ODER: Was Vertrauen bedeutet und warum positive innere Bilder so wichtig sind….
Gestern war ich das erste Mal in meinem Leben mit Pferden schwimmen…. und zwar mit meinen eigenen Pferden (die dementsprechend auch noch nie schwimmen waren). Am Stall hat mich eine Stallkollegin gefragt, ob ich denke, dass meine Pferde ins Wasser gehen werden. Ich sagte: „JA, da bin ich mir SICHER„. Sie erwiderte: „Wie kannst du dir sicher sein, wenn sie es noch nie gemacht haben.“ Ich sagte: „Weil ich weiß, dass sie mit mir mitkommen werden, sie vertrauen mir.“
Übrigens gleich mal vorweg: Normalerweise können alle Pferde von Natur aus schwimmen – so wie alle Hunde. Sie müssen es nicht wirklich „lernen“. Jedoch ist es sicherlich anstrengend für sie am Anfang (auch geistig-emotional) und deshalb solltest Du die ersten Schwimmeinheiten mit deinem Pferd nicht zu lange gestalten 🙂 Und natürlich sollte Dein Pferd grundsätzlich schon mal Wasser kennen. Also Beine abspritzen etc. Obwohl es tatsächlich häufig so ist, dass Pferde das Abspritzen NICHT mögen, aber in ruhige Gewässer gern reingehen… Scheinbar mögen sie das Rumgespritze nicht 🙂
Am See angekommen – nach einem fast 9 km langen Ritt – gab es erst mal eine kurze, wohlverdiente Graspause. Ich kann ja meine Pferde überall frei lassen, ohne, dass sie weggehen (ACHTUNG: NICHT ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!!!).
Nach ca. 30 Minuten Verschnaufpause hab ich dann meine Pferde an einer ruhigen Stelle ohne Menschen ins Wasser geführt. Isländerstute Fjola hat erst mal den Grund abgetastet und war final mit dem Kopf bis über die Augen und nur knapp unter den Ohren am tauchen. Da hatte ich kurz etwas Angst, denn neben dem Zungenbein ist das Innenohr das wichtigste Gleichgewichtsinstrument beim Pferd. Deshalb sollte (auch beim Abspritzen/Waschen) NIEMALS Wasser in die Ohren des Pferdes gelangen!
Übrigens: Auch wenn ein Pferd nur durchs Wasser „watet“, MUSS es die Oberfläche des Wassers mit den Nüstern anblasen. Pferde können aufgrund ihrer seitlich sitzenden Augen nicht wirklich sehen, wie tief das Wasser ist. Sie müssen es daher „anblasen“ mit der Nase dicht über der Wasseroberfläche, um einschätzen zu können, wie tief ein Gewässer ist. Deshalb meine Bitte an Dich:
GIB DEINEM PFERD DIE MÖGLICHKEIT, die WASSERTIEFE EINZUSCHÄTZEN, indem Du ihm LANGE ZÜGELN durch ein VORSTRECKEN Deiner ARME gewährst. So hast Du Dein Pferd noch immer „im Griff“, Du ziehst aber nicht in seinem Maul und Dein Pferd kann reell einschätzen, wie tief das Wasser ist. Viele Reiter wissen nicht, dass Pferde von oben nicht oder schlecht sehen können, wie tief ein Gewässer ist, und das ist auch der GRUND, WARUM VIELE PFERDE NICHT INS WASSER GEHEN WOLLEN!
Na ja, nach einem kurzen Fjola-Tauchgang hab ich meine beiden Helden dann angefeuert, mit mir ins Wasser zu kommen. Beide hatten kurze Zweifel, sind aber aufgrund meiner Zurufe gleich mitgekommen. Ich bin rückwärts geschwommen, sodass ich sie ansehen konnte…
Mein Lusitano hat versucht, ganz dicht bei mir zu schwimmen, sodass ich ihn retten kann, falls er untergeht… Er hatte schon etwas Angst, als plötzlich kein Boden mehr unter den Füßen war. Meine Isländermaus hingegen hat das alles ziemlich cool gefunden und mit den Nüstern unter Wasser rumgeblubbert, mit den Beinen (wo sie noch stehen konnte) rumgeplanscht und bestimmt 5 x den ganzen Kopf inkl. Augen unter Wasser getaucht… Sie ist ein Seepferd!
In jedem Fall war ich super stolz auf die Zwei und total „verliebt“…. Denn einmal mehr haben sie mir bewiesen, dass sie mir praktisch „blind“ vertrauen. Sie wissen, wenn ich ihnen sage, sie können das, dann WERDEN SIE ES SCHAFFEN – auch wenn sie selbst in dem Moment daran zweifeln.
Dieses Vertrauen bekommt man aber nur geschenkt, wenn man
a) seine Pferde versteht und ihnen zuhört
b) seine Pferde nicht ständig überfordert
c) seine Pferde als gleichberechtigte Partner (oder in meinem Fall: Freunde und Familienmitglieder) ansieht und ihnen „eine Stimme gibt“.
d) für sie da ist – in GUTEN WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN.
Und genau diese Punkte beachte ich und meine Pferde wissen das. Ich bin für sie da. Immer. Egal was passiert. Ich kümmere mich um sie. Und ich werde sie NIEMALS reiten oder ähnliches verlangen, wenn sie nicht fit sind… Das ist mein Versprechen… Ich wünsch Euch ganz viel Spaß mit Euren Pferden (mit und ohne Wasser)!
Eure 3er-Plansch- und Schwimmgruppe Sandra’s Seahorses 🙂
Am 21. und 22. Juni 2016 hatte ich die große Ehre mit meinem Lusitanobuben Rufino aktiv bei einem Seminar mit Jean-François Pignon am Reithof Gebhard in Kirchehrenbach im schönen Franken teilzunehmen. Ich hatte bereits zwei mal die Chance gehabt, bei Seminaren in Salzburg Jean-François zu bewundern und habe bereits zwei Artikel über ihn und seine Arbeit verfasst. Insofern war mir seine Arbeit einigermaßen bekannt 🙂
Wirklich riesig gefreut habe ich mich aber, als er zu mir in der ersten Einheit sagte: „Du hast Dein Pferd sehr gut ausgebildet ohne es tot zu machen, ohne dass es gelangweilt ist und ohne, dass es das Interesse an dir verloren hat. Das findet man sehr selten.“ Diese Aussage hat mich echt RIESIG gefreut und war mit Sicherheit eines der größten Komplimente, die ich in meinem gesamten Leben erhalten habe 🙂
Was er damit meint ist, dass man es als professioneller Trainer (und manchmal auch als Pferdebesitzer) oft“übertreibt“. Man übt Lektionen und Trainingsinhalte zu oft und zu intensiv… Die Pferde spulen dann ein „Programm“ ab, machen aber nicht mehr mit Freude und einem „lebhaften, interessierten Ausdruck“ mit.
Langeweile im Pferdetraining ist das eine regelmäßig anzutreffende Problem. Mangelnde Sprachkompetenz des Menschen in „Pferdisch“ ein anderes häufiges Problem. Viele Menschen drücken sich unklar dem Pferd gegenüber aus. Beispielsweise schauen sie ihm ständig lange in die Augen. Wenn ein Pferd ein anderes intensiv ansieht, heißt das aber auf Pferdisch: „Ich habe ein Problem mit Dir“ und der Dialog wird sich meist in einer aggressiven Konfrontation fortsetzen.
Für Jean-François ist es ganz wichtig, dass man ein konsequenter und „starker“ Herdenführer ist. Das heißt unter anderem, man kann den Individualabstand von sich zum Pferd jederzeit kontrollieren und das Pferd verhält sich respektvoll dem Zweibeiner gegenüber. Nur so kann sich das Pferd auch in schwierigen Situationen beim Menschen vertrauensvoll anlehnen und entspannen…
Wichtig ist es somit, dass man sein Pferd korrigiert, wenn es beispielsweise ungefragt dem Menschen zu nahe kommt oder auch respektlos am Zweibeiner „rumnaselt“ oder sogar mit der Lippe (oder schlimmer noch: mit den Zähnen) am Trainer knabbert. Auch das ungefragte Anknabbern von Strick oder Gerte unterbindet der französische Meister der Freiheitsdressur. Konsequenz wird bei ihm groß geschrieben und das fällt vielen Menschen sehr, sehr schwer…
Auch im fremden Stall und ungewohnter Reithalle mit vielen fremden Pferden und zahlreichen Zusehern rundherum hat sich mein ehemaliges Wildpferd Rufino an meiner Seite vollkommen entspannt… Das hat mich wirklich riesig gefreut 🙂
Eine feine, angemessene Korrektur mit der Gerte ist keine Gewalt… Gewalt entsteht im Kopf des Menschen mit einer negativen Emotion
„Wenn ich ein Pferd mit der Gerte berühre, passiert dies ohne negative Emotion. Das Pferd akzeptiert diese Korrektur sofort und unsere Beziehung verschlechtert sich dadurch nicht , sondern ganz im Gegenteil: Das Pferd sieht, dass ich „stark“ bin und vertraut mir noch mehr. Die meisten Menschen schaffen es aber nicht, Pferde ohne (negative) Emotion/aggressives Verhalten mit der Gerte zu korrigieren. Sie „strafen“ mit Aggression, Frust oder Ärger… DAS nennt man dann Gewalt und es ist nicht gut für die freundschaftliche Beziehung mit dem Pferd…“
Ja, seine Emotionen, aber auch seinen Körper unter Kontrolle zu haben lernen die Teilnehmer in diesem Seminar… Und wie schwer es ist, sich komplett auch in (neuen), ungewohnten Übungen und Bewegungsabläufen zu entspannen, habe ich am eigenen Leib schon früher miterlebt…
Um die Aufmerksamkeit seines Pferdes zu gewinnen, lehrt Jean-François die Übung „Flanke verteidigen“. Man fokussiert dabei auf die Flanke des Pferdes und „attackiert“ sie sozusagen zuerst mit dem eigenen Blick und – bei Nichtreaktion des Pferdes – mit Gerte. Genauso wie es Pferde untereinander machen, wenn sie ihren Rang festlegen (gerade von Hengsten kennt man dieses Verhalten in sehr auffälliger Form).
„Häufig denken die Leute, dass das eine gymnastische Übung ist oder eine Übung, die man regelmäßig trainiert. Aber im Endeffekt möchte man mit dieser Übung lediglich die Aufmerksamkeit des Pferdes gewinnen. Das ist der einzige Zweck“ erklärt der Franzose eindringlich.
Extrem wichtig dabei ist, dass man die Übung mit Entspannung ausführt und sobald das Pferd reagiert, dem Pferd eine Entspannungspause gönnt. So lernt das Pferd, dass es sich in der Nähe des Menschen loslassen kann und es wird sehr aufmerksam und interessiert am Zweibeiner.
Gerade aber diese tiefe Entspannung in Körper UND Geist fällt vielen Menschen sehr schwer. Teils weil sie zB durch tägliche Büroarbeit an einer verspannten Schulterregion und Blockaden entlang der Wirbelsäule leiden. Teils weil wir zu „verkopft“ sind und unsere alltäglichen Probleme, Ärgernisse und Sorgen nicht zuhause lassen können… Und unsere Pferde sind echte „Verspannung-Scanner“ und Psychologen gleichzeitig…. NICHTS, aber auch gar nichts bleibt ihnen verborgen…
„Wenn Du nicht bei Dir bist, solltest Du nicht mit Deinem Pferd arbeiten. Das funktioniert nicht und frustriert beide Seiten nur“, bestätigt Jean-François meine persönliche Erfahrung aus der Praxis. Ich mache in meinem Seminaren – egal ob Sitzkurs, Bodenarbeitskurs oder Gangpferdeseminar auch regelmäßig bewusstseinslenkende Übungen, Atem- und Entspannungseinheiten. Denn je stiller wir im Geist sind, desto mehr wollen Pferde bei uns sein und desto besser können wir ihre sehr subtile Sprache wahrnehmen und selbst annehmen…
Nur wenn Du Dich selber entspannst, kann sich Dein Pferd bei Dir entspannen, wohl fühlen und somit gern mit Dir arbeiten! Shirt sponsored by Caballo Classico
Wenn man die Aufmerksamkeit seines Pferdes gewonnen hat und ein grundsätzlich gutes Vertrauens- und Respektverhältnis besteht, dann kann man sein Pferd „zum Spielen einladen“. Dies geschieht über die „Rechts-Links-Schulter-Übung“. Das Pferd weicht hierbei NICHT der Gerte aus, sondern tritt aktiv auf die Gerte zu. Genauso wie wenn ein Wallach ein anderes Pferd zum Spiel auffordert…
Rufino hat diese Übung verstanden und reagiert sogar mit Schulterhebung auf meine Spieleinladung. Wichtig dabei ist auch hier, dass man eine entspannte Atmosphäre erhält und die innere Freude am Spiel dem Pferd auch ehrlich vorleben kann.
Wenn diese Übungen gut klappen, dann ist das Pferd für die Freiarbeit bereit…. Wer sich näher mit diesen Übungen, aber auch mit der Philosophie von dem Meister der Freiarbeit beschäftigen möchte, dem empfehle ich sein Buch „Un chemin vers la liberté“ empfehlen und seine DVDs. Die Gazelle-DVD ist wunderschön und wir haben sie uns beim Kurs alle zusammen abends angesehen.
Es war ein wirklich wunderbarer Abend und ich habe mit blendend mit Jean-François und seinen Freunden/Assistenten unterhalten (Gott sei dank kann ich fließend Französisch!!!). Auf der Website von Jean-François Pignon könnt Ihr Bücher, DVDs etc bestellen.
Ich hoffe, nächstes Jahr kann ich evt. gemeinsam mit dem deutschen Ansprechpartner für Kurse mit Jean-François einen Termin erhaschen und ggf. ein Seminar in München mit ihm veranstalten 🙂 Wer hierfür unverbindlich Interesse hat, gern zu meinem kostenlosen Infoletter Gesundes Pferd anmelden (rechts in der Box oder Email an info@sandrafencl.com). Ich halte Euch dann auf dem Laufenden…
Wenn die Beziehung mit dem Pferd passt und der gegenseitige Respekt vorhanden ist, dann kann man auch mal gemeinsam „Mähne kraulen“.
Für alle, die noch Bilder vom Seminar mit Jean-François bestellen wollen, einfach kurze Email an info@sandrafencl.com. Ich sende Euch natürlich kostenlos und unverbindlich eine Auswahl zu und Ihr bezahlt nur die Bilder, die Ihr haben wollt und selbst ausgesucht habt… Ich habe wirklich ganz viele wunderschöne Aufnahmen „nebenbei“ geschossen 🙂
Sobald ich Zeit habe, werde ich noch einen weiteren Bericht zu diesem wunderbaren Kurs und den vielen, tollen Impressionen, Zitaten und Weisheiten, die ich mitnehmen konnte, verfassen.VIELEN DANK an dieser Stelle nochmals an das Organisationsteam und dem Reithof Gebhard. Ich habe mich wirklich WAHNSINNIG gefreut, dass ich aktiv dabei sein durfte 🙂
Hier noch ein Bild von der tollen abendlichen Vorführung, die Jean-François mit seinen Pferden auf der Koppel veranstaltet hat, oder: „ein Spiel unter Freunden“… einfach großartig!!!
Letzte Woche in meinem Abendseminar „Motiviere Dein Pferd“ hat mich eine Seminarteilnehmerin gefragt, „wie erkenne ich ein wirklich motiviertes Pferd„? Und ich finde das eine spannende Frage und möchte ihr deshalb einen Blogbeitrag widmen. Generell können wir uns an der AIDA-Formel aus der Werbebranche orientieren (ja, manchmal merkt man eben doch, dass ich Marketing studiert habe…).
A = Attention Das Erste, das ich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd benötige, ist überhaupt die AUFMERKSAMKEIT meines (Trainings-)Pferdes. Wenn ich meinem Pferd total egal bin, dann wird es keine gute Möglichkeit der Zusammenarbeit geben. Ich muss also dem Pferd erst einmal bewusst machen, dass ich da bin. Das kann man zB durch schnelle Richtungswechsel im Roundpen erarbeiten. So nimmt das Pferd uns als Person wahr.
I = Interest Wenn Dein Pferd Dich wahrgenommen hat, sollte es (ehrliches) INTERESSE zeigen. Es kommt dann mit vorgestreckter Nase auf Dich zu und interessiert sich für Dich. Wie Du riechst, wie Du aussiehst, welche Ausstrahlung Du hast. (Wusstest Du übrigens, dass Pferde am Geruch erkennen, ob Du Vegetarier bist oder nicht? Für ein Fluchttier auch nicht uninteressant als Erkenntnis…)
D = Desire Wenn diese erste Kontaktaufnahme positiv war, und Dein Pferd Dich als interessant und im Idealfall sogar „kompetent“ einstuft, dann wird es den WUNSCH (desire) haben, sich Dir anzuschließen.
A = Action Aus dem Wunsch, bei Dir zu sein, folgt dann die logische AKTION, dass Dein Pferd Dir folgt. Klingt eigentlich einfach, oder? 🙂
Manche Leute finden das komisch, dass sich Pferde dem körperlich unterlegenen Menschen anschließen. Aber genau so funktioniert eine Herde. Die Pferde schließen sich nicht unbedingt dem (körperlich) stärksten Mitglied an, sondern dem Pferd, das am souveränsten, kompetentestens und ruhigsten auftritt…
Pferde, die eine mentale Stärke besitzen und eine innere Ruhe und Kraft haben eine überlegene Ausstrahlung, und das LIEBEN Pferde – auch beim Menschen. Deshalb sind nicht die Menschen, die „sehr laut“ sind, ECHTE Pferdeflüsterer, sondern wie das Wort schon sagt, Menschen, die mit leisen Signalen, aber klarer, feiner und ruhiger Körpersprache arbeiten… Denn Pferde lesen uns ständig, jede Minute, jede Sekunden, in jedem Moment…
Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen, wie erkenne ich motivierte Pferde? Die Antwort ist einfach: Motivierte Pferde sind Pferde, die ihren Menschen ständig lesen, sich auf ihn konzentrieren und wirklich aufmerksam ihm gegenüber sind (das erkennt man zB am Innenohr, das zum Menschen zeigt). Gleichzeitig ist es auch so, dass sie ständig bereit sind, den Anforderungen des Menschen nachzukommen und „ihm gefallen wollen“.
Auch wenn es „unübliche“ Anforderungen sind, wie zB ein Handpferdesprung über ein Hindernis, oder das Durchreiten von sehr unwegsamem Gelände oder Flüssen. Ein Pferd, das seinen Menschen respektiert als kompetente und souveräne Führungspersönlichkeit und ihm somit vertraut, wird versuchen, in jeder Situation sein Bestes zu geben… Das Pferd vertraut dem Menschen sprichwörtlich sein Leben an… und das mit FREUDE und einer positiven Ausstrahlung (keinem „toten“ oder gelangweilten Ausdruck).
Und das ist es, was Reiten für mich WIRKLICH sicher macht. Ein Pferd, auf das ich mich verlassen kann. Das immer bei mir als Reiterin nachfragt, „Frauchen, was machen wir jetzt?“ – auch in Situationen, die ggf. sehr ungewohnt (und damit ggf. sogar gefährlich) sein können…
Deshalb liegt mir viel daran, Pferde vielseitig auszubilden und ihnen zu zeigen, dass sie mir – in jeder Sekunde, in jeder noch so „komischen“ Situationen – vertrauen können. Und das gelingt nicht durch Dominanz, sondern durch gegenseitigen Respekt und einem partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe. Denn wie heißt es so schön: „Die einzige Sicherheit im Leben, ist die Unsicherheit.“
Alles Liebe,
Eure Sandra
PS: Ein einfaches Erkennungsmerkmal, ob ein Pferd WIRKLICH vertraut, ist, wie es in Stress-Situationen reagiert: Läuft es bei Stress davon oder läuft es, wenn es Angst hat, zu Dir her?
PPS: In diesem Videozeige ich auch noch mal in Wort und Bild wichtige Erkennungsmerkmale von motivierten Pferden. Viel Spaß beim Ansehen 🙂
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https://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2016/04/WIE_ERKENNT_MAN_EIN_MOTIVIERTES_PFERD1.jpg600800Sandra Fenclhttps://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2019/11/sandrafencl.pngSandra Fencl2016-04-25 07:56:232019-11-12 15:35:02Wie erkennt man ein motiviertes Pferd?
https://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2016/03/SO-UNTERSTÜTZT-DU-DEIN-PFERD-IM-FELLWECHSEL.jpg600800Sandra Fenclhttps://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2019/11/sandrafencl.pngSandra Fencl2016-03-23 12:09:422025-01-14 14:26:02So unterstützt Du Dein Pferd im Fellwechsel
Neues Jahr, neues Glück oder neues Jahr, gute Vorsätze – so heißt es zumindest in deutschen Redewendungen. Aber was würden sich Pferde von ihren Besitzern wünschen? Ich habe mich unter den Vierbeinern mal umgehört und die Top Ten der Pferdewünsche an ihre Besitzer zusammen getragen:
Platz 10: Mehr Bewegung.
Viele Pferde wünschen sich mehr Bewegung. Bewegung bedeutet aber nicht zwingend Reiten, sondern auch einfach mal auf die Koppel gelassen zu werden, oder im Winter mal an der Hand etwas spazieren geführt werden, mit einem Kumpel freilaufen dürfen oder auch mal ein bisschen Freiarbeit oder Grasen an der Hand. Vielleicht kann man ja gerade in der Winterszeit statt sich auf einen Plausch im Kaffeehaus zu treffen, auch einen Frischluftspaziergang beim Pferd treffen? Auch vielen „Nicht-Pferdemenschen“ tut etwas Bewegung an der frischen Luft gut und bringt ggf. auch das eine oder andere Festtagskilo zum Schmelzen…
Pferde sind bekanntermaßen Bewegungstiere und gehören zur Gattung des „Fernwanderwildes“. Siesind dafür konzipiert TÄGLICH 12 bis 30 Kilometer zurück zu legen. Nur so funktionieren Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf, Hufmechanismus und Hufwachstum, Muskeldurchblutung, aber auch die Ernährung der Gelenke optimal und man kann so Muskelverspannungen und Koliken vorbeugen. Ein angenehmer Nebeneffekt von alternativen Bewegungsformen ist außerdem, dass viele Pferde viel motivierter, leistungsbereiter und ausgeglichener sind, wenn sie nicht immer „nur geritten werden“.
Platz 9: Mehr Raufutter. Pferde sind sogenannte Dauerfresser. Wildpferde fressen bis zu 18 Stunden – meist wenig gehaltvolles Futter – am Tag. Je weniger Energiewert das Futter aufweist, desto länger fressen Pferden und desto weitere Strecken legen sie dadurch auch zurück. Denn Fressen bedeutet für Wildpferde gleichzeitig Fortbewegung. Diese Wechselbeziehung zwischen Energiegehalt des Futters und täglichem Bewegungspensum ist auch bei den sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ wie zB EMS, Cushing oder Hufrehe, aber auch Kotwasser unserer domestizierten Pferden zu beachten.
Fresspausen von „nur“ 4 Stunden erhöhen das Risiko von Magengeschwüren bzw. Magenschmerzen, aber auch Koliken und Aggressivität enorm. Wenn Dein Pferd zu dick wird, kannst Du möglichst grobfaseriges Heu besorgen oder auch etwas Stroh oder in kleinen Mengen auch ungiftige zB Obstbaumäste zufüttern, bzw. auch Heunetze verwenden oder über Punkt 10 nachdenken -> ggf. braucht Dein Pferd mehr Bewegung…
Platz 8: Koppel-/Haltungspartner finden, die harmonieren. Unsere domestizierten Pferde haben den großen Nachteil: Sie können sich weder ihre Lebensregion, noch ihre „Familie“ aussuchen. Sie werden einfach bunt zusammen gewürfelt: Isländer mit Spaniern, Haflinger mit Friesen, Araber mit Shetties… Und auch bei Pferden kann Rassismus ein Thema sein (klingt komisch, ist aber so: Die mit Abstand rassistischte Rasse ist meiner Erfahrung nach das Islandpferd, gefolgt vom Haflinger).
Nicht jedes Pferd ist für große Herden gemacht und viele erleiden großen Stress bei großen oder auch schlecht passenden Koppelgemeinschaften. Deshalb ist die individuelle, optimale Haltungsform nicht immer ein großer Offenstall oder Aktivstall. Jedoch wünschen sich die Pferde sehr, gemeinsam mit zumindest einem Kumpel über die Weide toben zu können, sich austauschen und bekuscheln, aber auch mal necken zu dürfen. Ein Leben in Einzelhaft ist – wie ich finde – kein Leben für das Herdentier Pferd, Verletzungsgefahr hin oder her. Denn auch die Seele eines Pferdes kann verletzt werden oder verkümmern 🙁
Platz 7: Ein Sattel, der passt.
Wohl jeder Pferdebesitzer hat schon mal einen ordentlichen „Griff ins Klo“ in Punkto Sattelkauf oder Sattelanpassung gemacht. Pferderücken verändern sich, Sättel auch, aber beides nicht immer zu ihrem Vorteil. Der regelmäßige Blick auf den Pferderücken (und gern auch ein „Vergleichsfoto“ in möglichst gleicher Haltung und Beinaufstellung) bringt bald Objektivität in die Befundaufnahme des Rückens Deines Pferdes. Hier ein kurzes Video zum Thema: „Wie erkenne ich als Pferdebesitzer, dass mein Sattel nicht mehr passt?“
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Platz 6: Gymnastik & Physio für den REITER (!!!)
Alle sprechen immer vom Gymnastizieren des Reitpferdes. Alle holen regelmäßig Pferdeosteopathen, Pferdephysiotherapeuten und Chiropraktiker. Die Branche der Alternativmedizin am Pferd boomt wie nie zuvor. Aber wie viel und wie regelmäßig gymnastiziert und korrigiert sich der Reiter? Die „Händigkeit“ und natürliche Schiefe des Pferdes gehört bearbeitet. Das stimmt, aber die Händigkeit und Schiefe des Reiters ist mindestens genauso wichtig! Nur leider ist das vielen Zweibeinern nicht bewusst.
Hast Du beispielsweise gewusst, dass sich ein links hohles Pferd (das sind die meisten) und ein rechtshändiger Reiter sich in der Schiefe verstärken? Nein? Die Lösung: Such Dir eine linkshändige Reitbeteiligung. Ok, das war nur ein Witz, wobei diese Idee nicht grundsätzlich verkehrt ist. Meine Lösung ist aber „unangenehmer und anstrengender“. Fixiere gleich mal ein paar Termine bei Deinem Osteopath oder Cranio-Sacraltherapeuten, Rolfingexperten oder Physiotherapeuten etc. Deines Vertrauens. Denn diese Termine sind nicht nur ein guter Vorsatz, sondern eine lohnende Investition in die Gesundheit von Dir UND Deinem Pferd!
Und zumindest zwei Mal die Woche sollte etwas Ausgleichsgymnastik, Stretching oder Aufwärmen vom häufig Schreibtisch geplagten Menschenkörper als Minimum-Wochenprogramm fix auf Deiner „Todo-Liste“ stehen. Außerdem möchte ich Dir SEHR eine bewegliche Bürositzgelegenheit empfehlen: Ein Sitzball, ein Balimo oder Schwinghocker sind wirklich lohnende Investitionen und fördern die Beweglichkeit von Deinem Becken und Rücken und können bei richtiger Anwendung sogar Bandscheibenvorfällen vorbeugen! Meine Online-Ausbildungsteilnehmer sind immer begeistert von der Wirkung von unseren gemeinsamen Turneinheiten – und dem positiven Effekt auf Ihr Pferd! Turnen muss nicht aufwändig sein, sondern kann wirklich einfach in den Alltag integriert werden! Hier mal ein Beispiel, wie einfach „Reitergymnastik“ durchzuführen ist:
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Platz 5: Ein Reitlehrer, der sich „richtig anfühlt“.
Gute Reitlehrer zu finden scheint heutzutage wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen zu sein. Meine Meinung dazu ist: Lieber gar kein Unterricht als schlechter Reitunterricht. Denn schlechter Reitunterricht kann sich sehr negativ auf die Harmonie und Partnerschaft von Dir und Deinem Pferd auswirken! Schlechter Reitunterricht ist gekennzeichnet durch Stress, Verkrampfung und Frustration – egal ob körperlicher oder seelischer Natur bei Pferd oder Reiter oder beiden. Nach einer Reitstunde sollten sowohl Pferd als auch Reiter zufrieden zurück in den Stall kommen.
Natürlich darf es mal anstrengend sein, aber weder Pferd noch Reiter sollten einen schlimmen Muskelkater oder extreme Ermüdungs- (oder Verspannungs-)Anzeichen davon tragen! Und am Tag nach einer Reitstunde sollte sich das Reiten auch „leichter“, klarer oder einfacher anfühlen. Dann hattest Du guten Reituntericht und darfst Deinen Reitlehrer behalten 😉 Als einfache Hilfestellung eignet sich folgende Aussage: „Nur was sich gut anfühlt, ist auch gut für Pferd & Reiter.“ Punkt. (By the way – falls Du keinen Reitlehrer findest, nehme ich Dich SEHR gern auch in meinen beiden großen Online-Ausbildungen zum ganzheitlichen Pferdetraining bzw. zur zirzensischen Gymnastik und gesundheitfördernden Bodenarbeit unter meine Fittiche… Das Feedback ist uneingeschränkt HERVORRAGEND. Und für alle Zweifler – ja, Online-Lernen funktioniert auch im Reitsport – wenn man regelmäßig persönliches Coaching und Feedback erhält).
Platz 4: Mehr Lächeln.
Lächeln hilft in eigentlich allen Lebenslagen. Es beschert uns zwangsläufig eine positive Grundstimmung. Wenn man lächelt, strahlt man Sympathie aus – egal ob gegenüber Zwei- oder Vierbeinern. Lächeln beim Reiten hält nicht nur das Kiefergelenk, sondern auch Wirbelsäule und Becken beweglich und fördert so einen schönen, losgelassenen Sitz… und es ist doch gar nicht schwer, anstatt die Zähne zusammen zu beißen, ein bisschen gute Laune zu versprühen.
Keep smiling – dann geht alles leichter – mit Garantie 🙂
Platz 3: Mehr Zeit.
In unserer super modernen Hightech-Welt bleibt einem kaum mehr Zeit. Gestresst fährt man zum Pferd, weil man „muss“ es ja bewegen. Eigentlich hat man keine Lust und hat noch Frust und Ärger von der Arbeit im Gepäck. So „be- oder geladen“ wird das mit dem sehr sensiblen Tier Pferd sicher nix. Wenn ich etwas von meinem Lusitano Rufino gelernt hab, dann Folgendes: „Halte Dich von mir fern, wenn du nicht in deiner Mitte bist.“ Danke Rufino, ich hab ein bisserl gebraucht, aber die Kommunikation war eindeutig und irgendwann hab selbst ich den Wink mit dem Holzhammer verstanden!
Manchmal musst Du einfach mal den Mut haben, NICHT zum Pferd zu fahren.Manchmal ist weniger auch mehr. Beispielsweise weniger intensives Training – oder auch gar kein „echtes“ Training. Warum nicht einfach mal „nur“ beim Pferd sein, es ausgiebig putzen oder mittels einfacher Massagegriffe dem Hotti etwas Gutes tun, oder eine entspannte Runde spazieren gehen. Das kann so schön und entspannend sein (ich gehe gern mit meinen Pferden spazieren, das gibt mir oft ein sehr tieferes Gefühl von Zweisam- bzw. Dreisamkeit – ich habe ja 2 tolle Pferde ).
Auch dem Pferd mehr Zeit lassen in seiner Ausbildung und vor allem auch mehr Pausen wird Deine Beziehung zu Deinem Pferd maßgeblich verbessern – ganz sicher. Denn „wenn Du es eilig hast, dann gehe langsam“ (ich finde, dieses chinesische Sprichwort ist gerade auch in der Pferdausbildung extrem wahr!). Und manchmal hilft es auch, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen zur Selbstreflektion. Denn wenn ich eines in meinem eigenen Reiterleben gelernt habe, dann ist es: Das Problem (nämlich ich!) sitzt immer oben!
Hier noch ein tollesVideo zum Thema einfache Massagetechnik beim Pferd:
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Platz 2: Mehr Konsequenz.
Unendliche Diskussionen gibt es zum Thema Dominanz gegenüber dem Pferd: Ist Dominanz dem Pferd gegenüber sinnvoll oder nicht? Diese Diskussionen sind meiner Meinung nach gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist Konsequenz. Pferde LIEBEN konsequente Menschen.Konsequente Menschen haben klare Regeln, die sie aufstellen und unbeirrt und beharrlich einfordern – und das unabhängig von der eigenen Tagesverfassung oder Laune. An diese Regeln kann man sich halten – oder nicht. Aber als Pferd kennt man die Regeln und weiß auch, dass diese eingefordert werden. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist meiner Meinung nach fair und „berechenbar“.
Genau diese KLARHEIT gibt dem Fluchttier Pferd enorme Sicherheit.Und durch diese Sicherheit schenkt der konsequente Zweibeiner seinem Pferd das wertvollste Gut überhaupt: die Möglichkeit sich zu entspannen. Meine vielleicht wichtigste Regel im Zusammenleben mit jedem Pferd ist: „Du kommst nicht in meinen Individualbereich, außer ich lade Dich explizit dazu ein.“ Klare Regel, klares Verständnis, Vertrauensbasis gesichert. Alle(s) entspannt. Nicht mehr, und nicht weniger.
Platz 1: Weniger Ehrgeiz und mehr Mut zur Abwechslung. Übertriebener Ehrgeiz ist wohl der größte Harmoniekiller zwischen Zwei- und Vierbeinern. Motivation ist gut, aber übertriebener Ehrgeiz bringt die Motivation ganz schnell zum Erliegen. Wenn sich ein Pferd ständig überfordert und gestresst fühlt, dann ist es bald lustlos oder aber extrem gestresst. Beides ist „unangenehm“ wenn nicht sogar gefährlich für den Reiter. Die Reaktion des Reiters ist dann oft Druck oder sogar Gewalt – wogegen die meisten Pferde – je nach Temperament – „ankämpfen“ oder völlig abstumpfen und depressiv werden – und somit den Reiter zu noch mehr Aktivität reizen… Ein schlimmer Teufelskreis beginnt…
Wenn Du das nächste Mal vorhast, Deinem Pferd mal „ordentlich die Gerte oder die Sporen“ zu geben, halte mal kurz inne. Frage Dich einfach mal: „Wie fühlt sich mein Pferd wohl gerade?“ Was denkt es? Was geht in ihm vor? Hat es seine Aufgabe überhaupt verstanden und wie ist meine Hilfengebung und mein Sitz? Ist es ggf. müde oder hat es gerade Stress mit meinem Reitergewicht oder der Trense oder dem Sattel? Und: Hab ich es vielleicht überfordert?
Und manchmal ist es dann einfach besser abzusteigen und aufzuhören oder etwas anderes zu machen, wie zB zirzensische Gymnastik, ein kleiner Spaziergang oder Spazierritt oder Ähnliches. Hab die Größe, auch eigene Fehler einzugestehen und hab den Mut, Deinem Pferd auch mal ein leises „Entschuldigung“ ins Ohr zu flüstern…
Mein guter Vorsatz für dieses Jahr, ist vielen Menschen eine neue Sichtweise auf IHR persönliches Pferd zu geben. Denn wie sage ich so schön: Every horse is unique! Jedes Pferd ist einzigartig!
Vielleicht konnte ich Dich ein bisschen zum Nachdenken anregen. Vielleicht teilst Du auch meinen Beitrag, damit wir gemeinsam mehr Pferdebesitzer erreichen. In jedem Fall hoffe ich, dass meine Zeilen den einen oder anderen dazu bewegen, seine ganz individuellen Vorsätze und auch tatsächliche „Aktionen“ PRO Pferd für 2019 zu finden…
Denn was wir niemals vergessen sollten ist:
„Wir sind zeitlebens für das verantwortlich, was wir uns vertraut gemacht haben“ wie Antoine de Saint-Exupéry vor über 70 Jahren so treffend formuliert hat.
In diesem Sinne, von Herzen ein frohes, gesundes, entspanntes und fröhliches 2020 für Dich und Dein Pferd!
Deine Sandra und all ihre Vierbeiner, die sie tagtäglich unterrichten.
PS: Wenn auch Du das Jahr 2020 zum „Pferdejahr Deines Lebens“ machen möchtest, wären meine Online-Ausbildungen sicher eine tolle Möglichkeit, um zu einer echten Einheit zusammen zu wachsen und gemeinsam Neues zu lernen! Wir starten gemeinsam am 14. Februar 2020 (Valentinstag!) in ein Jahr voller lehrreicher Stunden, Freude und gemeinsamen Lernfortschritten und vielen „Aha-Erlebnissen! 🙂 Sehr gern sende ich Dir alle Infos unverbindlich per Email zu! Schreib mir einfach an info@sandrafencl.com oder nutze das Kontaktformular 🙂
Ich freue mich darauf, Dich persönlich intensiv zu betreuen und in „meine Pferdwelt“ zu entführen!
https://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2015/12/10_WÜNSCHE_VON_DEINEM_PFERD_AN_DICH_FÜRS_NEUE_JAHR1.jpg600800Sandra Fenclhttps://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2019/11/sandrafencl.pngSandra Fencl2015-12-30 17:00:092021-01-15 14:42:3910 Wünsche von Deinem Pferd an Dich fürs Neue Jahr
Die Silvesterknallerei steht leider uns und unseren Pferden bevor und ich möchte Dir hier Tipps geben, wie Du Dein Pferd möglichst gut durch die Silvesternacht bringst. Denn das Thema Silvester-Feuerwerk für viele Tiere wirklich ein Horror. Ich hoffe, meine Ratschläge und Tipps helfen Dir, damit Du Dein Pferd möglichst entspannt Silvestern verbringen könnt.
So übersteht Dein Pferd das Silvesterfeuerwerk möglichst entspannt
1. Sprich mit Deinen Nachbarn Vielen „Nichttierbesitzern“ ist gar nicht bewusst, welchen Stress Tiere durch das Silvesterfeuerwerk haben. Wenn Du Nachbarn hast, die direkt in der Nähe Deines Pferdestalles leben, bitte sie, die Silvesterknallerei „klein“ zu halten oder evt. durch Wunderkerzen zu ersetzen (das wäre eh viel sinnvoller! Das gesparte Geld könnte man gut an Bedürftige SPENDEN). Wenn Deine Nachbarn von der Knallerei nicht absehen wollen, frage sie, ob sie wenigstens nicht in die Richtung des Pferdestalls sondern in die abgewandte Seite ihre Raketen schießen, das allein hilft den Pferden schon sehr, wenn sie nicht unmittelbar unter den Leuchtraketen stehen müssen. Und ideal wäre es, nicht alle Raketen auf einmal zu feuern sondern nacheinander (idealerweise mit kleinen Pausen dazwischen).
2. Training auf „Geknalle“ Deines Pferdes. Sinnvoll ist es auch, Silvestergeknalle zB auf Tonband aufzunehmen und erst einmal in reduzierter Lautstärke im Stall oder auf der Koppel abzuspielen. Wichtig ist dabei, dass man selber ruhig ist bzw. idealerweise auch weniger schreckhafte Pferde dabei hat und die Geräuschkulisse langsam auf Originallautstärke steigert.
Hier ist ein guter Link für Feuerwerksknallerei zum Desensibilisieren von Pferden (das kannst Du einfach zB vom Handy abspielen):
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So kann man dem Pferd behutsam die Angst zumindest schon mal vor dem Ton des Feuerwerks nehmen… Dann bleibt nur noch der visuelle „Feuer-Reiz“.
3. Arbeite Dein Pferd ein paar Tage vor und an Silvester ausgiebig (möglichst noch bevor Knallereien losgehen, also ggf. vormittags). Ein Pferd, das sein Tagesbewegungspensum schon erfüllt hat, wird generell der Knallerei gelassener entgegen sehen, als ein Pferd, das bereits etwas „Stallübermut“ in der kalten Jahreszeit angestaut hat. Wichtig ist natürlich auch das Pferd entspannt zu bewegen (keine „stressigen Lektionen“ bitte an dem Tag üben), sodass es möglichst ruhig und gelassen am Silvesterabend ist.
4. Du wolltest immer schon über die großartige, ganzheitliche Wirkung von ätherischen Ölen beim Pferd und ihre Anwendung lernen? 🐴🌺 Dann melde Dich kostenlos und völlig unverbindlich zu meiner YoungLiving-Family an und sei automatisch bei der spannenden wöchentlich startetenden kostenlosen Pferdearomatologie-Schnuppergruppe und Gratis-Onlinekurs zur Pferdearomatologie mit dabei! 💕👉🏼 https://www.sandrafencl.com/pferdearomatologie-schnuppergruppe/
So wende ich die ätherischen Öle beim Pferd und mir an:
Einfach 4 Tropfen in die Hände, etwas verreiben, selber 3 x tief einatmen und die Pferde daran riechen lassen. Oft „inhalieren“ sie selber intensiv die wertvollen ätherischen Öle. Danach gerne noch mal 5 Tropfen ins Fell auf die Brust des Pferdes einreiben. Am besten auch schon 3 Tage vor Silvester damit beginnen und am Silvesterabend am besten mindestens 3 x wiederholen oder je nach Pferd auch bis zu alle 20 Minuten rund um Mitternacht herum. Die Mischung „Believe“ kann uns ergänzend auch im Selbstvertrauen und „Glaube an uns selbst“ stärken und stärkt uns somit von innen bei schwierigen Situationen. Diese Mischung kann man zusätlich noch auf die Hufsohlen anwenden. (4 Tropfen pro Huf, mit der Hand einfach etwas verstreichen). Man kann die beiden Öle auch mit 10 Minuten zeitlichem Abstand abwechselnd anwenden. Du findest die tollen ätherischen Öle in meinem Onlineshop in der Rubrik „Gesundheit“.
Anwendungshinweis: Bitte nicht in Augen oder Schleimhäute bringen. Bei Unsicherheiten bitte immer den (Tier-)Arzt, Apotheker oder Aromatologie-Experten Deines Vertrauens fragen.
5. Wer lieber zu Bachblüten greift, hier kann ich sehr die „Angstfrei-Bachblütenmischung“ empfehlen. Idealerweise gibst Du sie bereits ein paar Tage vorher Deinem Pferd. Am Silvestertag dann gern mehrfach täglich verabreichen und dann unbedingt auf 23 Uhr und dann idealerweise viertelstündlich bis die Knallerei ihr Ende hat. So können die Blüten am besten ihre Wirkung entfalten. Vielleicht kannst Du ja auch mit Stallkollegen oder den Stallbesitzern sprechen, ob sie – falls Du nicht bei Deinem Pferd bist – die Blütengabe netterweise übernehmen können. Falls Du selbst bei Deinem Pferd bist, ist es ideal auch SELBST die Bachblüten zu nehmen. Dein Pferd merkt nämlich sofort, wenn Du nervös bist und wird sich noch mehr beunruhigen dann. Wenn Du die spezielle Angstfrei-Mischung nicht mehr so schnell bestellen kannst, sind die Notfalltropfen auch eine gute Alternative.
Wichtig: Für ein Großpferd je nach Größe 8 bis 10 Tropfen der Bachblütentropfen, Kleinpferden reichen meist 7 Tropfen, und für Menschen 5 Tropfen. Beim Pferd: bitte NICHT auf Brot oder Zucker, weil das zerstört die positive Wirkung. Beim Menschen: Nicht in Kombination mit Kaffee, Zucker, Cola oä. Gut ist ein Stück Bioapfel oder ein Stück (Bio-)Karotte oder mittels Kinderpipette aus Plastik direkt ins Maul. Wie gesagt, gern in der Silvesternacht auch viertelstündlich verabreichen, wenn das möglich ist oder sonst zumindest 2 bis 5 x am Tag geben… Hier gibt es noch weitere Tipps zur Verabreichung der Bachblüten beim Pferd: https://www.sandrafencl.com/tag/wie-gibt-man-globuli-und-bachblueten-beim-pferd/
6. Entspannendes Ergänzungsfutter: Zur Stärkung der inneren Balance und der Nerven zusätzliche beruhigende pflanzliche Stoffe Deinem Pferd füttern: Biohanf in Apothekenqualität (bei der Horse Vitality erhältlich: horse-vitality-company.com/products/hanf-pferde), Baldrian, Hopfen, Melisse sind allesamt natürliche „Tranquilizer“, also Pflanzen mit beruhigender Wirkung bzw. gut sind auch B-Vitamine und Magnesium (auch in Apothekenqualität bei der Horse Vitality erhältlich: horse-vitality-company.com/products/magnesiumcitrat-pferd) für die Nerven und eine entspannte Muskulatur. Gern auch bereits ein paar Tage vorher verabreichen.
🐎✨ Außerdem empfehle ich auch gerne das „Magenfein“ – ein ganz neues und so wertvolles Produkt der Horse Vitality Company. Dieses ganzheitliche Kräuter-Ergänzungsfutter unterstützt den Magen und Dein Pferd profitiert auch noch von der entspannenden Wirkung von Melisse und Baldrian. Optimal für stressige und anspruchsvolle Zeiten, wie zB an Silvester: horse-vitality-company.com/products/magenfein
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7. Beruhigende Musik: Pferde mögen gern klassische Musik und reagieren darauf sehr positiv. In der Silvesternacht hat es sich bewährt (eher etwas lauter) klassische Musik (früh genug) abzuspielen, damit die Pferde 1. weniger laut das Geknalle hören und 2. über die klassische Musik sich entspannen können.
8. Ruhige Pferde dazu stellen bzw. selbst anwesend sein. Ein wichtiger Punkt ist auch, idealerweise ruhige Pferde nehmen etwas jüngere oder besonders sensible Tieren zu platzieren, damit sich die Ruhe auf die unerfahrenen Pferde überträgt. Pferde sind Herdentiere und wenn sie merken, dass zB die Leitstute ruhig ist, werden sie sich selbst auch wieder schnell beruhigen. Gleiches gilt für einen ruhigen, entspannten Besitzer, auch der kann bei einem gutem Respekt- und Vertrauensverhältnis das Pferd beruhigen – umgekehrt aber genauso noch nervöser machen… Wie oben beschrieben eignen sich ätherische Öle und Bachblüten auch für den Besitzer 🙂
9. Fenster abhängen/verdunkeln und Stall-Licht einschalten. Pferde in Boxenhaltung finden es meist beruhigender, wenn das Stalllicht eingeschalten ist und die Fenster zB mit Karton verdunkelt werden. So sehen die Pferde die „Explosionen“ nicht und sind meist ruhiger.
10. Pferde mit Raufutter oder ggf. sogar Leckerbissen versorgen. Ideal ist es, die Pferde leicht hungrig so gegen 23:40 Uhr (bevor die Riesenknallerei losgeht) frisches Heu anzubieten. Kauen entspannt und regt den Parasympathikus = Entspannungs- und Verdauungsmodus an. Wichtig ist, nicht zu spät zu füttern, damit die Pferde erst einmal in Ruhe das Fressen anfangen. Sie sollten aber schon noch etwas hungrig sein, wenn die Knallerei richtig losgeht. Aber nicht völlig ausgehungert, das stresst nämlich Pferd und Pferdemagen! Ideal ist es, wenn die Pferde dann um Mitternacht zB etwas ganz besonders Leckeres, wie ein Mash (ggf. mit Bachblüten) oder ein paar geraspelte gelbe Rüben oä. bekommen, sodass sie beim schlimmsten Geknalle abgelenkt sind. Die Rüben sollten deshalb geraspelt sein, weil sich Pferde, wenn sie nervös sind, gern mal verschlucken und das im schlimmsten Fall zur Schlundverstopfung führen könnte, und das braucht an Silvester mit Sicherheit keiner …
Mehr Tipps findest Du auch in meiner neuen Podcast-Episode in meinem Podcast „Pferdewissen – ganzheitlich & inspirierend“ auf allen großen Podcast-Apps und unter www.sandrafencl.com/podcast
Bei sehr heftigen Pferden konsultiere bitte vor Silvester bzw. dem Feuerwerk auch unbedingt Deinen Tierarzt. Meine Tipps sind kein Ersatz für tierärztliche Anweisungen. Natürlich können viele Silvester-Tipps nicht nur aufs Pferd, sondern auch zB auf zB Hunde und andere Kleintiere wie Kaninchen umgelegt werden – auch diese leiden sehr unter der Silvesterknallerei… Bei Kleintieren solltest Du ätherische Öle aber besser im Diffusor verwenden und bei Unsicherheiten frag bitte Deinen Support von Deiner ätherischen Öle-Community. Danke!
Ich hoffe, dass Du und Dein Pferd mit meinen Tipps die Silvesternacht etwas entspannter verbringen werdet. In jedem Fall wünschen ich Euch schon jetzt alles Liebe und einen guten, entspannten Rutsch in ein gesundes, fröhliches 2024!
Alles Liebe, 💖
Deine Sandra und alle ihre Vierbeiner
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Viele von Euch werden mitbekommen, dass ich auf ein wahrscheinlich objektiv gesehen relativ erfolgreiches Jahr zurück blicke. Meine Pferdeplattform www.pferdeinsider.com ist gut angelaufen, wir haben innerhalb kürzester Zeit unglaubliche 13.000 Fans auf unserer PferdeInsider-Facebookseite gesammelt und hatten herausragende Erfolge mit Livewebinaren und tolle Online-Seminare… Gut, geschäftlich Erfolg zu haben ist schön, aber nicht alles…
Heute möchte ich Euch meine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte erzählen. Sie fand bereits am Anfang dieses Jahres statt. Ich habe wie wir das oft machen alle unsere Pferde im Freilauf auf der Ovalbahn in drei Gangarten bewegt.
Wer das noch nie gesehen hat, das sieht relativ spektakulär aus 🙂 Meine Schwester oder ich reiten hinter einer Horde wild galoppierender Isis & Lusitano her und feuern sie dabei gemeinsam mit unserem Hund kräftig an 🙂
Foto Bettina Niedermayer
In jedem Fall war meine Schwester und ihre beiden entzückenden Kinder (meine Nichten) plus eine junge Dame, die auf meine Nichten aufpassen hätte sollen, auch bei den Pferden. Meine Schwester führte nämlich gerade Reparaturarbeiten an Zäunen durch… Na ja, so weit, so gut.
Ich presche also im vollen Galopp über die Ovalbahn um die Kurve. Auf der einen Seite sind ein paar Büsche, sodass man nicht sieht, was „hinter“ der Kurve ist… Hinter der Kurve war aber – unbemerkt von allen – mein kleine Nichte (2 Jahre) unter dem Ovalbahnzahn durch gekrabbelt und stand MITTIG auf der Ovalbahn. Ich sah wie Rufino um die Kurve preschte (hinter den Sträuchern durch) und er konnte meine kleine Nichte erst im allerletzten Moment sehen, als sie bereits DIREKT vor ihm Stand…. Uns allen stockte der Atem, weil wir so Angst um die Kleine hatten… Aber Rufino sprang, er sprang so hoch, wie ich ihn noch nie springen hab sehen, er sprang über sie hinweg und rettete damit ihr Leben. Obwohl er sie erst im allerletzten Moment gesehen hatte und sie direkt vor ihm stand (und sicherlich ca. 1 Meter hoch ist), tat er alles, um ihr kein Haar zu krümmen.
Wir habend alle danach noch nur geschrien (inklusive der Kinderaufpasserin). Im nächsten Moment, als der erste Schock vorbei war, war ich einfach nur unendlich dankbar… jedoch standen wir Zweibeiner noch tagelang unter Schock. Keiner wollte sich ausmalen, was wäre passiert, wenn Rufino nicht so schnell und springsicher reagiert hätte… keiner…
Foto Sandra Fencl
Außer der kleine Sophie (die das wohl gar nicht so verstanden hat) denken wir alle noch häufig an diesen „Beinahe-Unfall“… Für mich war damals schon Weihnachten… und ein weiteres Weihnachten hatte ich, als ich wusste, dass ein anderes meiner engsten Familienmitglieder „es schaffen wird“. Für mich war 2015 persönlich das schlimmste Jahr in meinem Leben. Noch immer sitzt mir der familiäre Schock in den Knochen… Noch immer hab ich oft Tränen in den Augen, wenn ich mit jemanden darüber spreche und auch, wenn ich diese Zeilen schreibe… Aber vielleicht wird der eine oder andere jetzt verstehen, warum so manche Email unbeantwortet geblieben ist…
Aber Krisen sind dafür da, dass man sich seiner eigenen Situation bewusst wird und diese vielleicht auch zum Anlass nimmt, sich zu verändern. Und das werde ich tun. In 2016 werde ich gestärkt, aber auch anders aus dieser Krise hervorgehen – mit der Rückbesinnung auf Dinge, die mir PERSÖNLICH wichtig sind. Denn diese sind im letzten Jahr allesamt zu kurz gekommen. Das Leben ist aber zu kurz, um immer nur im „Flug“ zu vergehen.
Marisa Tschepp
Ich freue mich auf das Jahr 2016, ein Jahr, in dem ich mich positiv verändern werde. Denn ich bin mir sicher, dass es der richtige Weg für mich ist. Ich freue mich, wenn der eine oder andere meinen Weg mitverfolgt und mitbegleitet…
In diesem Sinne bin ich unendlich dankbar und glücklich das schönste Weihnachten in meinem Leben im Kreise ALLER meiner engsten und liebsten Famillienmitglieder feiern zu dürfen. Danke an jemanden da oben, der es ganz gut mit mir meint und mich immer wieder auf „den rechten Weg“ führt. Ich weiß das sehr zu schätzen…
In diesem Sinne, EUCH ALLEN FROHE WEIHNACHTEN und besinnliche Feiertage,
https://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2015/12/MEINE-GANZ-PERSÖNLICHE-WEIHNACHTSGESCHICHTE-FÜR-EUCH.jpg600800Sandra Fenclhttps://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2019/11/sandrafencl.pngSandra Fencl2015-12-23 11:30:312021-01-15 14:55:08Meine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte für Euch
Die Tage werden kürzer, die Koppelzeiten bei manchen Pferden leider auch. Auch wenn die Koppeln geschlossen werden, ist es für Pferde extrem wichtig, dass sie einerseits ausreichend Bewegung erhalten und andererseits auch die Möglichkeit zum Wälzen haben. Gerade auch direkt nach der Arbeit tut es den Pferden sehr gut, sich ausgiebig zu wälzen. Warum?
Wälzen ist gut für die Körper, Geist und Seele. Ausgiebiges Wälzen wirkt wie eine Massageund hilft, psychische aber auch muskuläre (Ver-)Spannungen abzubauen.
Es hilft der Hautdurchblutung und regt den Stoffwechsel an und kann helfen, Muskelkater zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
Außerdem kann durch das Wälzen dem „Verkleben von Haaren„, wenn das Pferd geschwitzt hat, entgegen wirken. So ist der „Haaraufstellmechanismus“ intakt und die Pferde verkühlen sich nicht so leicht. Das ist natürlich besonders auch für Offenstallpferde wichtig.
Ausgiebiges Wälzen hat auch eine reinigende Wirkung: Abgestorbene Haare, Hautpartikel, aber auch Schweiß wird durch diese Bodenakrobatik entfernt und die Haut einem sanften Peeling unterzogen. Und beim anschließenden Schütteln gibt es noch eine finale Lockerung von Muskeln und Wirbelsäule 🙂
Sollten noch lästige Insekten unterwegs sein, nützt Wälzen im Schlamm gegen die lästigen Plagegeister.
Falls Dein Pferd eine Decke tragen sollte, lass es bitte unbedingt ohne Decke sich wälzen. Nur bei „nackten“ Pferden kann das Wälzen zum optimalen Wellness-Kur werden 🙂 Ob eindecken für Dein Pferd sinnvoll ist, erfährst Du in meinem ArtikelPferde eindecken ja oder nein?
Diese Frage bekomme ich sehr oft gestellt, und muss sie ganz klar mit „Jein“ beantworten: Grundsätzlich sind Pferde „Freilufttiere“, im Gegensatz zum „Höhlenbewohner Mensch“ sind sie extrem gut angepasst an unglaubliche Temperaturschwankungen – beispielsweise in der Wüste: Temperaturen am Tag über 40 Grad und in der Nacht bis zu minus 10 Grad oder kälter = Schwankungen innerhalb EINES Tages von 50 Grad und mehr!
Durch den sogeannten„Haaraufstellmechanismus“ können Pferde bei Kälte ihre Haare wie Igelstacheln seitlich abstellen und so ein „Wärme-/Isolierluftpolster“ bilden. Auch wenn aussen die Haarspitzen komplett gefroren sind, sind die Pferde direkt auf der Haut mollig warm. So hat man auch auf der Körperoberfläche des Pferdes Temperaturunterschiede von rund 50 Grad! Eine Meisterleistung der Natur!
Wenn man jedoch frühzeitig beginnt, Pferde einzudecken, bekommen sie a) kein ausreichend dichtes und langes Winterfell und b) verlieren die Fähigkeit, ihre Haare aufzustellen und flach hinzulegen. Hierfür verantwortlich ist nämlich die sogenannte „Hautmuskulatur„, also die äußerste Muskelschicht des Pferdes. Die Muskulatur, die sich unter anderem auch mit Zuckungen gegen Fliegen wehrt. Werden Pferde aber viel eingedeckt – so gilt wie bei jeder Muskulatur: „use it or lose it“. Sie wird also zu wenig trainiert und damit geschwächt.
Die Folge ist, dass sich die Pferde nicht mehr selbständig an die wechselnden Temperaturen anpassen können. Deshalb sag ich immer – zumindest in der kalten Jahreszeit – wenn Pferde regelmässig eingedeckt wurden, dann muss man sie eigentlich fast immer eindecken, weil sie sich nicht mehr wirklich selbst anpassen können und sich dadurch dann ohne Decke auch bei eigentlich relativ milden Temperaturen extrem leicht verkühlen…. Besitzer reagieren nämlich dann meist auf ihr eigenes Temperaturempfinden und sagen: „Heute ist es sooo warm, da braucht mein Pferd keine Decke.“ Ja, uns selbst ist ggf. warm, aber einem „Decken gewöhnten Pferd“ auf einmal die Decke wegzunehmen, kann wirklich gefährlich sein für die Gesundheit des Tieres.
Wenn man aber zB nur bei sehr kaltfeuchtem (Regen-)Wetter die Pferde eindeckt, also beispielsweise nur ca. ein bis zweimal pro Woche, dann funktioniert die Hautmuskulatur und die Adaptierfähigkeit der Pferde weiterhin und die Pferde sind weniger anfällig, sich zu verkühlen.
Generell bin ich kein so großer Deckenbefürworter.
Viele Pferde reagieren mit Blockaden und Verspannungen im Rücken aufgrund von mangelnder Wirbelsäulenfreiheit der gängigen Decken, aber auch durch Einengung gibt es immer wieder „Deckenschnapper“. Auch die Haut- und Fellqualität leidet, weil einfach die Atmung eingeschränkt wird und sie sich nicht mehr richtig „pflegen“ können mit ausgiebigen Sandbädern und generell mit Wälzen bzw. teilweise das Fell auch abbricht bzw. abgescheuert wird. Ausserdem ist die Hautmuskulatur nicht nur für die Thermoregulation gut, sondern fördert auch die Durchblutung und regt den Kreislauf des Pferdesan 🙂
Außerdem muss man sich genau überlegen, welche DICKE die Decke hat. Denn die Haare können sich unter der Last der Decke natürlich nicht mehr aufstellen und den Temperaturen anpassen. Deshalb können Pferde mit einer zu dünnen Decke bei sehr kalten Temperaturen erst recht frieren…
Bei sehr hautempfindlichen Pferden muss man auch aufpassen mit der Wahl des Waschmittels, wenn man Pferde wäscht. Ich habe da tatsächlich schon unschöne allergische Reaktionen auf „normale“ Waschmittel gesehen. Bei solch hautsensiblen Pferden eignet sich Biowaschmittel ohne chemische Zusätze am besten.
ABER wie bei allem gibt es Ausnahmen von der Pferdedecken-Antipathie:
Die erste große Ausnahme ist, dass ich immer wieder (Kunden-)Pferde treffe, die sich bei gewissen kühlen Temperaturen und besonders meist bei nasskaltem – Wetter „zusammenziehen“, also muskulär verspannen. Sie können sich selbst so fest machen, dass sie sogar starke Muskelverspannungen und Blockaden selbst generieren können – bis hin zu ECHTEN Krampfkoliken. Bei solchen Tieren (das sind oft Pferde, die „hoch im Blut“ stehen wie Vollblüter/Araber/Trakehner etc.) macht es an nasskalten Tagen für mich sehr wohl Sinn sie einzudecken.
Die zweite Ausnahme bilden alte Pferde, die ggf. schon nur noch schlecht fressen/kauen und „verstoffwechseln“ und denen manchmal die Kälte so zusetzt, dass sie gar nicht mehr zunehmen bzw. massiv abnehmen. Auch da macht es ggf. Sinn, sie bei besonders kalten Temperaturen mit einer dicken Winterdecke zu wärmen.
Die dritte Ausnahme bilden natürlich stark geschorene Pferde – sie können sich auch nicht mehr gegen die Kälte wehren aufgrund des fehlenden Fells. Und nicht die Rede in diesem Artikel ist natürlich von Abschwitzdecken. Diese sind natürlich gerade in der kühlen Jahreszeit sehr wichtig, damit sich die Pferde nach der Arbeit oder beim Trockenreiten nicht verkühlen. Jedoch sollte man idealerweise intensives Schwitzen im Winter sowieso vermeiden, um das Immunsystem der Pferde nicht negativ anzugreifen…
Ethisch nicht vertretbar finde ich persönlich Leute die ihre Pferde eindecken, damit sie „schön sauber“ sind und gerade in der Matschzeit nicht so viel geputzt werden müssen… Erstens hat Matsch auche eine hautpflegende und isolierende Wirkung und zweitens kann ich diese Zeitsparidee nur verstehen, wenn man mal zu einem Turnier oder Fotoshooting fährt. Aber wenn man die Zeit nicht aufbringen kann oder will, sein Pferd vom gröbsten Schmutz zu befreien, bevor man es reitet, ich denke, dann sollte man gar kein Pferd haben. Sorry 🙁 Das ist meine bescheidene Meinung…
Übrigens ist „übertriebenes Putzen“ gerade im Winter nicht sinnvoll, weil die Pferde ihr Hautfett dringend benötigen, um sich gegen Nässe zu schützen. Dieser in der kühleren Jahreszeit deutlich erhöhter Haarfettanteil lässt sie nicht „bis auf die Haut nass“ werden. Sondern die Nässe perlt richtiggehend ab. Und apropos „fett“, eine Gewichtszunahme um bis zu 20 % ist völlig legitim, denn Körperfett „wärmt“ in der kalten Jahreszeit (wie Strichfrauchen wie ich leidend feststellen)… 🙂
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass es sehr wichtig ist, dass die Pferde bei kalten Temperaturen unbedingt ausreichend Raufutter von wirklich guter Qualität zur Verfügung haben müssen. Der Energiebedarf kann bis zu 25 % steigen bei kalten Wetter und ausreichend Heu ist ganz wichtig für eine funktionierende Thermoregulation 🙂 Das heißt, dass man zu lange Freßpausen unbedingt vermeiden sollte.
Auch ganz gut ist es, mal ein warmes Mash bzw. Hafer zu verabreichen, wenn es plötzliche Kälteeinbrüche gibt. Hafer und (warmes) Mash wärmen von innen und die Pferde entspannen sich meist sehr schnell (jedoch bitte kein Kraftfutter auf leeren Magen…). Übrigens mache ich mein Mash selbst aus gesunden Zutaten wie frischen Haferflocken (Hafer wärmt!), Leinsamen oder Flohsamenschalen (sind gut gegen Sandkoliken), Heucops und gern auch mal eine Handvoll (gemahlene) Nüsse oder Sonnenblumenkerne – so hat man keine schädlichen Kleberstoffe/Klebereiweiß oder künstliche Zusätze drin, wie in den meisten „fertig kaufbaren“ Mashsorten.
Auch eine Prise Zimt, Ingwer oder Kurkuma sind gern gesehene und sinnvolle Wärmespender im Winter (jedoch bitte nur kurweise bzw./oder unregelmäßig verabreichen, weil jedes „Kraut hat eine Wirkung“ und zB Ingwer ständig zu verabreichen kann auch negative Begleiterscheinungen mit sich bringen…).
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Euch ein paar interessante Tipps zum Thema Pferde richtig eindecken geben konnte.
Einen guten Start in die kühle Jahreszeit wünscht Euch Eure Sandra
PS: Wer übrigens mal einen feinen Fellsattel ausprobieren will, es gibt (fast) nichts Schöneres in der kühlen Jahreszeit 🙂 Einfach melden 🙂
https://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2015/09/PFERDE_EINDECKEN_JA_ODER_NEIN1.jpg600800Sandra Fenclhttps://www.sandrafencl.com/wp-content/uploads/2019/11/sandrafencl.pngSandra Fencl2015-09-22 09:42:082019-11-12 11:19:03Pferde eindecken ja oder nein?
Im Mai 2015 war ich gemeinsam mit anderen Bloggern aus dem Pferdebereich zur Morgenarbeit von Anja Beran am Gut Rosenhof geladen… (Genauer Bericht folgt)! Es war wirklich sehr nett und die Stimmung unter uns war extrem fröhlich und ausgelassen. So weit, so gut.
Ich hab mich aber nicht nur mit den anderen Bloggerdamen, Anja Beran, ihren Angestellten usw. unterhalten, sondern auch rechts und links mit anderen Zusehern (ja, ich bin sehr kommunikativ! Wer mich kennt, weiß das!)…
Echt interessant fand ich folgende Feststellung einer jungen Dame: „Ich komme SO gern zu der Morgenarbeit bei Anja Beran. Die Stimmung in der Reithalle ist ein bisschen wie die Atmosphäre in einer Kirche für mich. Diese innere Ruhe, dieser Frieden, der in den Menschen und Tieren wohnt, er macht mich glücklich.“ Schön gesagt, oder?
Lipizzaner Favory Toscana in der gestreckten Passage.
Eine andere Zuseherin meinte: „Wenn ich bei Anja zugesehen habe, fahre ich immer sofort heim, und reite mein Pferd. Es geht dann immer viel besser und wir reiten viel mehr als Einheit und in Harmonie. Komisch ist das, aber irgendwie verbessert das Zusehen bei Anja Beran immer mein eigenes Reiten.“
Komisch? Nein. Denn tatsächlich ist es wissenschaftlich erwiesen, dass wenn wir anderen Menschen beim Sport zusehen, wir dieselben Muskeln aktivieren wie sie. Wir reiten quasi mit 🙂 Und insofern ist es tatsächlich wie ein kleines Training für uns, denn wir sozusagen mitreiten mit Anja (und ACHTUNG, die Morgenarbeit ist echt gut leistbar für „Reiten mit Anja Beran“, hihi…).
Theorieunterricht bei Anja Beran
Und außerdem schulen wir natürlich unser theoretisches Verständnis, warum Pferdetraining wie auszusehen hat. In der Morgenarbeit erläutert Anja anhand von verschiedensten Pferden und unterschiedlichsten Ausbildungsstufen „ihren Weg“ der Pferdeausbildung und wichtige theoretische Grundsätze des Pferdetrainings.
Und drittens und für mich ganz besonders wichtig: Wir schulen und stärken unser inneres Bild. Eine schöne Piaffe, ein ausdrucksstarker spanischer Schritt, ein runder, schön versammelter Galopp… Alle Augen sind mit Entzückung auf die Pferde und schön sitzenden Reiter gerichtet…
Für mich ist es extrem wichtig, ein KLARES, INNERES BILD zu haben, von jeder Lektion, von jeder Gangart, von jedem Moment des Reitens… Nur wenn ICH MIR im Klaren bin, wie etwas auszusehen hat, kann ich meinem Pferd ein klares, inneres Bild „schicken“ (und als Ausbilder, es meinem Schüler klar vermitteln).
Anja Beran und Vera Munderloh sind seit vielen Jahren ein eingespieltes Team.
In diesem Sinne, wer noch nichts vor hat morgen, am besten gleich vorbei schauen. Die beiden letzten Termine der Morgenarbeit bei Anja Beran sind nämlich:
6. September 2015 und
4. Oktober 2015
Bin gespannt, was Ihr sagt 🙂
Euch allen in jedem Fall ein schönes Wochenende!
Mit Pferden schwimmen bzw. Pferde erfolgreich durchs Wasser begleiten
ODER: Was Vertrauen bedeutet und warum positive innere Bilder so wichtig sind….
Gestern war ich das erste Mal in meinem Leben mit Pferden schwimmen…. und zwar mit meinen eigenen Pferden (die dementsprechend auch noch nie schwimmen waren). Am Stall hat mich eine Stallkollegin gefragt, ob ich denke, dass meine Pferde ins Wasser gehen werden. Ich sagte: „JA, da bin ich mir SICHER„. Sie erwiderte: „Wie kannst du dir sicher sein, wenn sie es noch nie gemacht haben.“ Ich sagte: „Weil ich weiß, dass sie mit mir mitkommen werden, sie vertrauen mir.“
Übrigens gleich mal vorweg: Normalerweise können alle Pferde von Natur aus schwimmen – so wie alle Hunde. Sie müssen es nicht wirklich „lernen“. Jedoch ist es sicherlich anstrengend für sie am Anfang (auch geistig-emotional) und deshalb solltest Du die ersten Schwimmeinheiten mit deinem Pferd nicht zu lange gestalten 🙂 Und natürlich sollte Dein Pferd grundsätzlich schon mal Wasser kennen. Also Beine abspritzen etc. Obwohl es tatsächlich häufig so ist, dass Pferde das Abspritzen NICHT mögen, aber in ruhige Gewässer gern reingehen… Scheinbar mögen sie das Rumgespritze nicht 🙂
Am See angekommen – nach einem fast 9 km langen Ritt – gab es erst mal eine kurze, wohlverdiente Graspause. Ich kann ja meine Pferde überall frei lassen, ohne, dass sie weggehen (ACHTUNG: NICHT ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN!!!).
Nach ca. 30 Minuten Verschnaufpause hab ich dann meine Pferde an einer ruhigen Stelle ohne Menschen ins Wasser geführt. Isländerstute Fjola hat erst mal den Grund abgetastet und war final mit dem Kopf bis über die Augen und nur knapp unter den Ohren am tauchen. Da hatte ich kurz etwas Angst, denn neben dem Zungenbein ist das Innenohr das wichtigste Gleichgewichtsinstrument beim Pferd. Deshalb sollte (auch beim Abspritzen/Waschen) NIEMALS Wasser in die Ohren des Pferdes gelangen!
Übrigens: Auch wenn ein Pferd nur durchs Wasser „watet“, MUSS es die Oberfläche des Wassers mit den Nüstern anblasen. Pferde können aufgrund ihrer seitlich sitzenden Augen nicht wirklich sehen, wie tief das Wasser ist. Sie müssen es daher „anblasen“ mit der Nase dicht über der Wasseroberfläche, um einschätzen zu können, wie tief ein Gewässer ist. Deshalb meine Bitte an Dich:
GIB DEINEM PFERD DIE MÖGLICHKEIT, die WASSERTIEFE EINZUSCHÄTZEN, indem Du ihm LANGE ZÜGELN durch ein VORSTRECKEN Deiner ARME gewährst. So hast Du Dein Pferd noch immer „im Griff“, Du ziehst aber nicht in seinem Maul und Dein Pferd kann reell einschätzen, wie tief das Wasser ist. Viele Reiter wissen nicht, dass Pferde von oben nicht oder schlecht sehen können, wie tief ein Gewässer ist, und das ist auch der GRUND, WARUM VIELE PFERDE NICHT INS WASSER GEHEN WOLLEN!
Na ja, nach einem kurzen Fjola-Tauchgang hab ich meine beiden Helden dann angefeuert, mit mir ins Wasser zu kommen. Beide hatten kurze Zweifel, sind aber aufgrund meiner Zurufe gleich mitgekommen. Ich bin rückwärts geschwommen, sodass ich sie ansehen konnte…
Mein Lusitano hat versucht, ganz dicht bei mir zu schwimmen, sodass ich ihn retten kann, falls er untergeht… Er hatte schon etwas Angst, als plötzlich kein Boden mehr unter den Füßen war. Meine Isländermaus hingegen hat das alles ziemlich cool gefunden und mit den Nüstern unter Wasser rumgeblubbert, mit den Beinen (wo sie noch stehen konnte) rumgeplanscht und bestimmt 5 x den ganzen Kopf inkl. Augen unter Wasser getaucht… Sie ist ein Seepferd!
In jedem Fall war ich super stolz auf die Zwei und total „verliebt“…. Denn einmal mehr haben sie mir bewiesen, dass sie mir praktisch „blind“ vertrauen. Sie wissen, wenn ich ihnen sage, sie können das, dann WERDEN SIE ES SCHAFFEN – auch wenn sie selbst in dem Moment daran zweifeln.
Dieses Vertrauen bekommt man aber nur geschenkt, wenn man
a) seine Pferde versteht und ihnen zuhört
b) seine Pferde nicht ständig überfordert
c) seine Pferde als gleichberechtigte Partner (oder in meinem Fall: Freunde und Familienmitglieder) ansieht und ihnen „eine Stimme gibt“.
d) für sie da ist – in GUTEN WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN.
Und genau diese Punkte beachte ich und meine Pferde wissen das. Ich bin für sie da. Immer. Egal was passiert. Ich kümmere mich um sie. Und ich werde sie NIEMALS reiten oder ähnliches verlangen, wenn sie nicht fit sind… Das ist mein Versprechen… Ich wünsch Euch ganz viel Spaß mit Euren Pferden (mit und ohne Wasser)!
Eure 3er-Plansch- und Schwimmgruppe Sandra’s Seahorses 🙂
PS: Mehr Bilder demnächst auf meiner Fotoseite www.facebook.com/sandrafenclphotography 🙂
PPS: DANKE an meine Assistentin Nike Hertenstein fürs Fotografieren :)))
Beim Seminar mit Jean-François Pignon
Am 21. und 22. Juni 2016 hatte ich die große Ehre mit meinem Lusitanobuben Rufino aktiv bei einem Seminar mit Jean-François Pignon am Reithof Gebhard in Kirchehrenbach im schönen Franken teilzunehmen. Ich hatte bereits zwei mal die Chance gehabt, bei Seminaren in Salzburg Jean-François zu bewundern und habe bereits zwei Artikel über ihn und seine Arbeit verfasst. Insofern war mir seine Arbeit einigermaßen bekannt 🙂
Was er damit meint ist, dass man es als professioneller Trainer (und manchmal auch als Pferdebesitzer) oft“übertreibt“. Man übt Lektionen und Trainingsinhalte zu oft und zu intensiv… Die Pferde spulen dann ein „Programm“ ab, machen aber nicht mehr mit Freude und einem „lebhaften, interessierten Ausdruck“ mit.
Langeweile im Pferdetraining ist das eine regelmäßig anzutreffende Problem. Mangelnde Sprachkompetenz des Menschen in „Pferdisch“ ein anderes häufiges Problem. Viele Menschen drücken sich unklar dem Pferd gegenüber aus. Beispielsweise schauen sie ihm ständig lange in die Augen. Wenn ein Pferd ein anderes intensiv ansieht, heißt das aber auf Pferdisch: „Ich habe ein Problem mit Dir“ und der Dialog wird sich meist in einer aggressiven Konfrontation fortsetzen.
Für Jean-François ist es ganz wichtig, dass man ein konsequenter und „starker“ Herdenführer ist. Das heißt unter anderem, man kann den Individualabstand von sich zum Pferd jederzeit kontrollieren und das Pferd verhält sich respektvoll dem Zweibeiner gegenüber. Nur so kann sich das Pferd auch in schwierigen Situationen beim Menschen vertrauensvoll anlehnen und entspannen…
Wichtig ist es somit, dass man sein Pferd korrigiert, wenn es beispielsweise ungefragt dem Menschen zu nahe kommt oder auch respektlos am Zweibeiner „rumnaselt“ oder sogar mit der Lippe (oder schlimmer noch: mit den Zähnen) am Trainer knabbert. Auch das ungefragte Anknabbern von Strick oder Gerte unterbindet der französische Meister der Freiheitsdressur. Konsequenz wird bei ihm groß geschrieben und das fällt vielen Menschen sehr, sehr schwer…
Auch im fremden Stall und ungewohnter Reithalle mit vielen fremden Pferden und zahlreichen Zusehern rundherum hat sich mein ehemaliges Wildpferd Rufino an meiner Seite vollkommen entspannt… Das hat mich wirklich riesig gefreut 🙂
Eine feine, angemessene Korrektur mit der Gerte ist keine Gewalt… Gewalt entsteht im Kopf des Menschen mit einer negativen Emotion
„Wenn ich ein Pferd mit der Gerte berühre, passiert dies ohne negative Emotion. Das Pferd akzeptiert diese Korrektur sofort und unsere Beziehung verschlechtert sich dadurch nicht , sondern ganz im Gegenteil: Das Pferd sieht, dass ich „stark“ bin und vertraut mir noch mehr. Die meisten Menschen schaffen es aber nicht, Pferde ohne (negative) Emotion/aggressives Verhalten mit der Gerte zu korrigieren. Sie „strafen“ mit Aggression, Frust oder Ärger… DAS nennt man dann Gewalt und es ist nicht gut für die freundschaftliche Beziehung mit dem Pferd…“
Um die Aufmerksamkeit seines Pferdes zu gewinnen, lehrt Jean-François die Übung „Flanke verteidigen“. Man fokussiert dabei auf die Flanke des Pferdes und „attackiert“ sie sozusagen zuerst mit dem eigenen Blick und – bei Nichtreaktion des Pferdes – mit Gerte. Genauso wie es Pferde untereinander machen, wenn sie ihren Rang festlegen (gerade von Hengsten kennt man dieses Verhalten in sehr auffälliger Form).
„Häufig denken die Leute, dass das eine gymnastische Übung ist oder eine Übung, die man regelmäßig trainiert. Aber im Endeffekt möchte man mit dieser Übung lediglich die Aufmerksamkeit des Pferdes gewinnen. Das ist der einzige Zweck“ erklärt der Franzose eindringlich.
Extrem wichtig dabei ist, dass man die Übung mit Entspannung ausführt und sobald das Pferd reagiert, dem Pferd eine Entspannungspause gönnt. So lernt das Pferd, dass es sich in der Nähe des Menschen loslassen kann und es wird sehr aufmerksam und interessiert am Zweibeiner.
Gerade aber diese tiefe Entspannung in Körper UND Geist fällt vielen Menschen sehr schwer. Teils weil sie zB durch tägliche Büroarbeit an einer verspannten Schulterregion und Blockaden entlang der Wirbelsäule leiden. Teils weil wir zu „verkopft“ sind und unsere alltäglichen Probleme, Ärgernisse und Sorgen nicht zuhause lassen können… Und unsere Pferde sind echte „Verspannung-Scanner“ und Psychologen gleichzeitig…. NICHTS, aber auch gar nichts bleibt ihnen verborgen…
„Wenn Du nicht bei Dir bist, solltest Du nicht mit Deinem Pferd arbeiten. Das funktioniert nicht und frustriert beide Seiten nur“, bestätigt Jean-François meine persönliche Erfahrung aus der Praxis. Ich mache in meinem Seminaren – egal ob Sitzkurs, Bodenarbeitskurs oder Gangpferdeseminar auch regelmäßig bewusstseinslenkende Übungen, Atem- und Entspannungseinheiten. Denn je stiller wir im Geist sind, desto mehr wollen Pferde bei uns sein und desto besser können wir ihre sehr subtile Sprache wahrnehmen und selbst annehmen…
Nur wenn Du Dich selber entspannst, kann sich Dein Pferd bei Dir entspannen, wohl fühlen und somit gern mit Dir arbeiten! Shirt sponsored by Caballo Classico
Wenn man die Aufmerksamkeit seines Pferdes gewonnen hat und ein grundsätzlich gutes Vertrauens- und Respektverhältnis besteht, dann kann man sein Pferd „zum Spielen einladen“. Dies geschieht über die „Rechts-Links-Schulter-Übung“. Das Pferd weicht hierbei NICHT der Gerte aus, sondern tritt aktiv auf die Gerte zu. Genauso wie wenn ein Wallach ein anderes Pferd zum Spiel auffordert…
Rufino hat diese Übung verstanden und reagiert sogar mit Schulterhebung auf meine Spieleinladung. Wichtig dabei ist auch hier, dass man eine entspannte Atmosphäre erhält und die innere Freude am Spiel dem Pferd auch ehrlich vorleben kann.
Es war ein wirklich wunderbarer Abend und ich habe mit blendend mit Jean-François und seinen Freunden/Assistenten unterhalten (Gott sei dank kann ich fließend Französisch!!!). Auf der Website von Jean-François Pignon könnt Ihr Bücher, DVDs etc bestellen.
Ich hoffe, nächstes Jahr kann ich evt. gemeinsam mit dem deutschen Ansprechpartner für Kurse mit Jean-François einen Termin erhaschen und ggf. ein Seminar in München mit ihm veranstalten 🙂 Wer hierfür unverbindlich Interesse hat, gern zu meinem kostenlosen Infoletter Gesundes Pferd anmelden (rechts in der Box oder Email an info@sandrafencl.com). Ich halte Euch dann auf dem Laufenden…
Mehr Fotos zum Seminar ganz bald auf meiner Fotografieseite: https://www.facebook.com/SandraFenclPhotography.
Wenn die Beziehung mit dem Pferd passt und der gegenseitige Respekt vorhanden ist, dann kann man auch mal gemeinsam „Mähne kraulen“.
Für alle, die noch Bilder vom Seminar mit Jean-François bestellen wollen, einfach kurze Email an info@sandrafencl.com. Ich sende Euch natürlich kostenlos und unverbindlich eine Auswahl zu und Ihr bezahlt nur die Bilder, die Ihr haben wollt und selbst ausgesucht habt… Ich habe wirklich ganz viele wunderschöne Aufnahmen „nebenbei“ geschossen 🙂
Sobald ich Zeit habe, werde ich noch einen weiteren Bericht zu diesem wunderbaren Kurs und den vielen, tollen Impressionen, Zitaten und Weisheiten, die ich mitnehmen konnte, verfassen. VIELEN DANK an dieser Stelle nochmals an das Organisationsteam und dem Reithof Gebhard. Ich habe mich wirklich WAHNSINNIG gefreut, dass ich aktiv dabei sein durfte 🙂
Hier noch ein Bild von der tollen abendlichen Vorführung, die Jean-François mit seinen Pferden auf der Koppel veranstaltet hat, oder: „ein Spiel unter Freunden“… einfach großartig!!!
Bis bald, Eure total begeisterte Sandra 🙂
Wie erkennt man ein motiviertes Pferd?
… und was ist die BASIS der Pferdemotivation?
Letzte Woche in meinem Abendseminar „Motiviere Dein Pferd“ hat mich eine Seminarteilnehmerin gefragt, „wie erkenne ich ein wirklich motiviertes Pferd„? Und ich finde das eine spannende Frage und möchte ihr deshalb einen Blogbeitrag widmen. Generell können wir uns an der AIDA-Formel aus der Werbebranche orientieren (ja, manchmal merkt man eben doch, dass ich Marketing studiert habe…).
A = Attention
Das Erste, das ich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd benötige, ist überhaupt die AUFMERKSAMKEIT meines (Trainings-)Pferdes. Wenn ich meinem Pferd total egal bin, dann wird es keine gute Möglichkeit der Zusammenarbeit geben. Ich muss also dem Pferd erst einmal bewusst machen, dass ich da bin. Das kann man zB durch schnelle Richtungswechsel im Roundpen erarbeiten. So nimmt das Pferd uns als Person wahr.
I = Interest
Wenn Dein Pferd Dich wahrgenommen hat, sollte es (ehrliches) INTERESSE zeigen. Es kommt dann mit vorgestreckter Nase auf Dich zu und interessiert sich für Dich. Wie Du riechst, wie Du aussiehst, welche Ausstrahlung Du hast. (Wusstest Du übrigens, dass Pferde am Geruch erkennen, ob Du Vegetarier bist oder nicht? Für ein Fluchttier auch nicht uninteressant als Erkenntnis…)
D = Desire
Wenn diese erste Kontaktaufnahme positiv war, und Dein Pferd Dich als interessant und im Idealfall sogar „kompetent“ einstuft, dann wird es den WUNSCH (desire) haben, sich Dir anzuschließen.
A = Action
Aus dem Wunsch, bei Dir zu sein, folgt dann die logische AKTION, dass Dein Pferd Dir folgt. Klingt eigentlich einfach, oder? 🙂
Manche Leute finden das komisch, dass sich Pferde dem körperlich unterlegenen Menschen anschließen. Aber genau so funktioniert eine Herde. Die Pferde schließen sich nicht unbedingt dem (körperlich) stärksten Mitglied an, sondern dem Pferd, das am souveränsten, kompetentestens und ruhigsten auftritt…
Pferde, die eine mentale Stärke besitzen und eine innere Ruhe und Kraft haben eine überlegene Ausstrahlung, und das LIEBEN Pferde – auch beim Menschen. Deshalb sind nicht die Menschen, die „sehr laut“ sind, ECHTE Pferdeflüsterer, sondern wie das Wort schon sagt, Menschen, die mit leisen Signalen, aber klarer, feiner und ruhiger Körpersprache arbeiten… Denn Pferde lesen uns ständig, jede Minute, jede Sekunden, in jedem Moment…
Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen, wie erkenne ich motivierte Pferde? Die Antwort ist einfach: Motivierte Pferde sind Pferde, die ihren Menschen ständig lesen, sich auf ihn konzentrieren und wirklich aufmerksam ihm gegenüber sind (das erkennt man zB am Innenohr, das zum Menschen zeigt). Gleichzeitig ist es auch so, dass sie ständig bereit sind, den Anforderungen des Menschen nachzukommen und „ihm gefallen wollen“.
Auch wenn es „unübliche“ Anforderungen sind, wie zB ein Handpferdesprung über ein Hindernis, oder das Durchreiten von sehr unwegsamem Gelände oder Flüssen. Ein Pferd, das seinen Menschen respektiert als kompetente und souveräne Führungspersönlichkeit und ihm somit vertraut, wird versuchen, in jeder Situation sein Bestes zu geben… Das Pferd vertraut dem Menschen sprichwörtlich sein Leben an… und das mit FREUDE und einer positiven Ausstrahlung (keinem „toten“ oder gelangweilten Ausdruck).
Und das ist es, was Reiten für mich WIRKLICH sicher macht. Ein Pferd, auf das ich mich verlassen kann. Das immer bei mir als Reiterin nachfragt, „Frauchen, was machen wir jetzt?“ – auch in Situationen, die ggf. sehr ungewohnt (und damit ggf. sogar gefährlich) sein können…
Deshalb liegt mir viel daran, Pferde vielseitig auszubilden und ihnen zu zeigen, dass sie mir – in jeder Sekunde, in jeder noch so „komischen“ Situationen – vertrauen können. Und das gelingt nicht durch Dominanz, sondern durch gegenseitigen Respekt und einem partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe. Denn wie heißt es so schön: „Die einzige Sicherheit im Leben, ist die Unsicherheit.“
Alles Liebe,
Eure Sandra
PS: Ein einfaches Erkennungsmerkmal, ob ein Pferd WIRKLICH vertraut, ist, wie es in Stress-Situationen reagiert: Läuft es bei Stress davon oder läuft es, wenn es Angst hat, zu Dir her?
PPS: In diesem Video zeige ich auch noch mal in Wort und Bild wichtige Erkennungsmerkmale von motivierten Pferden. Viel Spaß beim Ansehen 🙂
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So unterstützt Du Dein Pferd im Fellwechsel
Hier habe ich einige wichtige Tipps zusammengestellt, wie Dein Pferd gesund und fit über den Fellwechsel kommt.
10 Wünsche von Deinem Pferd an Dich fürs Neue Jahr
Neues Jahr, neues Glück oder neues Jahr, gute Vorsätze – so heißt es zumindest in deutschen Redewendungen. Aber was würden sich Pferde von ihren Besitzern wünschen? Ich habe mich unter den Vierbeinern mal umgehört und die Top Ten der Pferdewünsche an ihre Besitzer zusammen getragen:

Platz 10: Mehr Bewegung.
Viele Pferde wünschen sich mehr Bewegung. Bewegung bedeutet aber nicht zwingend Reiten, sondern auch einfach mal auf die Koppel gelassen zu werden, oder im Winter mal an der Hand etwas spazieren geführt werden, mit einem Kumpel freilaufen dürfen oder auch mal ein bisschen Freiarbeit oder Grasen an der Hand. Vielleicht kann man ja gerade in der Winterszeit statt sich auf einen Plausch im Kaffeehaus zu treffen, auch einen Frischluftspaziergang beim Pferd treffen? Auch vielen „Nicht-Pferdemenschen“ tut etwas Bewegung an der frischen Luft gut und bringt ggf. auch das eine oder andere Festtagskilo zum Schmelzen…
Pferde sind bekanntermaßen Bewegungstiere und gehören zur Gattung des „Fernwanderwildes“. Sie sind dafür konzipiert TÄGLICH 12 bis 30 Kilometer zurück zu legen. Nur so funktionieren Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf, Hufmechanismus und Hufwachstum, Muskeldurchblutung, aber auch die Ernährung der Gelenke optimal und man kann so Muskelverspannungen und Koliken vorbeugen. Ein angenehmer Nebeneffekt von alternativen Bewegungsformen ist außerdem, dass viele Pferde viel motivierter, leistungsbereiter und ausgeglichener sind, wenn sie nicht immer „nur geritten werden“.
Platz 9: Mehr Raufutter.
Pferde sind sogenannte Dauerfresser. Wildpferde fressen bis zu 18 Stunden – meist wenig gehaltvolles Futter – am Tag. Je weniger Energiewert das Futter aufweist, desto länger fressen Pferden und desto weitere Strecken legen sie dadurch auch zurück. Denn Fressen bedeutet für Wildpferde gleichzeitig Fortbewegung. Diese Wechselbeziehung zwischen Energiegehalt des Futters und täglichem Bewegungspensum ist auch bei den sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ wie zB EMS, Cushing oder Hufrehe, aber auch Kotwasser unserer domestizierten Pferden zu beachten.
Fresspausen von „nur“ 4 Stunden erhöhen das Risiko von Magengeschwüren bzw. Magenschmerzen, aber auch Koliken und Aggressivität enorm. Wenn Dein Pferd zu dick wird, kannst Du möglichst grobfaseriges Heu besorgen oder auch etwas Stroh oder in kleinen Mengen auch ungiftige zB Obstbaumäste zufüttern, bzw. auch Heunetze verwenden oder über Punkt 10 nachdenken -> ggf. braucht Dein Pferd mehr Bewegung…
Platz 8: Koppel-/Haltungspartner finden, die harmonieren.
Unsere domestizierten Pferde haben den großen Nachteil: Sie können sich weder ihre Lebensregion, noch ihre „Familie“ aussuchen. Sie werden einfach bunt zusammen gewürfelt: Isländer mit Spaniern, Haflinger mit Friesen, Araber mit Shetties… Und auch bei Pferden kann Rassismus ein Thema sein (klingt komisch, ist aber so: Die mit Abstand rassistischte Rasse ist meiner Erfahrung nach das Islandpferd, gefolgt vom Haflinger).
Nicht jedes Pferd ist für große Herden gemacht und viele erleiden großen Stress bei großen oder auch schlecht passenden Koppelgemeinschaften. Deshalb ist die individuelle, optimale Haltungsform nicht immer ein großer Offenstall oder Aktivstall. Jedoch wünschen sich die Pferde sehr, gemeinsam mit zumindest einem Kumpel über die Weide toben zu können, sich austauschen und bekuscheln, aber auch mal necken zu dürfen. Ein Leben in Einzelhaft ist – wie ich finde – kein Leben für das Herdentier Pferd, Verletzungsgefahr hin oder her. Denn auch die Seele eines Pferdes kann verletzt werden oder verkümmern 🙁
Platz 7: Ein Sattel, der passt.
Wohl jeder Pferdebesitzer hat schon mal einen ordentlichen „Griff ins Klo“ in Punkto Sattelkauf oder Sattelanpassung gemacht. Pferderücken verändern sich, Sättel auch, aber beides nicht immer zu ihrem Vorteil. Der regelmäßige Blick auf den Pferderücken (und gern auch ein „Vergleichsfoto“ in möglichst gleicher Haltung und Beinaufstellung) bringt bald Objektivität in die Befundaufnahme des Rückens Deines Pferdes. Hier ein kurzes Video zum Thema: „Wie erkenne ich als Pferdebesitzer, dass mein Sattel nicht mehr passt?“
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Platz 6: Gymnastik & Physio für den REITER (!!!)
Alle sprechen immer vom Gymnastizieren des Reitpferdes. Alle holen regelmäßig Pferdeosteopathen, Pferdephysiotherapeuten und Chiropraktiker. Die Branche der Alternativmedizin am Pferd boomt wie nie zuvor. Aber wie viel und wie regelmäßig gymnastiziert und korrigiert sich der Reiter? Die „Händigkeit“ und natürliche Schiefe des Pferdes gehört bearbeitet. Das stimmt, aber die Händigkeit und Schiefe des Reiters ist mindestens genauso wichtig! Nur leider ist das vielen Zweibeinern nicht bewusst.
Hast Du beispielsweise gewusst, dass sich ein links hohles Pferd (das sind die meisten) und ein rechtshändiger Reiter sich in der Schiefe verstärken? Nein? Die Lösung: Such Dir eine linkshändige Reitbeteiligung. Ok, das war nur ein Witz, wobei diese Idee nicht grundsätzlich verkehrt ist. Meine Lösung ist aber „unangenehmer und anstrengender“. Fixiere gleich mal ein paar Termine bei Deinem Osteopath oder Cranio-Sacraltherapeuten, Rolfingexperten oder Physiotherapeuten etc. Deines Vertrauens. Denn diese Termine sind nicht nur ein guter Vorsatz, sondern eine lohnende Investition in die Gesundheit von Dir UND Deinem Pferd!
Und zumindest zwei Mal die Woche sollte etwas Ausgleichsgymnastik, Stretching oder Aufwärmen vom häufig Schreibtisch geplagten Menschenkörper als Minimum-Wochenprogramm fix auf Deiner „Todo-Liste“ stehen. Außerdem möchte ich Dir SEHR eine bewegliche Bürositzgelegenheit empfehlen: Ein Sitzball, ein Balimo oder Schwinghocker sind wirklich lohnende Investitionen und fördern die Beweglichkeit von Deinem Becken und Rücken und können bei richtiger Anwendung sogar Bandscheibenvorfällen vorbeugen! Meine Online-Ausbildungsteilnehmer sind immer begeistert von der Wirkung von unseren gemeinsamen Turneinheiten – und dem positiven Effekt auf Ihr Pferd! Turnen muss nicht aufwändig sein, sondern kann wirklich einfach in den Alltag integriert werden! Hier mal ein Beispiel, wie einfach „Reitergymnastik“ durchzuführen ist:
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Platz 5: Ein Reitlehrer, der sich „richtig anfühlt“.
Gute Reitlehrer zu finden scheint heutzutage wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen zu sein. Meine Meinung dazu ist: Lieber gar kein Unterricht als schlechter Reitunterricht. Denn schlechter Reitunterricht kann sich sehr negativ auf die Harmonie und Partnerschaft von Dir und Deinem Pferd auswirken! Schlechter Reitunterricht ist gekennzeichnet durch Stress, Verkrampfung und Frustration – egal ob körperlicher oder seelischer Natur bei Pferd oder Reiter oder beiden. Nach einer Reitstunde sollten sowohl Pferd als auch Reiter zufrieden zurück in den Stall kommen.
Natürlich darf es mal anstrengend sein, aber weder Pferd noch Reiter sollten einen schlimmen Muskelkater oder extreme Ermüdungs- (oder Verspannungs-)Anzeichen davon tragen! Und am Tag nach einer Reitstunde sollte sich das Reiten auch „leichter“, klarer oder einfacher anfühlen. Dann hattest Du guten Reituntericht und darfst Deinen Reitlehrer behalten 😉 Als einfache Hilfestellung eignet sich folgende Aussage: „Nur was sich gut anfühlt, ist auch gut für Pferd & Reiter.“ Punkt. (By the way – falls Du keinen Reitlehrer findest, nehme ich Dich SEHR gern auch in meinen beiden großen Online-Ausbildungen zum ganzheitlichen Pferdetraining bzw. zur zirzensischen Gymnastik und gesundheitfördernden Bodenarbeit unter meine Fittiche… Das Feedback ist uneingeschränkt HERVORRAGEND. Und für alle Zweifler – ja, Online-Lernen funktioniert auch im Reitsport – wenn man regelmäßig persönliches Coaching und Feedback erhält).
Platz 4: Mehr Lächeln.
en, ein bisschen gute Laune zu versprühen.
Lächeln hilft in eigentlich allen Lebenslagen. Es beschert uns zwangsläufig eine positive Grundstimmung. Wenn man lächelt, strahlt man Sympathie aus – egal ob gegenüber Zwei- oder Vierbeinern. Lächeln beim Reiten hält nicht nur das Kiefergelenk, sondern auch Wirbelsäule und Becken beweglich und fördert so einen schönen, losgelassenen Sitz… und es ist doch gar nicht schwer, anstatt die Zähne zusammen zu beiß
Keep smiling – dann geht alles leichter – mit Garantie 🙂
Platz 3: Mehr Zeit.
In unserer super modernen Hightech-Welt bleibt einem kaum mehr Zeit. Gestresst fährt man zum Pferd, weil man „muss“ es ja bewegen. Eigentlich hat man keine Lust und hat noch Frust und Ärger von der Arbeit im Gepäck. So „be- oder geladen“ wird das mit dem sehr sensiblen Tier Pferd sicher nix. Wenn ich etwas von meinem Lusitano Rufino gelernt hab, dann Folgendes: „Halte Dich von mir fern, wenn du nicht in deiner Mitte bist.“ Danke Rufino, ich hab ein bisserl gebraucht, aber die Kommunikation war eindeutig und irgendwann hab selbst ich den Wink mit dem Holzhammer verstanden!
Manchmal musst Du einfach mal den Mut haben, NICHT zum Pferd zu fahren. Manchmal ist weniger auch mehr. Beispielsweise weniger intensives Training – oder auch gar kein „echtes“ Training. Warum nicht einfach mal „nur“ beim Pferd sein, es ausgiebig putzen oder mittels einfacher Massagegriffe dem Hotti etwas Gutes tun, oder eine entspannte Runde spazieren gehen. Das kann so schön und entspannend sein (ich gehe gern mit meinen Pferden spazieren, das gibt mir oft ein sehr tieferes Gefühl von Zweisam- bzw. Dreisamkeit – ich habe ja 2 tolle Pferde ).
Auch dem Pferd mehr Zeit lassen in seiner Ausbildung und vor allem auch mehr Pausen wird Deine Beziehung zu Deinem Pferd maßgeblich verbessern – ganz sicher. Denn „wenn Du es eilig hast, dann gehe langsam“ (ich finde, dieses chinesische Sprichwort ist gerade auch in der Pferdausbildung extrem wahr!). Und manchmal hilft es auch, sich ein wenig mehr Zeit zu nehmen zur Selbstreflektion. Denn wenn ich eines in meinem eigenen Reiterleben gelernt habe, dann ist es: Das Problem (nämlich ich!) sitzt immer oben!
Hier noch ein tolles Video zum Thema einfache Massagetechnik beim Pferd:
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Platz 2: Mehr Konsequenz.
Unendliche Diskussionen gibt es zum Thema Dominanz gegenüber dem Pferd: Ist Dominanz dem Pferd gegenüber sinnvoll oder nicht? Diese Diskussionen sind meiner Meinung nach gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist Konsequenz. Pferde LIEBEN konsequente Menschen. Konsequente Menschen haben klare Regeln, die sie aufstellen und unbeirrt und beharrlich einfordern – und das unabhängig von der eigenen Tagesverfassung oder Laune. An diese Regeln kann man sich halten – oder nicht. Aber als Pferd kennt man die Regeln und weiß auch, dass diese eingefordert werden. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist meiner Meinung nach fair und „berechenbar“.
Genau diese KLARHEIT gibt dem Fluchttier Pferd enorme Sicherheit. Und durch diese Sicherheit schenkt der konsequente Zweibeiner seinem Pferd das wertvollste Gut überhaupt: die Möglichkeit sich zu entspannen. Meine vielleicht wichtigste Regel im Zusammenleben mit jedem Pferd ist: „Du kommst nicht in meinen Individualbereich, außer ich lade Dich explizit dazu ein.“ Klare Regel, klares Verständnis, Vertrauensbasis gesichert. Alle(s) entspannt. Nicht mehr, und nicht weniger.
Platz 1: Weniger Ehrgeiz und mehr Mut zur Abwechslung.
Übertriebener Ehrgeiz ist wohl der größte Harmoniekiller zwischen Zwei- und Vierbeinern. Motivation ist gut, aber übertriebener Ehrgeiz bringt die Motivation ganz schnell zum Erliegen. Wenn sich ein Pferd ständig überfordert und gestresst fühlt, dann ist es bald lustlos oder aber extrem gestresst. Beides ist „unangenehm“ wenn nicht sogar gefährlich für den Reiter. Die Reaktion des Reiters ist dann oft Druck oder sogar Gewalt – wogegen die meisten Pferde – je nach Temperament – „ankämpfen“ oder völlig abstumpfen und depressiv werden – und somit den Reiter zu noch mehr Aktivität reizen… Ein schlimmer Teufelskreis beginnt…
Wenn Du das nächste Mal vorhast, Deinem Pferd mal „ordentlich die Gerte oder die Sporen“ zu geben, halte mal kurz inne. Frage Dich einfach mal: „Wie fühlt sich mein Pferd wohl gerade?“ Was denkt es? Was geht in ihm vor? Hat es seine Aufgabe überhaupt verstanden und wie ist meine Hilfengebung und mein Sitz? Ist es ggf. müde oder hat es gerade Stress mit meinem Reitergewicht oder der Trense oder dem Sattel? Und: Hab ich es vielleicht überfordert?
Und manchmal ist es dann einfach besser abzusteigen und aufzuhören oder etwas anderes zu machen, wie zB zirzensische Gymnastik, ein kleiner Spaziergang oder Spazierritt oder Ähnliches. Hab die Größe, auch eigene Fehler einzugestehen und hab den Mut, Deinem Pferd auch mal ein leises „Entschuldigung“ ins Ohr zu flüstern…
Mein guter Vorsatz für dieses Jahr, ist vielen Menschen eine neue Sichtweise auf IHR persönliches Pferd zu geben. Denn wie sage ich so schön: Every horse is unique! Jedes Pferd ist einzigartig!
Vielleicht konnte ich Dich ein bisschen zum Nachdenken anregen. Vielleicht teilst Du auch meinen Beitrag, damit wir gemeinsam mehr Pferdebesitzer erreichen. In jedem Fall hoffe ich, dass meine Zeilen den einen oder anderen dazu bewegen, seine ganz individuellen Vorsätze und auch tatsächliche „Aktionen“ PRO Pferd für 2019 zu finden…
Denn was wir niemals vergessen sollten ist:
„Wir sind zeitlebens für das verantwortlich, was wir uns vertraut gemacht haben“ wie Antoine de Saint-Exupéry vor über 70 Jahren so treffend formuliert hat.
In diesem Sinne, von Herzen ein frohes, gesundes, entspanntes und fröhliches 2020 für Dich und Dein Pferd!
PS: Wenn auch Du das Jahr 2020 zum „Pferdejahr Deines Lebens“ machen möchtest, wären meine Online-Ausbildungen sicher eine tolle Möglichkeit, um zu einer echten Einheit zusammen zu wachsen und gemeinsam Neues zu lernen! Wir starten gemeinsam am 14. Februar 2020 (Valentinstag!) in ein Jahr voller lehrreicher Stunden, Freude und gemeinsamen Lernfortschritten und vielen „Aha-Erlebnissen! 🙂 Sehr gern sende ich Dir alle Infos unverbindlich per Email zu! Schreib mir einfach an info@sandrafencl.com oder nutze das Kontaktformular 🙂
Ich freue mich darauf, Dich persönlich intensiv zu betreuen und in „meine Pferdwelt“ zu entführen!
Bis bald!
Deine Sandra
10-tipps-fuer-ein-entspanntes-pferd-an-silvester
10 Tipps für ein entspanntes Pferd an Silvester
So übersteht Dein Pferd das Silvesterfeuerwerk möglichst entspannt
1. Sprich mit Deinen Nachbarn
Vielen „Nichttierbesitzern“ ist gar nicht bewusst, welchen Stress Tiere durch das Silvesterfeuerwerk haben. Wenn Du Nachbarn hast, die direkt in der Nähe Deines Pferdestalles leben, bitte sie, die Silvesterknallerei „klein“ zu halten oder evt. durch Wunderkerzen zu ersetzen (das wäre eh viel sinnvoller! Das gesparte Geld könnte man gut an Bedürftige SPENDEN). Wenn Deine Nachbarn von der Knallerei nicht absehen wollen, frage sie, ob sie wenigstens nicht in die Richtung des Pferdestalls sondern in die abgewandte Seite ihre Raketen schießen, das allein hilft den Pferden schon sehr, wenn sie nicht unmittelbar unter den Leuchtraketen stehen müssen. Und ideal wäre es, nicht alle Raketen auf einmal zu feuern sondern nacheinander (idealerweise mit kleinen Pausen dazwischen).
2. Training auf „Geknalle“ Deines Pferdes. Sinnvoll ist es auch, Silvestergeknalle zB auf Tonband aufzunehmen und erst einmal in reduzierter Lautstärke im Stall oder auf der Koppel abzuspielen. Wichtig ist dabei, dass man selber ruhig ist bzw. idealerweise auch weniger schreckhafte Pferde dabei hat und die Geräuschkulisse langsam auf Originallautstärke steigert.
Hier ist ein guter Link für Feuerwerksknallerei zum Desensibilisieren von Pferden (das kannst Du einfach zB vom Handy abspielen):
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So kann man dem Pferd behutsam die Angst zumindest schon mal vor dem Ton des Feuerwerks nehmen… Dann bleibt nur noch der visuelle „Feuer-Reiz“.
3. Arbeite Dein Pferd ein paar Tage vor und an Silvester ausgiebig (möglichst noch bevor Knallereien losgehen, also ggf. vormittags). Ein Pferd, das sein Tagesbewegungspensum schon erfüllt hat, wird generell der Knallerei gelassener entgegen sehen, als ein Pferd, das bereits etwas „Stallübermut“ in der kalten Jahreszeit angestaut hat. Wichtig ist natürlich auch das Pferd entspannt zu bewegen (keine „stressigen Lektionen“ bitte an dem Tag üben), sodass es möglichst ruhig und gelassen am Silvesterabend ist.
4. Du wolltest immer schon über die großartige, ganzheitliche Wirkung von ätherischen Ölen beim Pferd und ihre Anwendung lernen? 🐴🌺 Dann melde Dich kostenlos und völlig unverbindlich zu meiner YoungLiving-Family an und sei automatisch bei der spannenden wöchentlich startetenden kostenlosen Pferdearomatologie-Schnuppergruppe und Gratis-Onlinekurs zur Pferdearomatologie mit dabei! 💕👉🏼 https://www.sandrafencl.com/pferdearomatologie-schnuppergruppe/
So wende ich die ätherischen Öle beim Pferd und mir an:
Einfach 4 Tropfen in die Hände, etwas verreiben, selber 3 x tief einatmen und die Pferde daran riechen lassen. Oft „inhalieren“ sie selber intensiv die wertvollen ätherischen Öle. Danach gerne noch mal 5 Tropfen ins Fell auf die Brust des Pferdes einreiben. Am besten auch schon 3 Tage vor Silvester damit beginnen und am Silvesterabend am besten mindestens 3 x wiederholen oder je nach Pferd auch bis zu alle 20 Minuten rund um Mitternacht herum. Die Mischung „Believe“ kann uns ergänzend auch im Selbstvertrauen und „Glaube an uns selbst“ stärken und stärkt uns somit von innen bei schwierigen Situationen. Diese Mischung kann man zusätlich noch auf die Hufsohlen anwenden. (4 Tropfen pro Huf, mit der Hand einfach etwas verstreichen). Man kann die beiden Öle auch mit 10 Minuten zeitlichem Abstand abwechselnd anwenden. Du findest die tollen ätherischen Öle in meinem Onlineshop in der Rubrik „Gesundheit“.
Falls Du mehr über das Thema „ätherische Öle beim Pferd“ erfahren willst, schau Dir gerne auch die kostenlose Webinaraufzeichnung an:
https://youtu.be/mhc9KPGuHJ0
Anwendungshinweis: Bitte nicht in Augen oder Schleimhäute bringen. Bei Unsicherheiten bitte immer den (Tier-)Arzt, Apotheker oder Aromatologie-Experten Deines Vertrauens fragen.
5. Wer lieber zu Bachblüten greift, hier kann ich sehr die „Angstfrei-Bachblütenmischung“ empfehlen. Idealerweise gibst Du sie bereits ein paar Tage vorher Deinem Pferd. Am Silvestertag dann gern mehrfach täglich verabreichen und dann unbedingt auf 23 Uhr und dann idealerweise viertelstündlich bis die Knallerei ihr Ende hat. So können die Blüten am besten ihre Wirkung entfalten. Vielleicht kannst Du ja auch mit Stallkollegen oder den Stallbesitzern sprechen, ob sie – falls Du nicht bei Deinem Pferd bist – die Blütengabe netterweise übernehmen können. Falls Du selbst bei Deinem Pferd bist, ist es ideal auch SELBST die Bachblüten zu nehmen. Dein Pferd merkt nämlich sofort, wenn Du nervös bist und wird sich noch mehr beunruhigen dann. Wenn Du die spezielle Angstfrei-Mischung nicht mehr so schnell bestellen kannst, sind die Notfalltropfen auch eine gute Alternative.
Wichtig: Für ein Großpferd je nach Größe 8 bis 10 Tropfen der Bachblütentropfen, Kleinpferden reichen meist 7 Tropfen, und für Menschen 5 Tropfen. Beim Pferd: bitte NICHT auf Brot oder Zucker, weil das zerstört die positive Wirkung. Beim Menschen: Nicht in Kombination mit Kaffee, Zucker, Cola oä. Gut ist ein Stück Bioapfel oder ein Stück (Bio-)Karotte oder mittels Kinderpipette aus Plastik direkt ins Maul. Wie gesagt, gern in der Silvesternacht auch viertelstündlich verabreichen, wenn das möglich ist oder sonst zumindest 2 bis 5 x am Tag geben… Hier gibt es noch weitere Tipps zur Verabreichung der Bachblüten beim Pferd: https://www.sandrafencl.com/tag/wie-gibt-man-globuli-und-bachblueten-beim-pferd/
6. Entspannendes Ergänzungsfutter: Zur Stärkung der inneren Balance und der Nerven zusätzliche beruhigende pflanzliche Stoffe Deinem Pferd füttern: Biohanf in Apothekenqualität (bei der Horse Vitality erhältlich: horse-vitality-company.com/products/hanf-pferde), Baldrian, Hopfen, Melisse sind allesamt natürliche „Tranquilizer“, also Pflanzen mit beruhigender Wirkung bzw. gut sind auch B-Vitamine und Magnesium (auch in Apothekenqualität bei der Horse Vitality erhältlich: horse-vitality-company.com/products/magnesiumcitrat-pferd) für die Nerven und eine entspannte Muskulatur. Gern auch bereits ein paar Tage vorher verabreichen.
🐎✨ Außerdem empfehle ich auch gerne das „Magenfein“ – ein ganz neues und so wertvolles Produkt der Horse Vitality Company. Dieses ganzheitliche Kräuter-Ergänzungsfutter unterstützt den Magen und Dein Pferd profitiert auch noch von der entspannenden Wirkung von Melisse und Baldrian. Optimal für stressige und anspruchsvolle Zeiten, wie zB an Silvester: horse-vitality-company.com/products/magenfein
✅ Mit dem Rabattcode Sandra10 erhältst Du 10 Prozent Rabatt auf alle Produkte der Horse Vitality Company. 🐴💖
7. Beruhigende Musik: Pferde mögen gern klassische Musik und reagieren darauf sehr positiv. In der Silvesternacht hat es sich bewährt (eher etwas lauter) klassische Musik (früh genug) abzuspielen, damit die Pferde 1. weniger laut das Geknalle hören und 2. über die klassische Musik sich entspannen können.
8. Ruhige Pferde dazu stellen bzw. selbst anwesend sein. Ein wichtiger Punkt ist auch, idealerweise ruhige Pferde nehmen etwas jüngere oder besonders sensible Tieren zu platzieren, damit sich die Ruhe auf die unerfahrenen Pferde überträgt. Pferde sind Herdentiere und wenn sie merken, dass zB die Leitstute ruhig ist, werden sie sich selbst auch wieder schnell beruhigen. Gleiches gilt für einen ruhigen, entspannten Besitzer, auch der kann bei einem gutem Respekt- und Vertrauensverhältnis das Pferd beruhigen – umgekehrt aber genauso noch nervöser machen… Wie oben beschrieben eignen sich ätherische Öle und Bachblüten auch für den Besitzer 🙂
9. Fenster abhängen/verdunkeln und Stall-Licht einschalten. Pferde in Boxenhaltung finden es meist beruhigender, wenn das Stalllicht eingeschalten ist und die Fenster zB mit Karton verdunkelt werden. So sehen die Pferde die „Explosionen“ nicht und sind meist ruhiger.
10. Pferde mit Raufutter oder ggf. sogar Leckerbissen versorgen. Ideal ist es, die Pferde leicht hungrig so gegen 23:40 Uhr (bevor die Riesenknallerei losgeht) frisches Heu anzubieten. Kauen entspannt und regt den Parasympathikus = Entspannungs- und Verdauungsmodus an. Wichtig ist, nicht zu spät zu füttern, damit die Pferde erst einmal in Ruhe das Fressen anfangen. Sie sollten aber schon noch etwas hungrig sein, wenn die Knallerei richtig losgeht. Aber nicht völlig ausgehungert, das stresst nämlich Pferd und Pferdemagen! Ideal ist es, wenn die Pferde dann um Mitternacht zB etwas ganz besonders Leckeres, wie ein Mash (ggf. mit Bachblüten) oder ein paar geraspelte gelbe Rüben oä. bekommen, sodass sie beim schlimmsten Geknalle abgelenkt sind. Die Rüben sollten deshalb geraspelt sein, weil sich Pferde, wenn sie nervös sind, gern mal verschlucken und das im schlimmsten Fall zur Schlundverstopfung führen könnte, und das braucht an Silvester mit Sicherheit keiner …
Mehr Tipps findest Du auch in meiner neuen Podcast-Episode in meinem Podcast „Pferdewissen – ganzheitlich & inspirierend“ auf allen großen Podcast-Apps und unter www.sandrafencl.com/podcast
Bei sehr heftigen Pferden konsultiere bitte vor Silvester bzw. dem Feuerwerk auch unbedingt Deinen Tierarzt. Meine Tipps sind kein Ersatz für tierärztliche Anweisungen. Natürlich können viele Silvester-Tipps nicht nur aufs Pferd, sondern auch zB auf zB Hunde und andere Kleintiere wie Kaninchen umgelegt werden – auch diese leiden sehr unter der Silvesterknallerei… Bei Kleintieren solltest Du ätherische Öle aber besser im Diffusor verwenden und bei Unsicherheiten frag bitte Deinen Support von Deiner ätherischen Öle-Community. Danke!
Ich hoffe, dass Du und Dein Pferd mit meinen Tipps die Silvesternacht etwas entspannter verbringen werdet. In jedem Fall wünschen ich Euch schon jetzt alles Liebe und einen guten, entspannten Rutsch in ein gesundes, fröhliches 2024!
Alles Liebe, 💖
Deine Sandra und alle ihre Vierbeiner
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Meine ganz persönliche Weihnachtsgeschichte für Euch
Foto Bettina Niedermayer
In jedem Fall war meine Schwester und ihre beiden entzückenden Kinder (meine Nichten) plus eine junge Dame, die auf meine Nichten aufpassen hätte sollen, auch bei den Pferden. Meine Schwester führte nämlich gerade Reparaturarbeiten an Zäunen durch… Na ja, so weit, so gut.
Ich presche also im vollen Galopp über die Ovalbahn um die Kurve. Auf der einen Seite sind ein paar Büsche, sodass man nicht sieht, was „hinter“ der Kurve ist… Hinter der Kurve war aber – unbemerkt von allen – mein kleine Nichte (2 Jahre) unter dem Ovalbahnzahn durch gekrabbelt und stand MITTIG auf der Ovalbahn. Ich sah wie Rufino um die Kurve preschte (hinter den Sträuchern durch) und er konnte meine kleine Nichte erst im allerletzten Moment sehen, als sie bereits DIREKT vor ihm Stand…. Uns allen stockte der Atem, weil wir so Angst um die Kleine hatten… Aber Rufino sprang, er sprang so hoch, wie ich ihn noch nie springen hab sehen, er sprang über sie hinweg und rettete damit ihr Leben. Obwohl er sie erst im allerletzten Moment gesehen hatte und sie direkt vor ihm stand (und sicherlich ca. 1 Meter hoch ist), tat er alles, um ihr kein Haar zu krümmen.
Foto Sandra Fencl
Marisa Tschepp
Ich freue mich auf das Jahr 2016, ein Jahr, in dem ich mich positiv verändern werde. Denn ich bin mir sicher, dass es der richtige Weg für mich ist. Ich freue mich, wenn der eine oder andere meinen Weg mitverfolgt und mitbegleitet…
PS: Alle Infos ab jetzt unter: https://www.facebook.com/sandra.fencl
Schmutziges Pferd = Glückliches Pferd?
Oder warum Wälzen fürs Pferd so wichtig ist!
Die Tage werden kürzer, die Koppelzeiten bei manchen Pferden leider auch. Auch wenn die Koppeln geschlossen werden, ist es für Pferde extrem wichtig, dass sie einerseits ausreichend Bewegung erhalten und andererseits auch die Möglichkeit zum Wälzen haben. Gerade auch direkt nach der Arbeit tut es den Pferden sehr gut, sich ausgiebig zu wälzen. Warum?
Wälzen ist gut für die Körper, Geist und Seele. Ausgiebiges Wälzen wirkt wie eine Massage und hilft, psychische aber auch muskuläre (Ver-)Spannungen abzubauen.
Es hilft der Hautdurchblutung und regt den Stoffwechsel an und kann helfen, Muskelkater zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.
Außerdem kann durch das Wälzen dem „Verkleben von Haaren„, wenn das Pferd geschwitzt hat, entgegen wirken. So ist der „Haaraufstellmechanismus“ intakt und die Pferde verkühlen sich nicht so leicht. Das ist natürlich besonders auch für Offenstallpferde wichtig.
Sollten noch lästige Insekten unterwegs sein, nützt Wälzen im Schlamm gegen die lästigen Plagegeister.
Falls Dein Pferd eine Decke tragen sollte, lass es bitte unbedingt ohne Decke sich wälzen. Nur bei „nackten“ Pferden kann das Wälzen zum optimalen Wellness-Kur werden 🙂
Ob eindecken für Dein Pferd sinnvoll ist, erfährst Du in meinem Artikel Pferde eindecken ja oder nein?
In diesem Sinne:
Frohes Rumkugeln!
Deine Sandra
Pferde eindecken ja oder nein?
Diese Frage bekomme ich sehr oft gestellt, und muss sie ganz klar mit „Jein“ beantworten: Grundsätzlich sind Pferde „Freilufttiere“, im Gegensatz zum „Höhlenbewohner Mensch“ sind sie extrem gut angepasst an unglaubliche Temperaturschwankungen – beispielsweise in der Wüste: Temperaturen am Tag über 40 Grad und in der Nacht bis zu minus 10 Grad oder kälter = Schwankungen innerhalb EINES Tages von 50 Grad und mehr!
Wenn man jedoch frühzeitig beginnt, Pferde einzudecken, bekommen sie a) kein ausreichend dichtes und langes Winterfell und b) verlieren die Fähigkeit, ihre Haare aufzustellen und flach hinzulegen. Hierfür verantwortlich ist nämlich die sogenannte „Hautmuskulatur„, also die äußerste Muskelschicht des Pferdes. Die Muskulatur, die sich unter anderem auch mit Zuckungen gegen Fliegen wehrt. Werden Pferde aber viel eingedeckt – so gilt wie bei jeder Muskulatur: „use it or lose it“. Sie wird also zu wenig trainiert und damit geschwächt.
Die Folge ist, dass sich die Pferde nicht mehr selbständig an die wechselnden Temperaturen anpassen können. Deshalb sag ich immer – zumindest in der kalten Jahreszeit – wenn Pferde regelmässig eingedeckt wurden, dann muss man sie eigentlich fast immer eindecken, weil sie sich nicht mehr wirklich selbst anpassen können und sich dadurch dann ohne Decke auch bei eigentlich relativ milden Temperaturen extrem leicht verkühlen…. Besitzer reagieren nämlich dann meist auf ihr eigenes Temperaturempfinden und sagen: „Heute ist es sooo warm, da braucht mein Pferd keine Decke.“ Ja, uns selbst ist ggf. warm, aber einem „Decken gewöhnten Pferd“ auf einmal die Decke wegzunehmen, kann wirklich gefährlich sein für die Gesundheit des Tieres.
Generell bin ich kein so großer Deckenbefürworter.
Viele Pferde reagieren mit Blockaden und Verspannungen im Rücken aufgrund von mangelnder Wirbelsäulenfreiheit der gängigen Decken, aber auch durch Einengung gibt es immer wieder „Deckenschnapper“. Auch die Haut- und Fellqualität leidet, weil einfach die Atmung eingeschränkt wird und sie sich nicht mehr richtig „pflegen“ können mit ausgiebigen Sandbädern und generell mit Wälzen bzw. teilweise das Fell auch abbricht bzw. abgescheuert wird. Ausserdem ist die Hautmuskulatur nicht nur für die Thermoregulation gut, sondern fördert auch die Durchblutung und regt den Kreislauf des Pferdes an 🙂
Außerdem muss man sich genau überlegen, welche DICKE die Decke hat. Denn die Haare können sich unter der Last der Decke natürlich nicht mehr aufstellen und den Temperaturen anpassen. Deshalb können Pferde mit einer zu dünnen Decke bei sehr kalten Temperaturen erst recht frieren…
Bei sehr hautempfindlichen Pferden muss man auch aufpassen mit der Wahl des Waschmittels, wenn man Pferde wäscht. Ich habe da tatsächlich schon unschöne allergische Reaktionen auf „normale“ Waschmittel gesehen. Bei solch hautsensiblen Pferden eignet sich Biowaschmittel ohne chemische Zusätze am besten.
ABER wie bei allem gibt es Ausnahmen von der Pferdedecken-Antipathie:
Die erste große Ausnahme ist, dass ich immer wieder (Kunden-)Pferde treffe, die sich bei gewissen kühlen Temperaturen und besonders meist bei nasskaltem – Wetter „zusammenziehen“, also muskulär verspannen. Sie können sich selbst so fest machen, dass sie sogar starke Muskelverspannungen und Blockaden selbst generieren können – bis hin zu ECHTEN Krampfkoliken. Bei solchen Tieren (das sind oft Pferde, die „hoch im Blut“ stehen wie Vollblüter/Araber/Trakehner etc.) macht es an nasskalten Tagen für mich sehr wohl Sinn sie einzudecken.
Die zweite Ausnahme bilden alte Pferde, die ggf. schon nur noch schlecht fressen/kauen und „verstoffwechseln“ und denen manchmal die Kälte so zusetzt, dass sie gar nicht mehr zunehmen bzw. massiv abnehmen. Auch da macht es ggf. Sinn, sie bei besonders kalten Temperaturen mit einer dicken Winterdecke zu wärmen.
Die dritte Ausnahme bilden natürlich stark geschorene Pferde – sie können sich auch nicht mehr gegen die Kälte wehren aufgrund des fehlenden Fells. Und nicht die Rede in diesem Artikel ist natürlich von Abschwitzdecken. Diese sind natürlich gerade in der kühlen Jahreszeit sehr wichtig, damit sich die Pferde nach der Arbeit oder beim Trockenreiten nicht verkühlen. Jedoch sollte man idealerweise intensives Schwitzen im Winter sowieso vermeiden, um das Immunsystem der Pferde nicht negativ anzugreifen…
Ethisch nicht vertretbar finde ich persönlich Leute die ihre Pferde eindecken, damit sie „schön sauber“ sind und gerade in der Matschzeit nicht so viel geputzt werden müssen… Erstens hat Matsch auche eine hautpflegende und isolierende Wirkung und zweitens kann ich diese Zeitsparidee nur verstehen, wenn man mal zu einem Turnier oder Fotoshooting fährt. Aber wenn man die Zeit nicht aufbringen kann oder will, sein Pferd vom gröbsten Schmutz zu befreien, bevor man es reitet, ich denke, dann sollte man gar kein Pferd haben. Sorry 🙁 Das ist meine bescheidene Meinung…
Übrigens ist „übertriebenes Putzen“ gerade im Winter nicht sinnvoll, weil die Pferde ihr Hautfett dringend benötigen, um sich gegen Nässe zu schützen. Dieser in der kühleren Jahreszeit deutlich erhöhter Haarfettanteil lässt sie nicht „bis auf die Haut nass“ werden. Sondern die Nässe perlt richtiggehend ab. Und apropos „fett“, eine Gewichtszunahme um bis zu 20 % ist völlig legitim, denn Körperfett „wärmt“ in der kalten Jahreszeit (wie Strichfrauchen wie ich leidend feststellen)… 🙂
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass es sehr wichtig ist, dass die Pferde bei kalten Temperaturen unbedingt ausreichend Raufutter von wirklich guter Qualität zur Verfügung haben müssen. Der Energiebedarf kann bis zu 25 % steigen bei kalten Wetter und ausreichend Heu ist ganz wichtig für eine funktionierende Thermoregulation 🙂 Das heißt, dass man zu lange Freßpausen unbedingt vermeiden sollte.
Auch ganz gut ist es, mal ein warmes Mash bzw. Hafer zu verabreichen, wenn es plötzliche Kälteeinbrüche gibt. Hafer und (warmes) Mash wärmen von innen und die Pferde entspannen sich meist sehr schnell (jedoch bitte kein Kraftfutter auf leeren Magen…). Übrigens mache ich mein Mash selbst aus gesunden Zutaten wie frischen Haferflocken (Hafer wärmt!), Leinsamen oder Flohsamenschalen (sind gut gegen Sandkoliken), Heucops und gern auch mal eine Handvoll (gemahlene) Nüsse oder Sonnenblumenkerne – so hat man keine schädlichen Kleberstoffe/Klebereiweiß oder künstliche Zusätze drin, wie in den meisten „fertig kaufbaren“ Mashsorten.
Auch eine Prise Zimt, Ingwer oder Kurkuma sind gern gesehene und sinnvolle Wärmespender im Winter (jedoch bitte nur kurweise bzw./oder unregelmäßig verabreichen, weil jedes „Kraut hat eine Wirkung“ und zB Ingwer ständig zu verabreichen kann auch negative Begleiterscheinungen mit sich bringen…).
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich Euch ein paar interessante Tipps zum Thema Pferde richtig eindecken geben konnte.
Einen guten Start in die kühle Jahreszeit wünscht Euch
Eure Sandra
PS: Wer übrigens mal einen feinen Fellsattel ausprobieren will, es gibt (fast) nichts Schöneres in der kühlen Jahreszeit 🙂 Einfach melden 🙂
Warum es Sinn macht, guten Reitern zuzusehen…
Im Mai 2015 war ich gemeinsam mit anderen Bloggern aus dem Pferdebereich zur Morgenarbeit von Anja Beran am Gut Rosenhof geladen… (Genauer Bericht folgt)! Es war wirklich sehr nett und die Stimmung unter uns war extrem fröhlich und ausgelassen. So weit, so gut.
Ich hab mich aber nicht nur mit den anderen Bloggerdamen, Anja Beran, ihren Angestellten usw. unterhalten, sondern auch rechts und links mit anderen Zusehern (ja, ich bin sehr kommunikativ! Wer mich kennt, weiß das!)…
Echt interessant fand ich folgende Feststellung einer jungen Dame: „Ich komme SO gern zu der Morgenarbeit bei Anja Beran. Die Stimmung in der Reithalle ist ein bisschen wie die Atmosphäre in einer Kirche für mich. Diese innere Ruhe, dieser Frieden, der in den Menschen und Tieren wohnt, er macht mich glücklich.“ Schön gesagt, oder?
Lipizzaner Favory Toscana in der gestreckten Passage.
Eine andere Zuseherin meinte: „Wenn ich bei Anja zugesehen habe, fahre ich immer sofort heim, und reite mein Pferd. Es geht dann immer viel besser und wir reiten viel mehr als Einheit und in Harmonie. Komisch ist das, aber irgendwie verbessert das Zusehen bei Anja Beran immer mein eigenes Reiten.“
Komisch? Nein. Denn tatsächlich ist es wissenschaftlich erwiesen, dass wenn wir anderen Menschen beim Sport zusehen, wir dieselben Muskeln aktivieren wie sie. Wir reiten quasi mit 🙂 Und insofern ist es tatsächlich wie ein kleines Training für uns, denn wir sozusagen mitreiten mit Anja (und ACHTUNG, die Morgenarbeit ist echt gut leistbar für „Reiten mit Anja Beran“, hihi…).
Theorieunterricht bei Anja Beran
Und außerdem schulen wir natürlich unser theoretisches Verständnis, warum Pferdetraining wie auszusehen hat. In der Morgenarbeit erläutert Anja anhand von verschiedensten Pferden und unterschiedlichsten Ausbildungsstufen „ihren Weg“ der Pferdeausbildung und wichtige theoretische Grundsätze des Pferdetrainings.
Für mich ist es extrem wichtig, ein KLARES, INNERES BILD zu haben, von jeder Lektion, von jeder Gangart, von jedem Moment des Reitens… Nur wenn ICH MIR im Klaren bin, wie etwas auszusehen hat, kann ich meinem Pferd ein klares, inneres Bild „schicken“ (und als Ausbilder, es meinem Schüler klar vermitteln).
Nur so wird langfristig Reiten schön und konstant, und nicht ein „Zufallsprodukt“, einmal gelingt eine Lektion, einmal nicht…. ->>> Siehe auch mein Blogbeitrag: Warum ein klares, inneres Bild beim Reiten so wichtig ist…
Anja Beran und Vera Munderloh sind seit vielen Jahren ein eingespieltes Team.
In diesem Sinne, wer noch nichts vor hat morgen, am besten gleich vorbei schauen. Die beiden letzten Termine der Morgenarbeit bei Anja Beran sind nämlich:
6. September 2015 und
4. Oktober 2015
Bin gespannt, was Ihr sagt 🙂
Euch allen in jedem Fall ein schönes Wochenende!
Eure Sandra