Die Trageerschöpfung kommt leider bei vielen Pferden vor und was eigentlich das Schlimmste ist: Trageerschöpfung beim Pferd wird häufig nicht erkannt! Wie DU eine Trageerschöpfung erkennen und ihr entgegenwirken kannst, erkläre ich Dir in dieser Pferdepodcast-Episode.

Über 30 Jahre lang habe ich ein Jungferdeausbildungssystem entwickelt, um Jungpferde von Anfang an vertrauensvoll, abera uch gymnastisch wertvoll auszubilden. Wie ich das mache, erkläre ich Dir in dieser Pferdepodcast-Episode.

Im zweiten Teil Eurer Pferdegesundheitsfragen erfährst Du mit welchem Kappzaum ich am liebsten mit meinen Pferden arbeite, welches Zusatzfutter ich am liebsten verfüttere, ob und wann ich Decken sinnvoll finde und vieles mehr.

In dieser Episode beantworte ich Eure Fragen rund um das Thema Pferdegesundheit, Hufwissen und gymnastizierendes Pferdetraining.

Heute möchte ich Dir wichtige Praxistipps zum pferdegerechten Training geben und wie Du Fehler in der Hilfengebung vermeidest.

Erfahre in dieser Podcast-Episode was „Fohlenschule“ bzw. „Fohlenerziehung“ für mich bedeutet und was das Fohen-ABC beinhaltet.

Schön, dass Du Dich für meine ganzheitlichen Onlineausbildung interessierst!

Hier findest Du die Infobroschüre zu meiner ganzheitlichen Online-Ausbildung. Ich wünsche Dir viel Freude beim Lesen!

Ganzheitliche_Onlineausbildung_Broschüre_Sandra_Fencl

Gerne kannst Du Dir die Datei auch herunterladen. Wenn Du über den Start der nächsten Ausbildungsrunde informiert bleiben möchtest, dann schreibe mir einfach eine kurze Email an info@sandrafencl.com 🙂

Liebe Grüße,

Deine Sandra

🐎 Letzten Sonntag habe ich das erste Mal seit langem mal wieder mit Rufino bisserl Stangentraining gemacht und bin gesprungen. Es hat uns beiden sooooo wahnsinnig Spaß gemacht! Deshalb möchte ich Dir heute ein paar Stangentraining Tipps für den Anfang mit Deinem Pferd geben! 😍 Am wichtigsten ist beim Stangentraining erst mal „klein und einfach“ starten und einen Rhythmus finden. Denn der Rhythmus ist das Allerwichtigste, dann kommt die Höhe auch mit der Zeit (fast) von allein! 💪

Stangentraining Tipps für den Anfang

Springreiten ist nämlich nur Dressur mit Hindernissen dazwischen und gehört für mich zu einer soligen Grundausbildung auf jeden Fall dazu. 👌 Nur leider wird das allzu oft vergessen und unrittige Pferde einfach irgendwie über Stangen geschleudert, was nicht nur zu unschönen Bildern führt, sondern auch echt gefährlich (für beide!!) werden kann. 😔 Aber auch im Stangentraining sind die „Basics“ das ALLERWICHTIGSTE! Deshalb klein starten, in Ruhe reiten, einen schönen Takt finden und dann peu à peu den Schwierigkeitsgrad und die Höhe steigern. Dann macht Stangentraining Sinn und auch RICHTIG FREUDE!

Am Ende durfte Rufino noch einen Oxer springen, weil er so „brav und zivilisiert“ trotz langer Springabstinenz war. (Wenn er länger nicht springt, verwechselt er einen einfachen Cavalettiparcours nämlich gern mal mit einem S-Zeitspringen. Da muss man ihn dann schon manchmal etwas „zur Vernunft“ bitten, haha! 😅)

Aber heute haben wir den kleinen Parcours nach dem Motto beendet: Nur fliegen ist schöner! 🤩 Na ja, ist ja fast wie fliegen. Es macht einfach sooo Spaß und ich muss echt schauen, ob ich das öfter mal hinbekomme, dass ich am Wochenende bei der Cavalettistunde mitreiten kann.

💪 Nächstes Mal mach ich dann auch ein Video für Euch!😍

Ich hoffe die Stangentraining Tipps für den Anfang haben Dir gefallen! Springst Du auch manchmal bisserl mit Deinem Pferd? 🐴

Deine  Sandra und ihr Flugiberer Rufino 😂👌

P.S. Dich interessieren solche kleinen Ausflüge in meinen eigenen Trainingsalltag? Dann besuche mich auf Facebook, dort gibt es fast jeden Tag Geschichten aus meinem Pferdelebem.

Ein sehr wesentlicher Teil der in der Gesundheitsoptimierung von Pferden ist neben der Hufanalyse, der Kontrolle der Ausrüstung, der Haltung und Fütterung des Pferdes die Trainingsanalyse. Ein Pferdetherapeut kann noch so gute Arbeit leisten, wenn das Pferd dauerhaft falsch trainiert wird, helfen alle Therapiemaßnahmen langfristig nicht. Die häufigsten Fehler, die mir beim Pferdetraining begegnen sind folgende:

1. Falsches Training bzw. zu wenig Dehnungshaltung
Pferde sind von Natur aus dafür gemacht, über lange Strecken mit gesenktem Kopf sich langsam grasend fortzubewegen. In dieser Haltung zieht das Nackenband des Pferdes den Widerrist nach vorne-oben und hebt somit seinen Rücken über die „obere Verspannung“ an. Dies führt zu einer Streckung der Wirbelsäule und einer Dehnung der Hals- und Rücken- bzw. Kruppmuskulatur. Diese Dehnungshaltung ist auch beim Reiten sehr wichtig, um das Pferd locker und losgelassen zu trainieren.

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Am Anfang, am Ende und zwischendrin sollte nicht auf das Reiten in Dehnungshaltung mit feiner Anlehnung vergessen werden, um Verspannungen im Rücken des Pferdes zu vermeiden. Auf keinen Fall sollte das Pferd in „Rollkur“ oder Hyperflexion (also „zusammengezogen“) geritten werden, da Bänder, Muskeln und in weiterer Folge Wirbel davon Schaden tragen. Natürlich sollte jeder Reiter bzw. Fahrer auch immer bemüht sein, sein Pferd bestmöglich zu trainieren und sich selbst, seinen reiterlichen Sitz und seine Trainingsmethoden konsequent zu hinterfragen. Eine dauerhaft harte Reiterhand oder ein ständig klammender Oberschenkel wird auch Spuren am Pferd und dessen Gesundheit und Losgelassenheit hinterlassen.

 

2. Keine Trainingsphysiologische Intensität und Frequenz
In der Trainingslehre ist es sehr wichtig zu verstehen, dass Pferde genauso wie Menschen Pausen brauchen. Diese Pausen sind nicht nur „für den Kopf“ wichtig, um Erlerntes zu verstehen und zu verdauen. Trainingspausen bzw. trainingsfreie Tage beim Pferd sind auch deshalb so wichtig, weil sich die Muskulatur des Pferdes nach einem Trainingsreiz erst wieder erholen muss. Sind die Trainingspausen zu kurz, übersäuert irgendwann die Muskulatur und es kommt zu Hypotrophie (Muskelschwund) und Verspannungen anstatt zu Hypertrophie (Muskelzuwachs). Umgangssprachlich spricht man von „Übertraining des Pferdes„.

IMG_3330-Bearbeitet copyEs ist also sehr wichtig, nach einer intensiven Trainingseinheit dem Pferd einen Tag Ruhe oder zumindest einen Tag mit „alternativer Arbeit“ wie Bodenarbeit, Handpferde reiten, Freilaufen, Zirzensische Gymnastik oder Spazieren gehen zu gönnen. Auch das Reiten im Schritt am hingegeben Zügel innerhalb einer Trainingseinheit ist sehr wichtig, um die Muskulatur des Pferdes zu lösen und den Abtransport von Schlackstoffen zu gewähren. Außerdem hat das An- und Abspannen (also das Versammeln und wieder Dehnen lassen im direkten Wechsel) einen hohen gymnastischen Wert für Pferde.

Auch unregelmäßiges Training schadet Pferden erheblich. Dies ist speziell bei Freizeitreitern manchmal der Fall. Wenn das Pferd unter der Woche kaum bewegt wird, kann man nicht am Wochenende einen langen Wanderritt machen. Das überfordert das Pferd und wirkt sich sehr negativ auf die Muskulatur des Pferdes aus. Im schlimmsten Fall kann eine solche Überforderung sogar zu Kreuzverschlag führenSteigern Sie dementsprechend das Training Ihres Pferdes nur langsam, und versuchen Sie es abwechslungsreich zu gestalten. So überlastet man das Pferd nicht und es behält die Freude an der gemeinsamen Arbeit.

 

3. Zu kurze Aufwärm- und „Cool-down-Phasen“
Gerade Pferde, die in der Box stehen, sollten mindestens 15 Minuten im Schritt geritten oder vom Boden aus gearbeitet werdenDurch die Boxenhaltung wird kaum Gelenkschmiere innerhalb der Gelenke produziert. Diese wird erst durch Bewegung (also Druckstimulation und Entlastung während der Schwebephase) über die Synovialzotten in den Gelenkszwischenraum des Pferdes abgegeben. Hierdurch wird der Gelenksknorpel des Pferdes ernährt und „quillt auf“, was zu einer verbesserten Stoßdämpfungsfunktion führt. Wenn ein Pferd ohne entsprechende Aufwärmphase im Trab oder Galopp geritten wird, können Verletzungen und Risse am noch schlecht durchbluteten Knopel entstehen. Dauernde Schädigungen können zu Arthrosen beim Pferd führen.

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Des weiteren ist es sehr wichtig, eine ausreichende „Cool-down-Phase“ einzuhalten. Einerseits um Erkältungen des Pferdes zu vermeiden. Andererseits damit die Muskulatur des Pferdes die Möglichkeit hat, die beim Training entstanden Schlackstoffe aus den Muskeln wieder abzutransportieren und auszuscheiden. Der dritte wichtige Aspekt ist, dass das Pferd wieder seine „innere Ruhe“ finden sollte, bevor es weggestellt wird. Lesen Sie auch, welche Trainingsformen sich zur Gymnastizierung und Rehabiliation des Pferdes besonders eignen.

Pferdeausbildung und Pferdetraining ist eine „Kunst“, und gehört immer in die Hände von qualifizierten, einfühlsamen Fachleuten. Wobei man sich auch Profi-Reiter genauestens ansehen sollte. Denn auch wenn der Pferdeausbilder viele Turniersiege errungen hat, ist das noch lange kein Garant für pferdegerechtes und schonendes Anreiten von Jungpferden.

Meine Art, Pferde auszubilden

Sandra Fencl Bodenarbeit

Ich bilde Pferde seit meinem 15. Lebensjahr aus, und es macht mir noch immer sehr viel Spaß, die „Kleinen“ dabei zu beobachten, wie sie eifrig lernen und körperlich als auch geistig sich entwickeln und reifen. Ich arbeite hauptsächlich nach der klassisch-iberischen Methode mit Elementen der Freiheitsdressur und Zirzensik. Ich beginne mit klassischer Bodenarbeit, Freilaufen, Handpferdearbeit, Spaziergängen im Gelände, Verlässlichkeitstraining und Verladetraining. Ich nehme mir für jeden Schritt die Zeit, die das junge Pferd braucht, um in der Aufgabe sicher zu sein, denn ich bilde echte Verlasspferde aus.

Wenn die Pferde inHandpferdespringen Bodenarbeit und Freilauf-Training routiniert sindbeginne ich mit dem einfachen Longieren am Kappzaum, intensiviere das Handpferde-Training und je nach „Bedarf“ auch Zirzensische Gymnastik wie zB das Kompliment oder Podestarbeit, sowie Fahren vom Boden aus und Doppellongieren. Zwischendurch gewöhne ich das Pferd sanft an Trense und Sattel. Mit dieser Vorgehensweise ist das erste Aufsitzen und das anschließende Reiten für das Pferd ein natürlicher, stressfreier Vorgang (vorausgesetzt, es hat nicht bei anderen Leuten bereits negative Erfahrungen gesammelt).

BodenarbeitBei sogenannten „Problempferden“ fange ich oft noch mal „von vorne an“, und eine ganz wichtige Trainingsform ist hierbei IMMER das Handpferde-Training. Diese Trainingsform gibt dem vom Menschen verdorbenem Pferd ein sicheres Herdengefühl und ich kann sehr schnell mit Hilfe eines lieben Verlass-Reitpferdes an Sicherheit, aber auch an tollen, gemeinsamen Erlebnissen, zB im Gelände, den Respekt und Vertrauen des Trainingspferdes erarbeiten. Nähere Infos zu meinem Handpferde-Onlineseminar findest du unter:

https://www.sandrafencl.com/online-seminare-2/

Ich trainiere meine Jungpferde maximal 4-5 Tage pro Woche und achte darauf, dass der Anspruch eines Trainingseffektes erfüllt ist, aber die Pferde auf keinen Fall körperlich oder geistig überfordert werdenAbwechslungsreiche Arbeit, sehr viel Lob und Geduld und die Möglichkeit, dass sich das Jungpferd ausgiebig nach dem Training erholen kann, sind wichtige Faktoren in der erfolgreichen Jungpferdearbeit.

Speziell die Möglichkeit des ausreichenden Koppelganges mit anderen (möglichst gleichaltrigen) Pferden wird häufig unterschätzt. Auch eine gesundheitsfördernde (und Übertraining entgegenwirkende) Massage hat sich im Jungpferde-Training sehr bewährt und wende ich sehr gern an. Nebenbei stärke ich dabei auch die Beziehung zum jungen oder leider bereits verdorbenem Pferd. Denn alle meine und auch „fremde“ Pferde, die in meiner Obhut sind, sollen mich nicht als „Trainer“ sehen, sondern als Partner aber auch kompetenter Führer, mit dem man durch dick und dünn gehen kann und der immer für Spaß und Abwechslung sorgt 🙂 Das ist mir sehr wichtig!

Als Ergänzung behandle ich die mir anvertrauten Jungpferde zusätzlich osteopathisch und/oder physiotherapeutisch (oder in Österreich mittels cranio-sacral Balancing), und bei Bedarf lasse ich auch die Zähne korrigieren und wende feinstoffliche Hilfen wie Bachblüten an. So können sie von Anfang an ideal entwickeln und in einem körperlichen und seelischen Gleichgewicht befinden. Denn nur in einem gesunden Körper kann ein gesunder (und ausgeglichener) Geist wohnen.

Fehler am Anfang der Ausbildung eines Jungpferdes sind schwer und mühsam zu korrigieren. Gerade bei sehr talentierten Pferden machen viele Trainer den Fehler, sie zu überfordern, sodass das Pferd den Spass an der Zusammenarbeit mit dem Menschen ggf. für immer verliert. Besonders bei professionellen Züchtern und Trainern ist die „time is money-Philospophie“ leider weit verbreitet (aber Ausnahmen bestätigen die Regel!). Daher möchte ich auf der nächsten Seite ein paar Worte zur Auswahl eines guten Pferdetrainers verlieren (für diejenigen, die ihre Jungpferde nicht im Raum München oder im Pinzgau in Salzburg stehen haben).


 

Auswahl des richtigen Jungpferdetrainers

Sandra Fencl Pferdetherapie München RaurisAm besten ist es, dem potentiellen Pferde-Trainer mal unangemeldet (und ggf. aus der Ferne) über die Schulter zu sehen. Besonders erkenntnisreich sind die Mimik und der Augenausdruck von den im Training befindlichen Remonten. Auch interessant ist ob die Trainingspferde gern bei dem Trainer/der Trainerin bleiben, also freiwillig folgen und auch in seiner oder ihrer Nähe sich entspannen wollen… und auch die Reaktion der Pferde, wenn der Trainer sich ihnen nähert (kommen sie freudig auf ihn zu oder weichen sie eher zurück und reißen die erschrocken Augen auf), ist sehr aussagekräftig.

Ein gutes Zeichen ist außerdem, wenn Profi-Reiter lange Jahre mit ihren eigenen (Sport-)Pferden erfolgreich verbringen. Wenn ein Pferdesportler alle zwei Jahre ein neues Pferd hat, ist das häufig ein Hinweis auf frühen Verschleiß bzw. „Verheizen“ des Pferdes.

Sollten Sie sich dann entschieden haben, Ihr Pferd bei einem Trainer in Beritt zu geben, ist es ratsam, es immer wieder zu besuchen und auf seine Trainings-Fortschritte, aber auch seine physische uns psychische Gesundheit hin zu untersuchen.

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Damit nicht nur ich mit den mir anvertrauten Pferden zurecht komme, sondern auch die Besitzer, versuche ich die späteren Reiter des Pferdes so früh wie möglich ins Pferdetraining einzubeziehen. Häufig müssen nämlich auch die Besitzer eine Menge lernen, wenn sie sich ein junges Pferd kaufen. Wenn Sie einen Trainer „im Auge“ haben, fragen Sie deshalb auch gezielt nach, ob Sie auch gemeinsam mit Ihrem Pferd bei dem Ausbilder trainiert werden. Schließlich ist es IHR Pferd, und sie sollen schließlich viel Freude daran haben.

Ein Jungpferdetrainer braucht neben fachlicher Kompetenz auch ein hohes Maß an Pferdeverständnis, Geduld, innerer Ausgeglichenheit, Konzentrationsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit, sowie profunde Kenntnisse der Trainingslehre und Biomechanik des Pferdes.