Mit Pferden spazieren zu gehen ist eine wunderbare Sache. Es ist nicht nur eine tolle Abwechslung und fördert die Kondition, auch Vertrauen, Nervenstärke, Respekt und das Gemeinschaftsgefühl können – wenn richtig ausgeführt – enorm gesteigert werden.

Langsam weite Strecken im Schritt zurück zu legen – dafür ist der Bewegungsapparat und der Stoffwechsel des Pferdes ausgelegt. Den Kopf unten, der Rücken entspannt, so wandern Pferde in der Wildnis über ca. 12 bis 30 Kilometer AM TAG. Vielen „domestizierten“ Pferden fehlt diese langsame, entspannte Bewegung und sie erreichen dieses von der Natur aus angelegte Bewegungspensum bei weitem nicht…

Dies wirkt sich vor allem auf den Bewegungsapparat und Stoffwechsel aus:

–          Die Muskeln können vom Rumstehen verspannen (zB Rückenregion) bzw. sind zu wenig ausgeprägt.

–          Die Gelenke werden unterversorgt, denn Gelenke werden nur „geschmiert UND ernährt“, wenn sie in Bewegung sind. Die Neigung zu Arthrose wird deshalb sehr groß.

–          Der gesamte Stoffwechsel ist mangelhaft. Das heißt, die Pferde tun sich schwerer mit Entgiften, Fellwechsel, Konditionsaufbau, haben längere Trainingsregenerationszeiten und sehen früher „älter“ aus. (Siehe auch das Video auf dem PferdeInsider-Youtube-Kanal zum Thema „Hufmechanismus“. Ohne Bewegung, keine Blutpumpfunktion!!!).

–          Die Psyche des Pferdes leidet. Viele Pferde sind gestresst, unausgelastet, ggf. sogar aggressiv und „problematisch“. Häufig ist der Grund genau diese fehlende, langsame und stetige, entspannte Bewegungsform.

–          Die Ernährung kann auch einseitig sein und wiederum viele Probleme mit sich ziehen. Pferde finden auf ihren ausgedehnten Futterwanderungen genau das, was sie brauchen, und suchen oft gezielt nach Heilpflanzen und Kräutern. Auf den kleinen (oft nicht sehr artenvielfältigen) Koppeln von heute finden sie hauptsächlich „Stärke, Zucker und manchmal zu viel Eiweiß“. Denn das heutige Gras ist nicht für Pferde, sondern für Kühe konzipiert… Auf Spaziergängen kann man das Pferd immer wieder zwischendrin (mit vorherigem Kommando) grasen lassen und so einen aktiven Beitrag zu einer vielfältigen Ernährung leisten… Weitere Tipps zu Kräutern demnächst auf unserer Facebookseite!

Also, viel Spaß beim gemeinsamen Spaziergang!

Euer PferdeInsider-Expertenteam

PS: Wenn Du Dir am Anfang unsicher bist, mit Deinem Pferd spazieren zu gehen, frag Deinen Trainer oder einen anderen erfahrenen Pferdeexperten, ob er Dich (ggf. mit einem ruhigen Pferd) begleitet, damit Du von Anfang an alles richtig machst.

Hör Dir hier gleich die 9. Episode meines Podcasts „Pferdewissen – ganzheitlich & inspirierend“ an, in welcher ich Dir fünf wichtige Tipps gebe, wie Du dein Pferd im Gelände sinnvoll gymnastizieren kannst.