Gestern hatte ich viel Büroarbeit zu bewältigen, also war ich etwas spät bei meinen Pferden. Zu allerst habe ich mein Berittpferd trainiert, danach hatte ich (wegen Stallzeiten) nur noch 1 Stunde Zeit für meine beiden eigenen Hotties, Isistute Fjola und Lusitanowallach Rufino. Ich überlege also, wie ich in weniger als 60 Minuten jetzt noch beide Pferde sinnvoll arbeiten könnte. Ich habe mich dann für „Handpferde Reiten in der Halle“ (es hat aus Kübeln geregnet und war schon dunkel) entschieden.
Also reite ich Rufino und Fjola trottelt brav im Schritt nebenher. Alle meine eigenen und alle meine Berittpferde werden zu Handpferden ausgebildet. Egal ob Friesenhengst oder Minishetty, ich finde Handpferdetraining eine überaus sinnvolle und auch praktische Trainingsform (übrigens lernt man das in meinem Online-Verlasspferdekurs mit Start Anfang 2018!!!). Ich reite also Schritt. Es ist kalt und nass draußen und Rufino ist etwas unbalanciert. Ich öffne den linken Zügel, damit er etwas mehr Gewicht auf die linke Schulter bringt und die rechte nicht so überlastet. Er schnaubt ab.
Balance hat sehr viel mit „Wohlbefinden“ zu tun. Wenn Du es schaffst, Deinem Pferd ein besseres Gleichgewicht zu geben, wird es Dich dafür allein schon lieben 😉 Ich korrigiere seinen Rumpf der nach rechts drückt. Ich reite noch immer Schritt. Ich fange mit diversen Seitengängen an. Die kleine Fjola versucht als Handpferd die Seitengänge mit zu machen (sie entwickelt sich gerade zu einem echten Streberpony).
Ich versuche, die Stellung von Rufino nach rechts zu verbessern. Spiele immer wieder locker am Zügel ab, gebe immer wieder nach, damit er den Hals verlängert, wechsle häufig die Hand und die Ausrichtung (also den Seitengang). Er schwingt immer mehr mit den Hinterbeinen durch und lockert sich im Genick. Wir sind noch immer im Schritt. 45 Minuten sind schon vorbei.
Ich überlege, ob ich noch etwas trabe. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, Rufino ist heut nicht so weit. Ich arbeite also weiter im Schritt an den Seitengängen, mache Tempounterschiede im Schritt und immer wieder eine ganze Parade gefolgt von ein paar Tritten rückwärts.
Es ist jetzt 8 Minuten vor 22 Uhr (um 22 Uhr ist Stallruhe). Ich denke: „Ach, ein paar kleine Piaffetritte könnte ich zum Schluss noch probieren„. Rufino ist ein sehr bemühtes Pferd, aber die Piaffe fällt ihm schwer. Piaffe ist eine Lektion, wofür manche Pferde wahnsinniges Talent haben, und andere nicht. Rufino gehört zur 2. Kategorie. Lernen können diese zugleich lösende und versammelnde Übung alle Pferde. Nur wie schön oder gut der Ausdruck dann ist, bleibt am Ende doch auch ein bisserl Talentfrage. Mir ist es egal, wie „wow“ oder nicht „wow“ Rufino piaffiert. Er hat wenig Talent dafür, aber er bemüht sich wie immer sehr. Und langsam aber stetig wird die Piaffe auch „erkennbar“ 🙂

Rufino hat wenig Talent für die Piaffe. Aber wir haben Zeit… sehr viel Zeit… und so üben und feilen wir an dieser gymnastisch so wertvollen Lektion, bis sie irgendwann ansehnlich ist 🙂
Ich lass ihn nochmals rückwärtsrichten und schnalze kurz mit der Zunge. Ich habe keine Erwartungshaltung. Aber siehe da, Rufino piaffiert so gut wie noch nie. Er tritt ganz gleichmäßig mit beiden Hinterbeinen, beugt ganz geschmeidig seine Hanken, ist gut aufgerichtet und total entspannt. Ganz fleißig und im perfekten Rhythmus präsentiert er mir mit Stolz am losen Zügel seine Piaffe. Ich freu mich wie ein Riesenschnitzel und der erste Gedanke der kommt ist: „Und das, nachdem ich „nur“ Schritt geritten bin.“
Ich erinnere mich an die Worte von einem portugiesischen Trainer, der einmal gesagt hat: „Du musst immer ohne jegliche Erwartungshaltung aufs Pferd steigen. Du musst immer Dein Pferd „fühlen“, entdecken und spüren, wie Du ihm helfen kannst. Und das jeden Tag neu. Und dann machst Du die Übungen, die ihm helfen, in seinem Gleichgewicht besser zu werden.“
Ich lächle. Ich hatte gar keine Erwartungshaltung an diesem Abend an meine Pferde. Ich bin einfach nur geritten. In aller Stille, ganz allein in der Halle. Ohne Musik. Ohne Lärm. Ohne Ablenkung. Ohne Idee oder vorgefertigten Plan, WAS ich heute reiten werde. Und genau das hat diesen Ritt wahrscheinlich so wunderbar gemacht.
Ich wünsche Euch allen einen einen schönen Sonntag und wundervolle Ritte in aller Stille und ohne große Erwartungen mit Euren lieben Vierbeinern!
Eure Sandra, Rufino und Fjola 🙂
PS: Ich baue gerade an meinem neuen Online-Verlasspferd-Kurs. Wenn Du noch nicht am „unverbindlichen Interessens-Verteiler“ bist, sende mir bitte gern eine Email an info@sandrafencl.com. Ich bin mir GANZ sicher, dass Dir der Kurs super gut gefallen wird 🙂
Jin Shin Jyutsu für Pferde – altes Gesundheitswissen neu entdeckt!
Jin Shin Jyutsu (sprich „Dschin Schin Dschutsu“) ist eine über 4.000 Jahre alte Kunst, den Fluss der Energie im Körper anzuregen und zu harmonisieren. Diese in den Alltag leicht integrierbare Methode ist äußerst sanft und wirkungsvoll zugleich. Die Pferde LIEBEN es, geströmt zu werden und man kann mittels „Energie schicken“ durch die eigenen Hände den Pferden (und natürlich sich selbst) ganz schnell und unkompliziert etwas Gutes tun 🙂
Pferde lieben „das Strömen“ sehr und entspannen sich oft schon innerhalb weniger Augenblicke tief und „fühlen in ihren Körper rein“.
Ganzheitliche Wirkung auf Körper, Geist und Seele!
Viele Menschen und Pferde leiden gleichermaßen unter Stress, Anspannung, psychischen Disharmonien, Ängsten, aber auch körperlichen Blockaden und Verspannungen. Jin Shin Jyutsu (abgekürzt JSJ) ist eine sehr einfache, aber überaus wirkungsvolle Methode, um Körper, Psyche und Seele von Mensch und Tier zu harmonisieren. Mittels der „Harmonisierung“ des Energieflusses zwischen den sogenannten Sicherheitsenergieschlössern kann man SELBST seinem Pferd oder seinem eigenen Befinden unkompliziert etwas Gutes tun. So kann man bereits vor dem Reiten sein Pferd effektiv lösen und „in seine Mitte“ bringen. Oder auch während der anstrengenden Fellwechselzeit kann man als Pferdebesitzer seinen Vierbeiner positiv unterstützen. Aber auch auf psychisch-mentaler Ebene kann man sein Pferd bei Stallwechsel, Verlust eines Pferdefreundes oder auch in „stressigen Kurssituationen“ selbst zu mehr Entspannung verhelfen.
Vorbeugen ist besser als heilen! Jin Jin Jyutsu ist eine tolle Energetik-Technik, die auch von Pferdebesitzern leicht erlernt werden kann!
Ich mag diese „Gesundheitstechnik“ sehr gern, denn sie ist sehr leicht zu erlernen und dabei überaus wirkungsvoll. In der asiatischen Kultur ist das Thema „vorbeugen ist besser als heilen“ viel stärker verankert als in unserer westlichen Lebensphilosophie. Eine kurze Strömsitzung in der Woche wäre meiner Meinung nach sooo sinnvoll, um Krankheiten oder Bewegungseinschränkungen vermeiden zu helfen und den Energiefluss Deines Pferdes ganzheitlich zu stärken. Denn nur in einem gesunden Körper kann ein gesunder Geist wohnen 😉
Die meisten Pferde reagieren sehr schnell mit Schütteln, Gähnen oder Kauen auf diese äußerst wirkungsvolle, gesundheitsfördernde „Technik“.
Die Pferde nehmen das Strömen so gern und dankbar an und entspannen sich oft schon nach wenigen Sekunden tief. Weil ich diese tolle, gesundheitsaktivierende „Technik“ selbst als überaus effektiv und hilfreich für Pferdebesitzer einstufe, veranstalte ich jährlich einen Strömkurs für Menschen und Pferde mit meiner geschätzten Pferdetherapie-Kollegin Isabella Habsburg. Isabella ist zertifizierte Jin Shin Jyutsudozentin und unterrichtet das Strömen seit vielen Jahren mit Leidenschaft. Man lernt in diesem sehr umfassenden Seminar, sowohl sich selbst zu strömen, als auch Pferde. Auf Wunsch der Teilnehmer geht Isabella noch auf das Strömen von Hunden, Katzen oder Rindern ein 🙂 Die Pferde LIEBEN diesen Kurs und diese feine, aber wirkungsvolle Technik ungemein!
Rufino hat sich während eines gemeinsamen Jin Shin Jyutsukurses mit Isabella während einer Praxiseinheit mal einfach auf den Reitplatz „plumpsen“ lassen. Das war sooooo niedlich! Die zwei Teilnehmerinnen, die an ihm „geübt“ hatten, haben mich entsetzt gefragt: „Sandra, haben wir etwas falsch gemacht?“ Und ich habe lächelnd geantwortet: „Nein, sondern besonders gut.“
An diesem Jin Shin Jyutsu-Kurstag hatte sich Rufino vor lauter Entspannung und Wohlbefinden einfach „hinplumpsen“ lassen.
Das nächste und einzige Jin Shin Jyutsuseminar mit Isabella Habsburg für Mensch und Tier in Bayern in diesem Jahr findet schon kommendes Wochenende, den 6. und 7. April 2019 in 84437 Ramsau statt. Wenn Du noch den letzten Platz ergattern möchtest, bitte am besten gleich Email an mich – also info@sandrafencl.com – senden. Ich kann Dir garantieren, dieses Seminar wird nicht nur die Beziehung mit Deinem Pferd, sondern Dein eigenes Leben maßgeblich verändern 😉
Wenn auch Du die Kunst des Strömens für Dich und Dein Pferd erlernen möchtest, bist Du bei meiner Pferdetherapiekollegin Isabella bestens aufgehoben! Sehr gern sende ich Dir alle Infos zum Jin Shin Jyutsukurs unverbindlich zu! Schreib mir einfach eine Email an info@sandrafencl.com 🙂
Warum sich Pferde kratzen…
Heute habe ich mal wieder eine Frage in meiner geschlossenen Verlasspferde-Online-Ausbildungsgruppe beantwortet und zwar was tun, wenn in dem Fall der Norikerbub auf einmal das „Kratzen“ anfängt? Das kann natürlich 1.000 Ursachen haben und meine Tipps ersetzen natürlich niemals die Konsultation eines Tierarztes bei Problemen! Aber ich möchte hier mal einige mögliche Trigger für auffälliges Jucken/Kratzen beim Pferd aufzählen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)!
Neben der optimalen Pflege, Haltung und Ernährung habe ich persönlich gute Erfahrungen mit Tiroler Steinöl gegen Mücken und Insekten allgemein gemacht. Dieses Steinöl stinkt und färbt zwar ziemlich extrem, aber hilft meiner Erfahrung nach auch sehr gut gegen lästige Plagegeister und beruhigt die Haut. Und wie gesagt: Alle möglichen Stressfaktoren sollten natürlich auch angesehen werden. Als kleiner Frühjahrs-Energie-Boost kann zusätzlich eine ganzheitliche Pferdetherapie ebenfalls helfen, etwaige Dysbalancen oder “Energiestaus” zu korrigieren und das Pferd unterstützen, um wieder in Balance zu kommen.
Ganz liebe Grüße und einen guten Fellwechsel!
Deine Sandra
P.S. Mehr kostenlose Pferdegesundheitstipps bekommst du HIER! ? Gleich anmelden und auf den nächsten Infoletter “Gesundes Pferd” freuen.
Gedanken zum Sonntag: Warum man ohne Erwartungen sein Pferd reiten sollte
Gestern hatte ich viel Büroarbeit zu bewältigen, also war ich etwas spät bei meinen Pferden. Zu allerst habe ich mein Berittpferd trainiert, danach hatte ich (wegen Stallzeiten) nur noch 1 Stunde Zeit für meine beiden eigenen Hotties, Isistute Fjola und Lusitanowallach Rufino. Ich überlege also, wie ich in weniger als 60 Minuten jetzt noch beide Pferde sinnvoll arbeiten könnte. Ich habe mich dann für „Handpferde Reiten in der Halle“ (es hat aus Kübeln geregnet und war schon dunkel) entschieden.
Also reite ich Rufino und Fjola trottelt brav im Schritt nebenher. Alle meine eigenen und alle meine Berittpferde werden zu Handpferden ausgebildet. Egal ob Friesenhengst oder Minishetty, ich finde Handpferdetraining eine überaus sinnvolle und auch praktische Trainingsform (übrigens lernt man das in meinem Online-Verlasspferdekurs mit Start Anfang 2018!!!). Ich reite also Schritt. Es ist kalt und nass draußen und Rufino ist etwas unbalanciert. Ich öffne den linken Zügel, damit er etwas mehr Gewicht auf die linke Schulter bringt und die rechte nicht so überlastet. Er schnaubt ab.
Balance hat sehr viel mit „Wohlbefinden“ zu tun. Wenn Du es schaffst, Deinem Pferd ein besseres Gleichgewicht zu geben, wird es Dich dafür allein schon lieben 😉 Ich korrigiere seinen Rumpf der nach rechts drückt. Ich reite noch immer Schritt. Ich fange mit diversen Seitengängen an. Die kleine Fjola versucht als Handpferd die Seitengänge mit zu machen (sie entwickelt sich gerade zu einem echten Streberpony).
Ich versuche, die Stellung von Rufino nach rechts zu verbessern. Spiele immer wieder locker am Zügel ab, gebe immer wieder nach, damit er den Hals verlängert, wechsle häufig die Hand und die Ausrichtung (also den Seitengang). Er schwingt immer mehr mit den Hinterbeinen durch und lockert sich im Genick. Wir sind noch immer im Schritt. 45 Minuten sind schon vorbei.
Ich überlege, ob ich noch etwas trabe. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, Rufino ist heut nicht so weit. Ich arbeite also weiter im Schritt an den Seitengängen, mache Tempounterschiede im Schritt und immer wieder eine ganze Parade gefolgt von ein paar Tritten rückwärts.
Es ist jetzt 8 Minuten vor 22 Uhr (um 22 Uhr ist Stallruhe). Ich denke: „Ach, ein paar kleine Piaffetritte könnte ich zum Schluss noch probieren„. Rufino ist ein sehr bemühtes Pferd, aber die Piaffe fällt ihm schwer. Piaffe ist eine Lektion, wofür manche Pferde wahnsinniges Talent haben, und andere nicht. Rufino gehört zur 2. Kategorie. Lernen können diese zugleich lösende und versammelnde Übung alle Pferde. Nur wie schön oder gut der Ausdruck dann ist, bleibt am Ende doch auch ein bisserl Talentfrage. Mir ist es egal, wie „wow“ oder nicht „wow“ Rufino piaffiert. Er hat wenig Talent dafür, aber er bemüht sich wie immer sehr. Und langsam aber stetig wird die Piaffe auch „erkennbar“ 🙂
Rufino hat wenig Talent für die Piaffe. Aber wir haben Zeit… sehr viel Zeit… und so üben und feilen wir an dieser gymnastisch so wertvollen Lektion, bis sie irgendwann ansehnlich ist 🙂
Ich lass ihn nochmals rückwärtsrichten und schnalze kurz mit der Zunge. Ich habe keine Erwartungshaltung. Aber siehe da, Rufino piaffiert so gut wie noch nie. Er tritt ganz gleichmäßig mit beiden Hinterbeinen, beugt ganz geschmeidig seine Hanken, ist gut aufgerichtet und total entspannt. Ganz fleißig und im perfekten Rhythmus präsentiert er mir mit Stolz am losen Zügel seine Piaffe. Ich freu mich wie ein Riesenschnitzel und der erste Gedanke der kommt ist: „Und das, nachdem ich „nur“ Schritt geritten bin.“
Ich erinnere mich an die Worte von einem portugiesischen Trainer, der einmal gesagt hat: „Du musst immer ohne jegliche Erwartungshaltung aufs Pferd steigen. Du musst immer Dein Pferd „fühlen“, entdecken und spüren, wie Du ihm helfen kannst. Und das jeden Tag neu. Und dann machst Du die Übungen, die ihm helfen, in seinem Gleichgewicht besser zu werden.“
Ich lächle. Ich hatte gar keine Erwartungshaltung an diesem Abend an meine Pferde. Ich bin einfach nur geritten. In aller Stille, ganz allein in der Halle. Ohne Musik. Ohne Lärm. Ohne Ablenkung. Ohne Idee oder vorgefertigten Plan, WAS ich heute reiten werde. Und genau das hat diesen Ritt wahrscheinlich so wunderbar gemacht.
Ich wünsche Euch allen einen einen schönen Sonntag und wundervolle Ritte in aller Stille und ohne große Erwartungen mit Euren lieben Vierbeinern!
Eure Sandra, Rufino und Fjola 🙂
PS: Ich baue gerade an meinem neuen Online-Verlasspferd-Kurs. Wenn Du noch nicht am „unverbindlichen Interessens-Verteiler“ bist, sende mir bitte gern eine Email an info@sandrafencl.com. Ich bin mir GANZ sicher, dass Dir der Kurs super gut gefallen wird 🙂