DSC_5011Nicht nur in der Hufbearbeitung, in der Pferdehaltung und im Pferdetraining, auch in der Pferdefütterung werden leider sehr viele Fehler gemacht. Die Pferde haben einen starken Instinkt, welche Gräser und Kräuter für ihre Gesundheit förderlich sind und welche nicht. Im Sinne der Selbstmedikation kann man bei wildlebenden Pferden beobachten, dass sie oft weite Strecken zurück legen, um bestimmte Kräuter oder Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Schon Hippokrates von Kos riet vor über 2.500 Jahren: „Lass die Nahrung deine Medizin sein, und die Medizin deine Nahrung.“ Dies ist leider beim Pferd nicht immer möglich und viele gesundheitliche Probleme beim Pferd resultieren aus falscher Fütterungspraktik.

Die häufigsten Fütterungsprobleme beim Pferd, die ich antreffe, sind folgende:

  • Fütterung von zu wenig eiweißhaltigem Futter. Viele Pferdebesitzer füttern ihren Tieren aus Angst vor Hufrehe und Hautproblemen kaum eiweißreiches Futter. Dies kann aber zu schweren Stoffwechsel- und Leistungsproblemen beim Pferd führen. Denn Eiweiß ist nicht nur essentiell für Muskelarbeit und Muskelaufbau, sondern auch für den (Zell-) Stoffwechsel, die Versorgung und den Aufbau von Haaren und Hufen zuständig. Außerdem braucht das Gehirn ausreichend Eiweiß, um richtig funktionieren zu können. Pferde mit Eiweißmangel haben häufig große Wassereinlagerungen und einen „Hungerbauch“, wie man es von den unterernährten Kinden in Afrika vielleicht kennt. Außerdem neigen sie zu hoher Schreckhaftigkeit.
  • Fütterung von minderwertigen Kraftfutter und Pferde-Müslis. Viele Leute geben Ihren Pferden sehr teures Kraftfutter mit etlichen Zusätzen und „Pferdefremden“ Futter-Inhaltsstoffen wie Soja oder Mastfutter wie Mais. Dies ist sicherlich gut gemeint, aber häufig sind solche Müslis für Pferde schlecht zu verdauen und bilden dadurch vermehrt Gase, bzw. Schlack- und Giftstoffe während des Verdauungsprozesses. Ich persönlich bin der Meinung, dass das natürlichste, hochwertigste und am besten zu verdauende Kraftfutter-Art ungequetschter Hafer ist. Da weiß man genau, was „drin ist“ und füttert keine unnötigen Zusatzstoffe wie Melassen, qualitativ minderwertige Öle und Altkleidung mit (ja, unter dem Begriff „Rohasche“ kann so einiges ins Pferdefutter miteingepresst werden).Außerdem bleiben Vitamine und Mineralstoffe da hin, wo sie hingehören, nämlich im Korn und verpuffen nicht durch Zerreiben bzw. thermische Aufbereitung, wie dies bei der Müsliherstellung stattfindet. Darüber hinaus kann man Ganzhafer einer sensorischen Prüfung unterziehen – also ansehen und daran riechen. In Müslis kann auch sehr minderwertiges, sporenbesetztes Futter eingearbeitet werden, ohne dass Mensch oder Pferd dies feststellen können. Hintergrund ist, dass durch die Zugabe von Kräutern, Melassen etc. eine echte sensorische Prüfung nicht mehr möglich ist. Es schmeckt den Pferden, auch wenn das Pferdemüsli ggf. aus qualitativ minderwertigen Grundstoffen entstanden ist.
  • Häufig wird den Pferden viel zu viel Calcium verabreicht. Calcium ist der sogenannte „Hartmacher“ der Muskulatur. Dieser Mineralstoff ist also zuständig, dass sich Muskeln kontrahieren, also anspannen können. Der mineralische Gegenspieler, also der „Weichmacher“ der Muskulatur ist Magnesium. In diversen Futterstudien wurde herausgefunden, dass bei Heu-/Gras-/Haferfütterung in guter Qualität auch beim Jungpferd kein Calziummangel zu verzeichnen ist.Nichts desto trotz wird in den meisten Futtermitteln (egal ob Kraftfutter oder Ergänzungsfutter) Calcium in großer Menge zugesetzt, Magnesium allerdings nur in geringem Umfang. Daraus ergibt sich ein eklatanter Calciumüberschuss, was nicht nur die Neigung zu Überbeinen (Exostosen) erhöht, sondern zu massiven Muskelverspannungen führen kann. Achten Sie bitte darauf, was in Ihren Futterrationen an Zusatzstoffen enthalten ist. Die dosierte Zufütterung von Magnesium ist in vielen Fällen wichtig, aber nur in den seltensten Fällen die Beigabe von Calcium. Auch Selen und Zink sind häufig in der heutigen Pferdefütterung unterdosiert enthalten.
  • Die Fütterung von saurem Futter ist ein weitverbreitetes, großes Problem. Mit saurem Futter sind in erster Linie vergorenes Futter wie Silage oder Heulage gemeint, aber auch stark zuckerhältiges Futter, wie Melasse oder Rübenschnitzel. Saures Futter führt auf Dauer zu einer Übersäuerung des Pferdes und zu einer Verschlackung der Muskulatur, was nachweislich die Anfälligkeit für Krankheiten und Lahmheiten fördert. Qualitativ hochwertiges Heu ist in jedem Fall siliertem Rauhfutter vorzuziehen.
  • Einseitige Ernährung und Artenarmut auf Pferdewiesen sind ein weiteres häufig anzutreffendes Fütterungsproblem beim Pferd. Die Artenvielfalt auf den Weiden unserer Pferde geht stark zurück. Dies führt dazu, dass die Pferde ihrem natürlichem Instinkt entsprechend, nicht mehr das fressen können, was sie brauchen, sondern das fressen müssen, was grad da ist. Wichtig ist daher auf richtiges Weidemanagement zu achten, um die Artenvielfalt der Pferdeweiden zu erhalten bzw. zu verbessern und einen geringen Wurmbefall zu sichern.Um etwas Abwechslung in den Futterplan zu bekommen, macht es Sinn, Pferde diverse Obst- und Gemüsesorten anzubieten. Auch können bei längeren Ausritten oder Spaziergängen „Graspausen“ eingelegt werden, damit das Pferd dort ggf. andere Gräser und Kräuter, die es braucht, zu sich nehmen kann. Auch das Zufüttern von Obst- und Nadelzweigen macht gerade in der „Saftfutterarmen“ Winterzeit Sinn (bitte keine Tanne für trächtige Stuten, das kann zu Abort führen).

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Wie bereits erwähnt spielt die Pferdefütterung eine große Rolle in der Gesunderhaltung des Pferdes. Denn nur ein Pferd, das ordentliches Futter bekommt, kann Leistung bringen und dauerhaft gesund bleiben. Denn ein nicht funktionierender Stoffwechsel macht auf Dauer krank, müde und auch unzufrieden… Wichtig ist jedoch auch, dass Pferde das angebotene Futter richtig verarbeiten können. Deshalb sind regelmäßige Zahnkontrollen beim Pferd essentiell.

 

Online Webinare zum Thema:

1. So fütterst du dein Pferd gesund!
Du möchtest mehr über die richtige Fütterung deines Pferde lernen? Individuell, typabhängig und absolut ganzheitlich?
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Hier findest du das Webinar (inklusive umfassende Präsentation im PDF-Format zum Herunterladen): https://www.digistore24.com/product/137127

In diesem 3,5 stündigen Webinar beschäftigen wir uns detailliert mit:

-> Raufutter als wichtige Basis der Pferdefütterung + häufige Fehler!

-> Wie viel und welches Kraftfutter braucht mein Pferd?

-> Natürliche versus künstliche Zusatzfutter!

-> Kräuterfütterung beim Pferd, wichtige Hinweise!

– > Richtige Fütterung für entspannte Pferde und lockere Muskeln!

– > Guter Futterverwerter, was tun?

– > Die Darmflora des Pferdes, warum ist sie so unglaublich wichtig und wie baut man sie auf?

– > Fütterungsprobleme und häufige “Zivilisationsprobleme” beim Pferd!

VIEL SPASS DAMIT!
Deine Sandra :-)

 

P.S. Übrigens: einmal gekaufte Webinare kannst du dir so oft ansehen wie du möchtest und die entsprechende Präsentation dazu kannst du einfach herunterladen und ausdrucken!

Die richtige Pferdeausrüstung
– ohne gehts nicht!

 In der ganzheitlichen Pferdetherapie ist im Sinne einer Ursachenfindung von gesundheitlichen Problemen beim Pferd die Ausrüstungskontrolle ein wichtiger Bereich. Eine der Hauptursachen von Rückenverspannungen beim Pferd sind meiner Erfahrung nach schlecht sitzende Sättel.
 
Nicht immer wehren sich Pferde durch buckeln oder steigen gegen schlecht sitzende Sättel. Manchmal verhalten sie sich – gehen also nicht vorwärts und treten nicht mit aktiver Hinternhand unter den Schwerpunkt. Viele Pferde mit „überschäumendem Temperament“ bzw. Pferde, die häufig durchgehen, tun dies aus Schmerzreaktionnicht selten verursacht durch einen schlecht angepaßten Sattel oder falsche Ausrüstung des Pferdes.
 
Ausrüstungskontrolle beim PferdWenn die Ausrüstung des Pferdes fehlerhaft angepaßt wird bzw. schlicht weg falsche Pferde-Ausrüstung (zB diverse Hilfszügel) verwendet wird, sind Blockaden, atrophierte Muskulatur (= Muskelschwund, siehe Bild), Muskelverspannungen beim Pferd sowie „Problempferde-Verhalten“ und schlechte Leistungsbereitschaft im Endeffekt vorprogrammiert.
 
Sehr häufig sind Sättel zu lang (besonders Westernsättel) und führen zu Reizungen am Schulterblattknorpel oder drücken in die empfindliche Nierenregion und verhindern so auch, dass sich das Pferd richtig biegen kann. Auch ist der Schwerpunkt des Sattels oftmals zu weit hinten und die Druckbelastung zu punktuell.
 
In manchen Fällen ist auch das Kopfeisen bzw. die Kammer des Sattels zu eng gewählt. Dies verhindert trotz Trainings einen Muskelzuwachs und „quetscht“ die Muskulatur des Pferdes. Darüber hinaus findet man auch nicht selten Sättel die „kippeln“ oder in den Lendenwirbelbereich „klappen“. Eine solche Eigendymanik des Sattels verursacht immer starke Rückenschmerzen und einen festgehaltenen Rücken beim Pferd
 
Ich weiß, dass es schwierig ist, einen gut sitzenden Sattel zu finden. Aber lassen Sie sich am besten von mehreren Fachleuten beraten und  hören Sie auch auf Ihr Bauch- und Sitzgefühl! Wichtig ist außerdem, den Sattel regelmäßig kontrollieren zu lassen, denn Pferde und Sättel verändern sich – und das viel schneller, als die meisten Leute denken. Gerade bei Jungpferden sollte man mindestens alle drei Monate prüfenden Blick und die ehrliche Meinung eines guten Sattelexperten einholen.
 
Bei der Zaumzeug-Anpassung muss man vor allem darauf achten, dass das Gebiss richtig eingeschnallt wird. Ein zu fest sitzendes Gebiss verhindert die Lockerheit des Maules und der Zunge (mangelnde Kession). Eine grobe Faustregel ist, dass noch zwei Finger gut unter dem Genickstück Platz finden sollten. Außerdem muss man darauf achten, dass der Stirnriemen locker sitzt (aber den braucht man eigentlich sowieso nicht) und das Zaumzeug nicht gegen die Pferdeohren drückt – sonst kann es zum „Headshaking-Syndrom“ kommen.
 
KappzaumWenn man mit Nasenriemen reiten möchte, empfehle ich, auf keinen Fall einen Sperr-Riemen zu verwenden. Diese sitzen in der Regel auf der „weichen Nase“ und behindern somit stark die Atmung des Pferdes. Außerdem schränken sie die Beweglichkeit des Maules ein und führen daher zu einem wenig losgelassenen Pferdemaul.
 
Auf dem Bild sieht man einen viel zu tief und zu eng verschnalltes englisch-kombiniertes Reithalfter beim Schimmel und einen korrekt verschnallten englischen Nasenriemen beim Friesen.
 
Wenn das Maul nicht locker ist, wird auch das Kiefergelenk blockiert. Über die Muskeln, die über das Kiefergelenk verlaufen führt das wiederum zu einer weniger losgelassenen Hals- und Rückenmuskulatur des Pferdes. Ein zu fest verschnallter Nasenriemen ist somit immer „kontraproduktiv“.
 
Denn Leute, die ihre Pferdemäuler zuschnüren, werden nie ein wirklich lockeres Pferd haben – und ich denke, dass sollte ein wichtiges Ziel im Reitsport sein! Mal abgesehen davon, dass es tierschutzrechtlich und ethisch nicht vertretbar ist, Pferden die Luft abzuschnüren!
 
 
Beim Longieren und in den meisten Fällen bei der Bodenarbeit empfehle ich klassische Kappzäume in verschiedenen Variationen. Richtig angepaßt verrutscht der Kappzaum nicht, man kann sehr fein auf das Pferd einwirken und hat auch ungestüme Jungpferde gut unter Kontrolle. Aber der wichtigste Aspekt ist, dass das Pferdemaul geschont wird und man das junge Pferd nicht schon beim Anlongieren die Angst vor dem Gebiss eintrichtert. Gute Kappzäume können Sie auch direkt bei mir bestellen. Ich berate Sie gern, welcher Kappzaum für Sie und Ihr Pferd am besten geeignet ist. Einfach mal im Shopbereich für Pferdeausrüstung reinschauen.
 
Ich persönlich verwende keine Hilfszügel und bin auch kein Freund von Ihnen. In den meisten Fällen führen sie zu Rückenschmerzen beim Pferd und machen das Pferd hart im Maul. Am schlimmsten sind Schlaufzügel – diese zwingen die Pferde in die Rollkur (Hyperflexion) und schädigen damit Wirbelsäule, Bandapparat und die Muskulatur des Pferdes. Wenn Ihr Reitlehrer Ihnen Hilfszügel empfiehlt, ist es meiner Meinung nach Zeit, den Reitlehrer zu wechseln.

 

Barhufpferde leben gesünder!

Hufe sind mehr als „die Schuhe des Pferdes“. Hufe haben auch wichtige Blutpump-, Stoßdämpfungs-, Stoffwechsel- und Ausscheidungsfunktionen. Damit die Hufe optimal „funktionieren“, ist auf die richtige Hufstellung zu achten. Außerdem ist es für Pferde deutlich gesünder, barhuf zu laufen, damit der Hufmechanismus wie von der Natur gedacht funktioniert.

Vorteile von Barhuf-Bearbeitung im Verhältnis zu Hufbeschlag:

Der Hufmechanismus – also das Spreizen der Hornkapsel und die Möglichkeit dass der Fesselkopf nach unten sinken kann bei Belastung (Stützbeinphase) funktioniert nur optimal, wenn das Pferd nicht beschlagen ist. Hufeisen schränken den Hufmechanismus sehr stark ein was zu folgenden Nachteilen führt:

  1. Durch Hufbeschlag wird der Blutumtrieb des Pferdes eingeschränkt. Denn der Hufmechanismus dient in erster Linie dazu, das Blut aus den Hufen und unteren Gliedmaßen nach oben zu pumpen. Im Gegensatz zu Menschen haben Pferde keine Muskulatur ab Karpal- bzw. Sprunggelenk. Deshalb übernimmt der Hufmechanismus diese Funktion. Eingeschränkter Hufmechanismus führt zu einer Minderversorgung jeder Zelle und kann echte Stoffwechsel– und damit Leistungsprobleme mit sich führen, bzw. die Alterserwartung des Pferdes negativ beeinflussen.

     

  2. Außerdem wird das Wachstum der Hufe durch den verringerten Blutumtrieb negativ beeinflusst (deshalb haben beschlagene Pferde meist deutlich schlechtere Hornqualität als unbeschlagene Pferde). Im Winter ist der schlechtere Stoffwechsel noch deutlicher zu spüren, da beschlagene Hufe eine bis zu 10 Grad (!!) kältere Grundtemperatur aufweisen als Barhufe. Nachdem Eisen ein guter Wärmeleiter wird, gibt das Hufeisen die Wärme in den Boden ab. Deshalb haben viele Pferde im Winter wirklich eiskalte Füße und manchmal extrem lange Beschlagsperioden.

     

  3. Darüber hinaus erfüllt der Huf eine wichtige Ausscheidungsfunktion. Abfallstoffe wie Schlack- und Giftstoffe werden über den Huf entsorgt. Ist der Hufmechanismus eingeschränkt und damit auch das Wachstum des Hufes, findet diese Entgiftungsfunktion nur in einem verminderten Rahmen statt. Dadurch müssen mehr Giftstoffe über Leber, Nieren und Haut abgegeben werden, was auf Dauer zu einer Überlastung dieser Organe führt.

     

  4. Ein eingeschränkter Hufmechanismus führt außerdem zu verminderter Stoßdämpfung. Kann sich die Hornkapsel bei Belastung nicht ausreichend dehnen, führt es zu kleinen Stauchungen, wenn der Fesselkopf nicht nach unten bei Belastung einsinken kann. Dies kann zu Verletzungen und Prellungen der Gelenkkapseln führen und so die Neigung zu Arthrosen begünstigen. Auch die veränderte Auffussungsmechanik führt zu einer vermehrten Belastung von Gelenken, Sehnen und Bändern.

     

  5. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist dass Metall die Eigenschaft hat, in Schwingung zu geraten. Jeder von uns kennt eine Stimmgabel. Bei einer Berührung mit einem harten Gegenstand schwingt die Stimmgabel nach. Beim Aufprall des Hufeisens auf zum Beispiel Asphalt gibt es auch eine Schwingung, die in das Pferdebein eindringt. Diese Vibrationen durch das Hufeisen können zu Zerrungen und Reizungen an Sehnen und Bändern führen und wirken sich negativ auf die feinsten Kapillarchen aus (diese ziehen sich mit der Zeit immer mehr zurück und führen zu einer vermehrten Unterversorgung im Huf und Bein des Pferdes). Das ist der Grund, warum man unbedingt nur Schritt auf Asphalt mit beschlagenen Pferden reiten sollte.

     

  6. Darüber hinaus werden gerade Sehnen und Bänder auch noch durch die Hyperextension des Pferdebeines durch das Gewicht des Eisens stark beansprucht, gereizt oder sogar verletzt. Einfacher ausgedrückt wird durch das Gewicht des Eisens der Huf bzw. der untere Bereich des Pferdebeins deutlich mehr „vorgeschleudert“ als ein Barhuf. Es gibt also sowohl eine unnatürliche, verstärkte Vorwärtsbewegung des Hufes (und damit auch Aktion des Pferdes), als auch meist eine Überstreckung im Bereich des Kron- bzw. Hufgelenks, was zu Schädigung an Sehnen und Bändern führen kann.

     

  7. Gerade im Winter ist auch wichtig zu wissen, dass durch den Druck des Hufeisens von unten die umliegende Sohlenarterie stark gequetscht wird. Das Pferd hat also kein wirkliches „Gefühl“ mehr im Huf, sondern eher „taube Füße“. Das mag grundsätzlich ein Vorteil sein, wenn Pferde ohne Widerreden über spitze Steine laufen. Aber es ist nicht natürlich und die Gefahr, dass Pferde ausrutschen, stolpern und hinfallen ist – gerade in der kalten Jahreszeit – deutlich größer als ohne Hufeisen.

    Meine Pferde waren früher auch beschlagen und ich bin jeden Winter mit ihnen hingefallen. Grund war, dass man im Winter manchmal einfach von oben die Bodenverhältnisse nicht richtig einschätzen kann und trotz Stollen und Stiften bei Eis einfach „machtlos“ ist. Wenn ich heute mit meinen Barhufern die Bodenverhältnisse falsch einschätze, dann bremsen sie sofort von alleine. Denn auch Pferde haben kein Interesse daran, im Winter auf die Nase zu fallen. Abgesehen davon rutschen Barhufe auch ohne Stollen und Stifte aufgrund der natürlichen Rutschbremse – der Eckstrebe – weniger als „winterfest beschlagene“ Pferde. Aber nicht nur im Winter, auch auf sehr unwegsamen Gelände sind „gefühlvolle“ Hufe echtes Gold wert.

     

  8. Auch besonders in der niederschlagsreichen Zeit interessant ist die Tatsache, dass Pferde ohne Beschlag viel weniger Flurschäden verursachen. Durch das Einsinken des Fesselkopfes und der daraus resultierenden Abflachung des Sohlengewölbes ist die Auflagefläche des Barhufs deutlich größer als die des beschlagenen Hufes. Deshalb wird der Druck besser verteilt und Wege und Grasnarben nehmen weniger Schaden als bei beschlagenen Pferden.

     

  9. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die verminderte Verletzungsgefahr bei Barhufern im Verhältnis zu beschlagenen Pferden – sowohl gegenüber Artgenossen als auch gegenüber dem Menschen. Wenn Ihnen schon mal ein beschlagenes Pferd mit vollem Gewicht auf den Fuss getreten ist oder aber Sie mal einen Schlag von einem beschlagenen Pferd erhalten haben, wisssen Sie, wovon ich spreche.

     

  10. Nicht unwichtig – besonders im Winter – sind auch die verminderten Kosten von Barhufpflege im Vergleich zu (winterfestem) Beschlag. Wenn man sich dazu entschieden hat, sein Pferd barhuf laufen zu lassen, sollte man auf jeden Fall einen spezialisierten Barhuf-Pfleger an „seine Hufe lassen“. Barhufspezialisten sind zwar meist etwas teurer als „normale“ Schmiede, aber für die speziellen Bedürfnisse der Barhufe ausgebildet. Sehr wichtig ist es aber für einen Barhuf-Pferdebesitzer, möglichst viel Wissen über Hufe und Hufgesundheit sich anzueignen.  Im Seminar „Pferdegesundheit von Kopf bis Huf erfahren Sie viele Aspekte, wie sie Ihr Pferd von A bis Z, von Huf bis Zahn gesund erhalten können. Schließlich ist vorbeugen besesr als rehabilitieren, oder?!

Viele Leute sagen, dass ihr Pferd nicht barhuf gehen kann. Ich habe dies sehr, sehr selten festgestellt, wenn die Hufe ordentlich bearbeitet und gepflegt werden, das Pferd gutes Futter erhält und ausreichend Bewegung ohne Reiter machen kann. Aber um ehrlich zu sein, ist es tatsächlich mit etwas Aufwand verbunden – und das ist wohl der einzige echte Nachteil von Barhufpflege. Denn Barhufe haben spezielle Bedürfnisse. Lesen Sie deshalb weiter – wie Barhufe gepflegt werden wollen.

Wenn Pferde über lange Jahre beschlagen waren, sind die Schädigungen im Huf häufig sehr groß, sodass eine völlige Rehabilitation in manchen Fällen nicht möglich ist. Damit meine ich nicht die Stellung, aber beispielsweise die „Fühligkeit“  von Pferden auf steinigem Gelände. Ich persönlich finde hier die Möglichkeit, Hufschuhe einzusetzen einen sehr guten Kompromiss zum Hufbeschlag. So kann das Pferd 23 Stunden am Tag die gesunden Vorteile des Barhuf-Daseins genießen und der Reiter hat mit einem gut angepassten Hufschuh die Möglichkeit, ein unempfindliches Pferd auf jedem Untergrund zu reiten.

Hufschuhe sind heute meist eine „Investition fürs Leben“ und werden auch bei Schlamm und Nässe nicht locker, wenn sie richtig für das Pferd angepasst wurden. Lesen Sie mehr zu Hufschuhen auf der folgenden Seite.

Indikationen für Zahnpflege beim Pferd

Pferdezahnpflege bzw. Kontrolltermine eines guten Pferdedentisten sollten bei Pferden nach dem Zahnwechsel – also ab dem 6. Lebensjahr – in jedem Fall jährlich erfolgen. Bei Pferden im Wachstum und im Zahnwechsel und bei Pferden mit Zahnproblemen sollte eine Kontrolle oder Pferdezahnbehandlung alle sechs Monate durchgeführt werden. Wenn Jungpferde Probleme beim Zahnwechsel haben und diese Zahnprobleme beim Pferd nicht behandelt werden, kann es zu irreparablen Schäden führen.

In jedem Fall sollten Sie die Hilfe eines guten Pferde-Dentisten oder Zahn-Tierarztes in Anspruch nehmen, wenn Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Verhalten zeigt:

  • Große Mengen an Futter, die beim Fressen herausfallen
  • Entstehung von „Futterröllchen“
  • Ungleichmäßige Kaubewegungen bzw. Kauen auf ausschließlich einer Seite
  • Übertriebener Speichelfluss („Herumsabbern“)
  • Schlechter Maulgeruch
  • Entzündetes, gerötetes Zahnfleisch
  • Verletzungen an Zunge, Zahnfleisch oder Backenschleimhäuten
  • Schlechter Futterzustand des Pferdes
  • Mangelnder Appetit
  • Kolikanfälligkeit, Blähungen
  • Lange Fasern bzw. viele unverdaute Körner im Kot
  • Rittigkeits- und Anlehnungsprobleme
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Leistungsschwäche
  • Anhaltende, unerklärliche Lahmheiten
  • Asymmetrien im Gesichts- oder Halsbereich, auch Beulen am Unterkiefer (Bumps)
  • Druckempfindlichkeit besonders am M. Masseter (großer Kaumuskel der Backe) und rund um das Kiefergelenk
  • Depressionen, Aggressivität, Verhaltensveränderung

Lesen Sie auch warum Zahnpflege beim Pferd so wichtig ist. Viele wichtige Tipps und Hinweise zum Thema Dentalpflege beim Pferd können Sie auch in meinem Artikel „Auf den Zahn gefühlt“ als PDF downloaden.

Rechtlicher Hinweis: In Österreich ist die Zahnpflege beim Pferd Tierärzten – auch ohne Zusatzausbildung für Pferdezahn-Behandlungen – vorbehalten. Deshalb praktiziere ich in Österreich keine Dentalpflege beim Pferd. Nichts desto trotz möchte ich informieren über die Notwendigkeit einer guten Zahnpflege beim Pferd.

Zahnprobleme beim Pferd

Den Hintergrund, warum unsere domistizierten Pferde Dentalpflege erhalten sollten, habe ich bereits unter „Dentalpflege fürs Pferd“ erläutert. Wenn Pferde keine regelmäßige Dentalbehandlungen von einem geübten Pferde-Dentisten oder Pferdezahnarzt erhalten, kann das zu schwerwiegenden Zahn- und Gebißproblemen kommen. Mögliche Folgen sind:

  • Spikes (Zacken – landläufig als scharfe Haken beschrieben)
  • Hook (echte Haken – deutliche Erhöhungen auf einem Zahn – meist im Unterkiefer der erste Backenzahn und der letzte Backenzahn im Oberkiefer – der 11er)
  • Beak (Schnabel)
  • Ramp (Rampe – schiefe Ebene über gesamten Zahn – beim Isländer häufig unten am 6er/1. Backenzahn)
  • Bump (Beule am Zahn)
  • ATR – accentuate transverse ridges (betonte Querrille)
  • Wave (Welle – Erhöhung über mehrere Zähne)
  • Wedge (Keilförmiger Zahn)
  • Chisel (Meißel – schlägt sich in die gegenüberliegenden Zähne)
  • Tipped in/tipped out (nach innen oder außen verkippte Zähne)
  • Pocketed out (ausgehöhlte Zähne)
  • Pounded out (ausgehämmerte Zähne)
  • Wellengebiss, Stufengebiss oder Scherengebiss (besonders schwerwiegend)
  • Zahn oder Knochensplitter bzw. fehlende Zähne im Gebiss
  • Zahnkappen/Milchkappen, die sich nicht ablösen (bei jungen Pferden)

Auch Wolfzähne – ein Rudiment des Pferdes auf früherer Zeit, ein sozusagen verkümmerter erster Backenzahn, kann häufig dem Pferd Probleme machen, wenn es eine Zäumung mit Gebiss trägt. Um Anlehnungsprobleme und Wiedersetzlichkeiten gegen die Trense zu vermeiden, werden in den meisten Fällen solche (funktionslosen) Wolfszähne extrahiert.

Lesen Sie auch, wie Sie erkennen können, dass Ihr Pferd eine Dentalbehandlung braucht und wie Sie gute Zahnbehandlungen beim Pferd erkennen können. Viele wichtige Tipps und Hinweise zum Thema Dentalpflege beim Pferdkönnen Sie auch in meinem Artikel „Auf den Zahn gefühlt“ als PDF downloaden.

Rechtlicher Hinweis: In Österreich ist die Zahnpflege beim Pferd Tierärzten – auch ohne Zusatzausbildung für Pferdezahn-Behandlungen – vorbehalten. Deshalb praktiziere ich in Österreich keine Dentalpflege beim Pferd. Nichts desto trotz möchte ich informieren über die Notwendigkeit einer guten Zahnpflege beim Pferd.

Mobilisationsübungen und Stretching fürs Pferd

In der Pferde-Physiotherapie kann der Pferdetherapeut mittels Mobilisationsübungen und Stretching-Techniken die Beweglichkeit und damit die Leistungsfähigkeit des Pferdes verbessern. Konkret haben Mobilisations-Übungen auf Pferde folgende Wirkung:

  • Mobilisationsübungen beim Pferd regen die Durchblutung der Muskulatur und fördern somit den Abbau von Schlackstoffen und Giftstoffen.
  • Pferde-Mobilisationsmaßnahmen ferd können Blockaden lösen und damit den gesamten Energiefluss des Pferdes ins Gleichgewicht zu bringen.
  • Dehnungstechniken fördern die Entspannungsfähigkeit des Pferdes und machen das Tier ruhiger und ausgeglichener.
  • Mobilisationsübungen beim Pferd helfen, Verletzungen mittels verbesserter Elastizität der Weichteile, erhöhter Beweglichkeit von Gelenken, verbesserter Koordination und Gleichgewichtsempfinden vorzubeugen.

Rechtlicher Hinweis für Österreich: Physiotherapie für Pferde darf in Österreich nur in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt ausgeführt werden. Die Pferdemassage ist jedoch ein freies Gewerbe und kann daher selbständig von einem Pferde-Experten ausgeführt werden.

Bitte wenden Sie selbst keine Mobilisationstechniken oder Dehnungsübungen beim Pferd ohne qualifizierte Unterweisung an! Falsche Durchführung von Mobilisationsübungen am Pferd kann echten Schaden am Bewegungsapparates des Pferdes verursachen!!

Immer wieder komme ich zu Pferdetherapie-Kunden, die unaufgewärmt oder einfach falsch Dehnungsübungen bei Ihren Pferden durchführen. Bitte tun Sie das nicht! Wenn ich es für einen effizienten Therapie-Verlauf sinnvoll erachte, zeige ich Ihnen Dehnungstechniken, die Sie mit Ihrem Pferd durchführen können. Aber aus Büchern oder nur durch Zusehen kann man die Richtigkeit der Ausführung der Mobilisationsübungen am Pferd nicht sicher stellen und Sie könnten Ihrem Pferd echte Schmerzen und Schäden verursachen!

Obwohl meine Hände mein wichtigstes „Gesundheitsmittel“ sind, verwende ich in der energetischen Pferdetherapie bei Bedarf Stimulations- bzw. Massagegeräte. Der Hintergrund ist, dass Pferde eine sehr dicke oberflächliche Muskelschicht haben. Über die Faszienketten werden Verspannungen der oberflächlichen Muskulatur an die tiefe Muskulatur weiter gegeben. Manuell kann man beim Pferd aufgrund der Dicke der oberflächlichen Muskelschicht nur eingeschränkt mittels Klopfungen und Schüttelungen erreichen. Deshalb kann der gezielte Einsatz von Therapie-Geräten die Effektivität von Pferdetherapie-Behandlungen steigern.

Deshalb verwende ich häufig bei Pferden das Neurostim-Gerät, welches mittels Schwingungen/Vibrationen auch die tiefe Muskelschicht bearbeitet. Wie der Name „neuromuskuläre Stimulationstherapie“ schon vermuten lässt, wird nicht nur die Muskulatur sondern auch die Nerven stimuliert. Hintergrund ist, dass jede Zelle im gesunden Zustand eine gewisse, physiologische Schwingung hat (8-12 Hz).

Ist die Zelle (zB die Muskel- oder Organzelle) gestört bzw. krank, schwingt sie entweder zu schnell (akutes Problem) oder zu langsam (chronische Erkrankung), was sich beides negativ auf die Funktionalität und im Endeffekt auch auf die Lebenserwartung der Zelle und weiterführend des Muskels oder Organs auswirkt. Mittels der Vibrationen des Neurostim-Gerätes kann man helfen, Zellen und ganze Muskeln des Pferdes „neu einzuschwingen“. Dies hilft langfristig eine physiologische Muskelspannung und Muskel- oder Organfunktion zu harmonisieren.

Weitere Anwendungsgebiete des Neurostim-Gerätes bei Pferden sind das Lösen von starken Vernarbungen oder Verklebungen der Muskulatur, Behandlung von Ödemen oder Stauungen (beispielsweise an Pferdebeinen), Behandlung von Koordinationsproblemen mittels Stimulation der Nervenrezeptoren oder Lockerung der Zwischenrippenmuskulatur bei Husten. Bei Pferdehusten, Asthma oder Dampfigkeit wird durch die Schwingungen festsitzender Schleim in der Lunge des Pferdes gelockert. Dadurch kann das Pferd den Schleim abhusten und danach besser und freier durchatmen.

Primär zum Muskelaufbau bzw. zur Verhinderung von Muskelabbau zB bei Sportpferden mit akuten Verletzungen kommt das TENS-Gerät in Einsatz. Dieses Gerät überträgt mittels Reizstrom-Impulse an die Muskulatur des Pferdes, womit ein An- bzw. Abspannen des entsprechenden Muskels erreicht wird. Mit dem TENS-Gerät lassen sich desweiteren gute Erfolge bei gelähmten oder sehr schwachen Muskeln erreichen. Auch sehr stark verspannte Muskeln können durch die Stromimpulse „lernen“, wieder los zu lassen.

Des weiteren verwende ich das APM-Stäbchen zur Entstörung von gewissen Narben (manche Narben lassen sich aber besser mittels omnipathischer Techniken entstören). Die Akupunkt-Massage nach Penzel wird beim Pferd häufig angewendet um den Energiestrom der Meridiane wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.

 

 

  • Anregung der Blut- und Lymphzirkulation und damit des Stoffwechsels des Pferdes
  • Verbesserung der Sauerstoffwerte der Muskeln des Pferdes und damit
    – höhere Leistungsfähigkeit des Pferdes
    – schnellere Rehabilitationsfähigkeit des Pferdes
    – verbesserter Abbau von Schlack- und Giftstoffen
  • Stimulation von Nervenrezeptoren und damit Lösung von Verspannungen
  • Freisetzung von Endorphinen (Glückshormone/Schmerzkiller)
  • Positive Stimulation von Organen
  • Verbesserung des Bewegungsrahmens und der Elastizität der Muskeln des Pferdes und damit
    – eine bessere Aktion
    – geschmeidigere Bewegungen
    – geringere Verletzungsgefahr des Pferdes
  • Physische und psychische Entspannungsförderung und Verbesserung des Wohlbefindens beim Pferd
  • Fluchtreflex wird reduziert
  • Vertrauensbasis des Pferdes gegenüber dem Menschen und Berührungen wird erhöht

Aufgrund der tiefgreifenden Wirkung ist die Pferdemassage ein wichtiger Bestandteil in der ganzheitlichen Pferdetherapie. Die Pferde mögen es meist sehr gern, von geübten Händen massiert zu werden. Generell unterscheidet man zwischen einer eher anregenden Sportmassage und der Entspannungsmassage beim Pferd.

Idealerweise sollte das Pferd direkt nach der Massage bewegt werden. Der Hintergrund ist, dass durch die Massage die Muskulatur des Pferdes gelockert und besser durchblutet wird und Endorphine freigesetzt werden. Wenn das Pferd im Anschluss an die Massageeinheit dann noch bewegt wird, kann es freier und lockerer laufen und somit können Schlack- und Giftstoffe sofort abtransportiert und die Bewegungsrezeptoren der Nerven neu programmiert werden.

Pferde-Massage

Pferde-Massage ist in den meisten Fällen ein Bestandteil einer Pferdetherapie-Einheit. Die Pferdemassage weckt nicht nur die Selbstheilungskräfte und regt den Energiefluss und Stoffwechsel des Pferdes an, sie stimuliert gleichzeitig die Organe und löst physische und psychische Spannungen. Präventiv hat eine lockere, elastische Muskulatur eine wichtige Funktion zur Vermeidung von Zerrungen der Sehnen oder Dys-Belastungen der Gelenke und allgemein gesprochen vermindet eine dehnfähige Muskulatur die Gefahr von Verletzungen und Traumata.

Die Massage des Pferdes verhilft außerdem dem Pferdetherapeuten wichtige Erkenntnisse über den momentanen Zustand des Pferdes zu gewinnen und den gesamten Körper als auch die Psyche des Pferdes zu analysieren. Nachdem die meisten Pferde Berührungen und Massage als angenehm empfinden, trägt sie zu einer positiven Einstellung des Pferdes zur Therapie bei.

Ich verwende folgende Arten der Pferde-Massage:

  • Klassische Pferdemassage (Entspannungs- und Sportmassage)
  • Behandlungen mittels Neuro-lymphatischer und Neuro-Vaskulärer Reflexpunkte
  • Akupunktmassage bzw. Akupressur
  • Lymphdrainage
  • Spindelzelltechnik
  • Streßpunkt-Therapie nach Jack Meagher

Viele Pferde zu denen ich gerufen werde leiden an verspannter Muskulatur, gerade Rückenverspannungen sind beim Reitpferd sehr häufig zu finden. Diese Verspannungen des Pferdes können weitreichende, negative Folgen haben:

  • Muskelverspannungen schränken die Leistungfähigkeit des Pferdes stark ein.
  • Verspannungen verursachen eine unphysiologische (anaeroben) Zellverbrennung und damit große Mengen an Schlackstoffen (was wiederum die Organe des Pferdes überlastet).
  • Durch das Sauerstoff-Defizit werden Muskel, Organe und Zellen chronisch unterversorgt, was zu einer verfrühten Zellalterung und sogar zu Zellsterben und langfristig auch zu einer niedrigeren Lebenserwartung des Pferdes führt.
  • Ein verspannter Muskel neigt zur Atrophie (Muskelabbau anstatt Muskelzuwachs auch bei vollem Training).
  • Verspannte Muskeln wirken sich negativ auf die Statik des Pferdes aus. Dies kann zu Blockaden und Fehlbelastungen der Gelenke und zu einer erhöhten Verletzungsgefahr von Sehnen, Muskeln und Bändern führen.
  • Muskelverspannungen wirken sich negativ auf die Psyche (Aggressivität, Launenhaftigkeit, Bewegungsfreude) und Leistungsfähigkeit des Pferdes aus.

Mittels der Massage des Pferdes können die Muskeln gelockert, der Stoffwechsel angeregt und das natürliche Bewegungspotenzial und die Leistungsfähigkeit des Pferdes wiedererlangt werden. Nichts desto trotz ist die Pferdemassage nur in seltenen Fällen die ausschließliche Behandlungsform des Pferdes. Denn verkürzte bzw. verspannte oder hypotone Muskeln sind meist in Kombination mit Blockaden anzutreffen und damit zu behandeln. Lesen Sie auch genaue Details zur Wirkungsweise von Pferdemassage. Ich biete auch Pferdemassage-Kurse für Laien an – einfach mal unter Seminar-Termine nachsehen, ob einer in Ihrer Nähe statt findet.