Die richtige Pferdeausrüstung
– ohne gehts nicht!
In der ganzheitlichen Pferdetherapie ist im Sinne einer Ursachenfindung von gesundheitlichen Problemen beim Pferd die Ausrüstungskontrolle ein wichtiger Bereich. Eine der Hauptursachen von Rückenverspannungen beim Pferd sind meiner Erfahrung nach schlecht sitzende Sättel.
Nicht immer wehren sich Pferde durch buckeln oder steigen gegen schlecht sitzende Sättel. Manchmal verhalten sie sich – gehen also nicht vorwärts und treten nicht mit aktiver Hinternhand unter den Schwerpunkt. Viele Pferde mit „überschäumendem Temperament“ bzw. Pferde, die häufig durchgehen, tun dies aus Schmerzreaktion – nicht selten verursacht durch einen schlecht angepaßten Sattel oder falsche Ausrüstung des Pferdes.
Wenn die Ausrüstung des Pferdes fehlerhaft angepaßt wird bzw. schlicht weg falsche Pferde-Ausrüstung (zB diverse Hilfszügel) verwendet wird, sind Blockaden, atrophierte Muskulatur (= Muskelschwund, siehe Bild), Muskelverspannungen beim Pferd sowie „Problempferde-Verhalten“ und schlechte Leistungsbereitschaft im Endeffekt vorprogrammiert.
Sehr häufig sind Sättel zu lang (besonders Westernsättel) und führen zu Reizungen am Schulterblattknorpel oder drücken in die empfindliche Nierenregion und verhindern so auch, dass sich das Pferd richtig biegen kann. Auch ist der Schwerpunkt des Sattels oftmals zu weit hinten und die Druckbelastung zu punktuell.
In manchen Fällen ist auch das Kopfeisen bzw. die Kammer des Sattels zu eng gewählt. Dies verhindert trotz Trainings einen Muskelzuwachs und „quetscht“ die Muskulatur des Pferdes. Darüber hinaus findet man auch nicht selten Sättel die „kippeln“ oder in den Lendenwirbelbereich „klappen“. Eine solche Eigendymanik des Sattels verursacht immer starke Rückenschmerzen und einen festgehaltenen Rücken beim Pferd
Ich weiß, dass es schwierig ist, einen gut sitzenden Sattel zu finden. Aber lassen Sie sich am besten von mehreren Fachleuten beraten und hören Sie auch auf Ihr Bauch- und Sitzgefühl! Wichtig ist außerdem, den Sattel regelmäßig kontrollieren zu lassen, denn Pferde und Sättel verändern sich – und das viel schneller, als die meisten Leute denken. Gerade bei Jungpferden sollte man mindestens alle drei Monate prüfenden Blick und die ehrliche Meinung eines guten Sattelexperten einholen.
Bei der Zaumzeug-Anpassung muss man vor allem darauf achten, dass das Gebiss richtig eingeschnallt wird. Ein zu fest sitzendes Gebiss verhindert die Lockerheit des Maules und der Zunge (mangelnde Kession). Eine grobe Faustregel ist, dass noch zwei Finger gut unter dem Genickstück Platz finden sollten. Außerdem muss man darauf achten, dass der Stirnriemen locker sitzt (aber den braucht man eigentlich sowieso nicht) und das Zaumzeug nicht gegen die Pferdeohren drückt – sonst kann es zum „Headshaking-Syndrom“ kommen.
Wenn man mit Nasenriemen reiten möchte, empfehle ich, auf keinen Fall einen Sperr-Riemen zu verwenden. Diese sitzen in der Regel auf der „weichen Nase“ und behindern somit stark die Atmung des Pferdes. Außerdem schränken sie die Beweglichkeit des Maules ein und führen daher zu einem wenig losgelassenen Pferdemaul.
Auf dem Bild sieht man einen viel zu tief und zu eng verschnalltes englisch-kombiniertes Reithalfter beim Schimmel und einen korrekt verschnallten englischen Nasenriemen beim Friesen.
Wenn das Maul nicht locker ist, wird auch das Kiefergelenk blockiert. Über die Muskeln, die über das Kiefergelenk verlaufen führt das wiederum zu einer weniger losgelassenen Hals- und Rückenmuskulatur des Pferdes. Ein zu fest verschnallter Nasenriemen ist somit immer „kontraproduktiv“.
Denn Leute, die ihre Pferdemäuler zuschnüren, werden nie ein wirklich lockeres Pferd haben – und ich denke, dass sollte ein wichtiges Ziel im Reitsport sein! Mal abgesehen davon, dass es tierschutzrechtlich und ethisch nicht vertretbar ist, Pferden die Luft abzuschnüren!
Beim Longieren und in den meisten Fällen bei der Bodenarbeit empfehle ich klassische Kappzäume in verschiedenen Variationen. Richtig angepaßt verrutscht der Kappzaum nicht, man kann sehr fein auf das Pferd einwirken und hat auch ungestüme Jungpferde gut unter Kontrolle. Aber der wichtigste Aspekt ist, dass das Pferdemaul geschont wird und man das junge Pferd nicht schon beim Anlongieren die Angst vor dem Gebiss eintrichtert. Gute Kappzäume können Sie auch direkt bei mir bestellen. Ich berate Sie gern, welcher Kappzaum für Sie und Ihr Pferd am besten geeignet ist. Einfach mal im Shopbereich für Pferdeausrüstung reinschauen.
Ich persönlich verwende keine Hilfszügel und bin auch kein Freund von Ihnen. In den meisten Fällen führen sie zu Rückenschmerzen beim Pferd und machen das Pferd hart im Maul. Am schlimmsten sind Schlaufzügel – diese zwingen die Pferde in die Rollkur (Hyperflexion) und schädigen damit Wirbelsäule, Bandapparat und die Muskulatur des Pferdes. Wenn Ihr Reitlehrer Ihnen Hilfszügel empfiehlt, ist es meiner Meinung nach Zeit, den Reitlehrer zu wechseln.
Richtige Pferdefütterung
Die häufigsten Fütterungsprobleme beim Pferd, die ich antreffe, sind folgende:
Wie bereits erwähnt spielt die Pferdefütterung eine große Rolle in der Gesunderhaltung des Pferdes. Denn nur ein Pferd, das ordentliches Futter bekommt, kann Leistung bringen und dauerhaft gesund bleiben. Denn ein nicht funktionierender Stoffwechsel macht auf Dauer krank, müde und auch unzufrieden… Wichtig ist jedoch auch, dass Pferde das angebotene Futter richtig verarbeiten können. Deshalb sind regelmäßige Zahnkontrollen beim Pferd essentiell.
Online Webinare zum Thema:
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In diesem 3,5 stündigen Webinar beschäftigen wir uns detailliert mit:
-> Raufutter als wichtige Basis der Pferdefütterung + häufige Fehler!
-> Wie viel und welches Kraftfutter braucht mein Pferd?
-> Natürliche versus künstliche Zusatzfutter!
-> Kräuterfütterung beim Pferd, wichtige Hinweise!
– > Richtige Fütterung für entspannte Pferde und lockere Muskeln!
– > Guter Futterverwerter, was tun?
– > Die Darmflora des Pferdes, warum ist sie so unglaublich wichtig und wie baut man sie auf?
– > Fütterungsprobleme und häufige “Zivilisationsprobleme” beim Pferd!
VIEL SPASS DAMIT!
Deine Sandra
P.S. Übrigens: einmal gekaufte Webinare kannst du dir so oft ansehen wie du möchtest und die entsprechende Präsentation dazu kannst du einfach herunterladen und ausdrucken!
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Deine Sandra
Ausrüstungskontrolle
Die richtige Pferdeausrüstung
– ohne gehts nicht!
Stellenwert gesunder Hufe
Barhufpferde leben gesünder!
Hufe sind mehr als „die Schuhe des Pferdes“. Hufe haben auch wichtige Blutpump-, Stoßdämpfungs-, Stoffwechsel- und Ausscheidungsfunktionen. Damit die Hufe optimal „funktionieren“, ist auf die richtige Hufstellung zu achten. Außerdem ist es für Pferde deutlich gesünder, barhuf zu laufen, damit der Hufmechanismus wie von der Natur gedacht funktioniert.
Vorteile von Barhuf-Bearbeitung im Verhältnis zu Hufbeschlag:
Der Hufmechanismus – also das Spreizen der Hornkapsel und die Möglichkeit dass der Fesselkopf nach unten sinken kann bei Belastung (Stützbeinphase) funktioniert nur optimal, wenn das Pferd nicht beschlagen ist. Hufeisen schränken den Hufmechanismus sehr stark ein was zu folgenden Nachteilen führt:
Durch Hufbeschlag wird der Blutumtrieb des Pferdes eingeschränkt. Denn der Hufmechanismus dient in erster Linie dazu, das Blut aus den Hufen und unteren Gliedmaßen nach oben zu pumpen. Im Gegensatz zu Menschen haben Pferde keine Muskulatur ab Karpal- bzw. Sprunggelenk. Deshalb übernimmt der Hufmechanismus diese Funktion. Eingeschränkter Hufmechanismus führt zu einer Minderversorgung jeder Zelle und kann echte Stoffwechsel– und damit Leistungsprobleme mit sich führen, bzw. die Alterserwartung des Pferdes negativ beeinflussen.
Außerdem wird das Wachstum der Hufe durch den verringerten Blutumtrieb negativ beeinflusst (deshalb haben beschlagene Pferde meist deutlich schlechtere Hornqualität als unbeschlagene Pferde). Im Winter ist der schlechtere Stoffwechsel noch deutlicher zu spüren, da beschlagene Hufe eine bis zu 10 Grad (!!) kältere Grundtemperatur aufweisen als Barhufe. Nachdem Eisen ein guter Wärmeleiter wird, gibt das Hufeisen die Wärme in den Boden ab. Deshalb haben viele Pferde im Winter wirklich eiskalte Füße und manchmal extrem lange Beschlagsperioden.
Darüber hinaus erfüllt der Huf eine wichtige Ausscheidungsfunktion. Abfallstoffe wie Schlack- und Giftstoffe werden über den Huf entsorgt. Ist der Hufmechanismus eingeschränkt und damit auch das Wachstum des Hufes, findet diese Entgiftungsfunktion nur in einem verminderten Rahmen statt. Dadurch müssen mehr Giftstoffe über Leber, Nieren und Haut abgegeben werden, was auf Dauer zu einer Überlastung dieser Organe führt.
Ein eingeschränkter Hufmechanismus führt außerdem zu verminderter Stoßdämpfung. Kann sich die Hornkapsel bei Belastung nicht ausreichend dehnen, führt es zu kleinen Stauchungen, wenn der Fesselkopf nicht nach unten bei Belastung einsinken kann. Dies kann zu Verletzungen und Prellungen der Gelenkkapseln führen und so die Neigung zu Arthrosen begünstigen. Auch die veränderte Auffussungsmechanik führt zu einer vermehrten Belastung von Gelenken, Sehnen und Bändern.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist dass Metall die Eigenschaft hat, in Schwingung zu geraten. Jeder von uns kennt eine Stimmgabel. Bei einer Berührung mit einem harten Gegenstand schwingt die Stimmgabel nach. Beim Aufprall des Hufeisens auf zum Beispiel Asphalt gibt es auch eine Schwingung, die in das Pferdebein eindringt. Diese Vibrationen durch das Hufeisen können zu Zerrungen und Reizungen an Sehnen und Bändern führen und wirken sich negativ auf die feinsten Kapillarchen aus (diese ziehen sich mit der Zeit immer mehr zurück und führen zu einer vermehrten Unterversorgung im Huf und Bein des Pferdes). Das ist der Grund, warum man unbedingt nur Schritt auf Asphalt mit beschlagenen Pferden reiten sollte.
Darüber hinaus werden gerade Sehnen und Bänder auch noch durch die Hyperextension des Pferdebeines durch das Gewicht des Eisens stark beansprucht, gereizt oder sogar verletzt. Einfacher ausgedrückt wird durch das Gewicht des Eisens der Huf bzw. der untere Bereich des Pferdebeins deutlich mehr „vorgeschleudert“ als ein Barhuf. Es gibt also sowohl eine unnatürliche, verstärkte Vorwärtsbewegung des Hufes (und damit auch Aktion des Pferdes), als auch meist eine Überstreckung im Bereich des Kron- bzw. Hufgelenks, was zu Schädigung an Sehnen und Bändern führen kann.
Gerade im Winter ist auch wichtig zu wissen, dass durch den Druck des Hufeisens von unten die umliegende Sohlenarterie stark gequetscht wird. Das Pferd hat also kein wirkliches „Gefühl“ mehr im Huf, sondern eher „taube Füße“. Das mag grundsätzlich ein Vorteil sein, wenn Pferde ohne Widerreden über spitze Steine laufen. Aber es ist nicht natürlich und die Gefahr, dass Pferde ausrutschen, stolpern und hinfallen ist – gerade in der kalten Jahreszeit – deutlich größer als ohne Hufeisen.
Meine Pferde waren früher auch beschlagen und ich bin jeden Winter mit ihnen hingefallen. Grund war, dass man im Winter manchmal einfach von oben die Bodenverhältnisse nicht richtig einschätzen kann und trotz Stollen und Stiften bei Eis einfach „machtlos“ ist. Wenn ich heute mit meinen Barhufern die Bodenverhältnisse falsch einschätze, dann bremsen sie sofort von alleine. Denn auch Pferde haben kein Interesse daran, im Winter auf die Nase zu fallen. Abgesehen davon rutschen Barhufe auch ohne Stollen und Stifte aufgrund der natürlichen Rutschbremse – der Eckstrebe – weniger als „winterfest beschlagene“ Pferde. Aber nicht nur im Winter, auch auf sehr unwegsamen Gelände sind „gefühlvolle“ Hufe echtes Gold wert.
Auch besonders in der niederschlagsreichen Zeit interessant ist die Tatsache, dass Pferde ohne Beschlag viel weniger Flurschäden verursachen. Durch das Einsinken des Fesselkopfes und der daraus resultierenden Abflachung des Sohlengewölbes ist die Auflagefläche des Barhufs deutlich größer als die des beschlagenen Hufes. Deshalb wird der Druck besser verteilt und Wege und Grasnarben nehmen weniger Schaden als bei beschlagenen Pferden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die verminderte Verletzungsgefahr bei Barhufern im Verhältnis zu beschlagenen Pferden – sowohl gegenüber Artgenossen als auch gegenüber dem Menschen. Wenn Ihnen schon mal ein beschlagenes Pferd mit vollem Gewicht auf den Fuss getreten ist oder aber Sie mal einen Schlag von einem beschlagenen Pferd erhalten haben, wisssen Sie, wovon ich spreche.
Viele Leute sagen, dass ihr Pferd nicht barhuf gehen kann. Ich habe dies sehr, sehr selten festgestellt, wenn die Hufe ordentlich bearbeitet und gepflegt werden, das Pferd gutes Futter erhält und ausreichend Bewegung ohne Reiter machen kann. Aber um ehrlich zu sein, ist es tatsächlich mit etwas Aufwand verbunden – und das ist wohl der einzige echte Nachteil von Barhufpflege. Denn Barhufe haben spezielle Bedürfnisse. Lesen Sie deshalb weiter – wie Barhufe gepflegt werden wollen.
Wenn Pferde über lange Jahre beschlagen waren, sind die Schädigungen im Huf häufig sehr groß, sodass eine völlige Rehabilitation in manchen Fällen nicht möglich ist. Damit meine ich nicht die Stellung, aber beispielsweise die „Fühligkeit“ von Pferden auf steinigem Gelände. Ich persönlich finde hier die Möglichkeit, Hufschuhe einzusetzen einen sehr guten Kompromiss zum Hufbeschlag. So kann das Pferd 23 Stunden am Tag die gesunden Vorteile des Barhuf-Daseins genießen und der Reiter hat mit einem gut angepassten Hufschuh die Möglichkeit, ein unempfindliches Pferd auf jedem Untergrund zu reiten.
Hufschuhe sind heute meist eine „Investition fürs Leben“ und werden auch bei Schlamm und Nässe nicht locker, wenn sie richtig für das Pferd angepasst wurden. Lesen Sie mehr zu Hufschuhen auf der folgenden Seite.
Indikationen für Zahnpflege beim Pferd
Indikationen für Zahnpflege beim Pferd
Pferdezahnpflege bzw. Kontrolltermine eines guten Pferdedentisten sollten bei Pferden nach dem Zahnwechsel – also ab dem 6. Lebensjahr – in jedem Fall jährlich erfolgen. Bei Pferden im Wachstum und im Zahnwechsel und bei Pferden mit Zahnproblemen sollte eine Kontrolle oder Pferdezahnbehandlung alle sechs Monate durchgeführt werden. Wenn Jungpferde Probleme beim Zahnwechsel haben und diese Zahnprobleme beim Pferd nicht behandelt werden, kann es zu irreparablen Schäden führen.
In jedem Fall sollten Sie die Hilfe eines guten Pferde-Dentisten oder Zahn-Tierarztes in Anspruch nehmen, wenn Ihr Pferd eines oder mehrere der folgenden Verhalten zeigt:
Lesen Sie auch warum Zahnpflege beim Pferd so wichtig ist. Viele wichtige Tipps und Hinweise zum Thema Dentalpflege beim Pferd können Sie auch in meinem Artikel „Auf den Zahn gefühlt“ als PDF downloaden.
Rechtlicher Hinweis: In Österreich ist die Zahnpflege beim Pferd Tierärzten – auch ohne Zusatzausbildung für Pferdezahn-Behandlungen – vorbehalten. Deshalb praktiziere ich in Österreich keine Dentalpflege beim Pferd. Nichts desto trotz möchte ich informieren über die Notwendigkeit einer guten Zahnpflege beim Pferd.
Zahnprobleme beim Pferd
Zahnprobleme beim Pferd
Den Hintergrund, warum unsere domistizierten Pferde Dentalpflege erhalten sollten, habe ich bereits unter „Dentalpflege fürs Pferd“ erläutert. Wenn Pferde keine regelmäßige Dentalbehandlungen von einem geübten Pferde-Dentisten oder Pferdezahnarzt erhalten, kann das zu schwerwiegenden Zahn- und Gebißproblemen kommen. Mögliche Folgen sind:
Auch Wolfzähne – ein Rudiment des Pferdes auf früherer Zeit, ein sozusagen verkümmerter erster Backenzahn, kann häufig dem Pferd Probleme machen, wenn es eine Zäumung mit Gebiss trägt. Um Anlehnungsprobleme und Wiedersetzlichkeiten gegen die Trense zu vermeiden, werden in den meisten Fällen solche (funktionslosen) Wolfszähne extrahiert.
Lesen Sie auch, wie Sie erkennen können, dass Ihr Pferd eine Dentalbehandlung braucht und wie Sie gute Zahnbehandlungen beim Pferd erkennen können. Viele wichtige Tipps und Hinweise zum Thema Dentalpflege beim Pferdkönnen Sie auch in meinem Artikel „Auf den Zahn gefühlt“ als PDF downloaden.
Rechtlicher Hinweis: In Österreich ist die Zahnpflege beim Pferd Tierärzten – auch ohne Zusatzausbildung für Pferdezahn-Behandlungen – vorbehalten. Deshalb praktiziere ich in Österreich keine Dentalpflege beim Pferd. Nichts desto trotz möchte ich informieren über die Notwendigkeit einer guten Zahnpflege beim Pferd.
Mobilisation und Stretching fürs Pferd
Mobilisationsübungen und Stretching fürs Pferd
In der Pferde-Physiotherapie kann der Pferdetherapeut mittels Mobilisationsübungen und Stretching-Techniken die Beweglichkeit und damit die Leistungsfähigkeit des Pferdes verbessern. Konkret haben Mobilisations-Übungen auf Pferde folgende Wirkung:
Rechtlicher Hinweis für Österreich: Physiotherapie für Pferde darf in Österreich nur in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt ausgeführt werden. Die Pferdemassage ist jedoch ein freies Gewerbe und kann daher selbständig von einem Pferde-Experten ausgeführt werden.
Bitte wenden Sie selbst keine Mobilisationstechniken oder Dehnungsübungen beim Pferd ohne qualifizierte Unterweisung an! Falsche Durchführung von Mobilisationsübungen am Pferd kann echten Schaden am Bewegungsapparates des Pferdes verursachen!!
Immer wieder komme ich zu Pferdetherapie-Kunden, die unaufgewärmt oder einfach falsch Dehnungsübungen bei Ihren Pferden durchführen. Bitte tun Sie das nicht! Wenn ich es für einen effizienten Therapie-Verlauf sinnvoll erachte, zeige ich Ihnen Dehnungstechniken, die Sie mit Ihrem Pferd durchführen können. Aber aus Büchern oder nur durch Zusehen kann man die Richtigkeit der Ausführung der Mobilisationsübungen am Pferd nicht sicher stellen und Sie könnten Ihrem Pferd echte Schmerzen und Schäden verursachen!
Gerätetherapie
Obwohl meine Hände mein wichtigstes „Gesundheitsmittel“ sind, verwende ich in der energetischen Pferdetherapie bei Bedarf Stimulations- bzw. Massagegeräte. Der Hintergrund ist, dass Pferde eine sehr dicke oberflächliche Muskelschicht haben. Über die Faszienketten werden Verspannungen der oberflächlichen Muskulatur an die tiefe Muskulatur weiter gegeben. Manuell kann man beim Pferd aufgrund der Dicke der oberflächlichen Muskelschicht nur eingeschränkt mittels Klopfungen und Schüttelungen erreichen. Deshalb kann der gezielte Einsatz von Therapie-Geräten die Effektivität von Pferdetherapie-Behandlungen steigern.
Deshalb verwende ich häufig bei Pferden das Neurostim-Gerät, welches mittels Schwingungen/Vibrationen auch die tiefe Muskelschicht bearbeitet. Wie der Name „neuromuskuläre Stimulationstherapie“ schon vermuten lässt, wird nicht nur die Muskulatur sondern auch die Nerven stimuliert. Hintergrund ist, dass jede Zelle im gesunden Zustand eine gewisse, physiologische Schwingung hat (8-12 Hz).
Ist die Zelle (zB die Muskel- oder Organzelle) gestört bzw. krank, schwingt sie entweder zu schnell (akutes Problem) oder zu langsam (chronische Erkrankung), was sich beides negativ auf die Funktionalität und im Endeffekt auch auf die Lebenserwartung der Zelle und weiterführend des Muskels oder Organs auswirkt. Mittels der Vibrationen des Neurostim-Gerätes kann man helfen, Zellen und ganze Muskeln des Pferdes „neu einzuschwingen“. Dies hilft langfristig eine physiologische Muskelspannung und Muskel- oder Organfunktion zu harmonisieren.
Weitere Anwendungsgebiete des Neurostim-Gerätes bei Pferden sind das Lösen von starken Vernarbungen oder Verklebungen der Muskulatur, Behandlung von Ödemen oder Stauungen (beispielsweise an Pferdebeinen), Behandlung von Koordinationsproblemen mittels Stimulation der Nervenrezeptoren oder Lockerung der Zwischenrippenmuskulatur bei Husten. Bei Pferdehusten, Asthma oder Dampfigkeit wird durch die Schwingungen festsitzender Schleim in der Lunge des Pferdes gelockert. Dadurch kann das Pferd den Schleim abhusten und danach besser und freier durchatmen.
Primär zum Muskelaufbau bzw. zur Verhinderung von Muskelabbau zB bei Sportpferden mit akuten Verletzungen kommt das TENS-Gerät in Einsatz. Dieses Gerät überträgt mittels Reizstrom-Impulse an die Muskulatur des Pferdes, womit ein An- bzw. Abspannen des entsprechenden Muskels erreicht wird. Mit dem TENS-Gerät lassen sich desweiteren gute Erfolge bei gelähmten oder sehr schwachen Muskeln erreichen. Auch sehr stark verspannte Muskeln können durch die Stromimpulse „lernen“, wieder los zu lassen.
Des weiteren verwende ich das APM-Stäbchen zur Entstörung von gewissen Narben (manche Narben lassen sich aber besser mittels omnipathischer Techniken entstören). Die Akupunkt-Massage nach Penzel wird beim Pferd häufig angewendet um den Energiestrom der Meridiane wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.
Wirkungsweise der Pferdemassage
– höhere Leistungsfähigkeit des Pferdes
– schnellere Rehabilitationsfähigkeit des Pferdes
– verbesserter Abbau von Schlack- und Giftstoffen
– eine bessere Aktion
– geschmeidigere Bewegungen
– geringere Verletzungsgefahr des Pferdes
Aufgrund der tiefgreifenden Wirkung ist die Pferdemassage ein wichtiger Bestandteil in der ganzheitlichen Pferdetherapie. Die Pferde mögen es meist sehr gern, von geübten Händen massiert zu werden. Generell unterscheidet man zwischen einer eher anregenden Sportmassage und der Entspannungsmassage beim Pferd.
Idealerweise sollte das Pferd direkt nach der Massage bewegt werden. Der Hintergrund ist, dass durch die Massage die Muskulatur des Pferdes gelockert und besser durchblutet wird und Endorphine freigesetzt werden. Wenn das Pferd im Anschluss an die Massageeinheit dann noch bewegt wird, kann es freier und lockerer laufen und somit können Schlack- und Giftstoffe sofort abtransportiert und die Bewegungsrezeptoren der Nerven neu programmiert werden.
Pferde-Massage
Pferde-Massage
Pferde-Massage ist in den meisten Fällen ein Bestandteil einer Pferdetherapie-Einheit. Die Pferdemassage weckt nicht nur die Selbstheilungskräfte und regt den Energiefluss und Stoffwechsel des Pferdes an, sie stimuliert gleichzeitig die Organe und löst physische und psychische Spannungen. Präventiv hat eine lockere, elastische Muskulatur eine wichtige Funktion zur Vermeidung von Zerrungen der Sehnen oder Dys-Belastungen der Gelenke und allgemein gesprochen vermindet eine dehnfähige Muskulatur die Gefahr von Verletzungen und Traumata.
Die Massage des Pferdes verhilft außerdem dem Pferdetherapeuten wichtige Erkenntnisse über den momentanen Zustand des Pferdes zu gewinnen und den gesamten Körper als auch die Psyche des Pferdes zu analysieren. Nachdem die meisten Pferde Berührungen und Massage als angenehm empfinden, trägt sie zu einer positiven Einstellung des Pferdes zur Therapie bei.
Ich verwende folgende Arten der Pferde-Massage:
Viele Pferde zu denen ich gerufen werde leiden an verspannter Muskulatur, gerade Rückenverspannungen sind beim Reitpferd sehr häufig zu finden. Diese Verspannungen des Pferdes können weitreichende, negative Folgen haben:
Mittels der Massage des Pferdes können die Muskeln gelockert, der Stoffwechsel angeregt und das natürliche Bewegungspotenzial und die Leistungsfähigkeit des Pferdes wiedererlangt werden. Nichts desto trotz ist die Pferdemassage nur in seltenen Fällen die ausschließliche Behandlungsform des Pferdes. Denn verkürzte bzw. verspannte oder hypotone Muskeln sind meist in Kombination mit Blockaden anzutreffen und damit zu behandeln. Lesen Sie auch genaue Details zur Wirkungsweise von Pferdemassage. Ich biete auch Pferdemassage-Kurse für Laien an – einfach mal unter Seminar-Termine nachsehen, ob einer in Ihrer Nähe statt findet.