich mal in seine Lage: Du bist jetzt kein „Raubtier“ mehr, sondern ein Fluchttier. Du gehst aus der Tür (bzw. Deinem Stall) raus und weißt nicht, ob ggf. von rechts ein Säbelzahntiger auf Dich wartet und von links ein Tyrannosaurus Rex mit offenem Maul auf Dich zugerannt kommt (und die waren ECHT SCHNELLE KREATUREN!!!). Ich persönlich hab ja eine sehr lebhafte Phantasie – und wenn ich mir das jetzt so vorstelle, ich gehe raus und weiß nicht, was und wer mich erwartet und es ist niemand da, der mir helfen kann, dann zieht es mir gleich den Magen zusammen….
Pferden geht es ähnlich, denn von Natur aus sind sie Beutetiere, daher immer in Gefahr und Unruhe. Deshalb sind sie auch oft sehr seelig, wenn man ihnen den „Stress des Aufpassens“ abnimmt und als souveräner, gerechter Pferdetrainer und damit Herdenchef erscheint und agiert. Dann können sie sich entspannen und sich auf andere Dinge, zB spielen oder mit uns arbeiten WIRKLICH konzentrieren… Aber dafür muss unser Pferd uns als WIRKLICH kompetent und vertrauensvoll ansehen. Stell Dir vor, Dein Leben hängt von einer einzelnen Person ab, würdest Du nicht auch WIRKLICH genau selektionieren, wen Du an Deiner Seite haben wollen würdest… Also ich schon 🙂
Deshalb setz Dich im Stillen einmal hin und überlege, wie kompetent bist Du in den Augen Deines Pferdes ?
Je klarer das innere Bild im Pferdetraining, desto größer und schneller der Trainingsfortschritt…
-> Hast Du immer einen Plan? Bildest Du Dein Pferd „mit System“ aus oder einfach irgendwie?
-> Reitest Du jede Lektion mit einer GENAUEN VORSTELLUNG, warum die Übung an dieser Stelle Sinn macht, wie die Übung aussehen soll und wie Du Deinem Pferd bei Fehlern HELFEN kannst?
-> Hast Du einen geschmeidigen, zentrierten, balancierten Reitersitz und erfühlst in jedem Schritt, wie Du Dein Pferd besser machen kannst? Bedenke: Ein DURCHSCHNITTLICHER Reiter stört sein Pferd NIEMALS in der Bewegung, ein GUTER Reiter hilft ihm, seine Balance, Geschmeidigkeit, seinen Takt und Ausdruck zu VERBESSERN. Bist Du ein GUTER REITER?
-> Bleibst Du auch in brenzligen Situationen ruhig, entspannt und souverän oder lässt Du Dich von Deinem nervösen Pferd anstecken?
Ich möchte mit diesen Fragen nicht, dass Du Dich „schlecht“ fühlst. Ich möchte, dass Du ehrlich mit Dir und Deinem Pferd bist. Diese Ehrlichkeit kann vielleicht dazu beitragen, dass Du in Zukunft weniger häufig Deinem Pferd „die Schuld“ für Probleme im Pferdetraining gibst, sondern vielleicht daran denkst, dass der Fehler ggf. bei Dir liegen könnte… Ohne Schuldzuweisung haben Du und Dein Pferd die Möglichkeit zu einer schnelleren Entwicklung und vor allem: Zu mehr Harmonie!
Pferde sind meine größten Lehrmeister!
Denn Pferde sind so unglaublich großartige Lehrer – wenn man sie läßt und es akzeptiert, dass man selber Fehler macht und ggf. nicht „ganz perfekt“ ist 🙂 Sie verzeihen einem (fast) alles und sind dabei meist nicht mal nachtragend…
Wenn alle Menschen wie Pferde wären, dann gäbe es keine Kriege auf Erden…
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich dir ein paar „stille Gedanken“ mit auf den Weg geben konnte…
Alles Liebe,
Deine Sandra & viele Vierbeiner, die mich Tag für Tag Neues und Erstaunliches lehren 🙂