Gestern war ich wieder „on tour“ unterwegs und hab unter anderen lieben Pferden in Bayern ein äußerst entzückendes Stütchen behandeln dürfen. Interessant war, dass das Pferd an Blockaden und Verspannungen in der rechten Körperhälfte (vorwiegend Rückenmuskulatur und Übergang zum Becken) litt und gleichzeichig hinten rechts Gallen hatte. Zufall? Ich glaube eher nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Blockaden und Verspannungen direkt auf ein wichtiges Beckenlymphzentrum einwirken und zu einem  schlechterem Lymphabfluss des rechten Hinterbeines führen könnten, ist relativ groß. Aber als Nicht-Tierärztin darf ich bekanntermaßen keine Diagnosen stellen, insofern beschränke ich mich einfach auf das Energie im Fluss halten bzw. bringen 🙂

Ein freier Energiefluss (oder Lymph- und Blutstrom) ist meiner Meinung nach jedoch nur möglich, wenn ein Körper in einem energetischen Gleichgewicht ist. Auch wenn viele Menschen energetische Arbeit als „esotherisch“ wahrnehmen, so kann man die Auswirkungen von Energiestaus, Energiefülle und Energieleere eindeutig auch „messen“ – spätestens an der Entstehung von Krankheiten! Nach der Behandlung der Stute waren die Gallen wirklich DEUTLICH kleiner (fast nicht mehr vorhanden) und somit zumindest einer von vielen Effekten eindeutig und objektiv erkennbar 🙂

Behandlungsreaktionen PferdegesundheitNatürlich zeigen die Pferde anhand von vielen Behandlungsreaktionen wie
– kauen, schlecken
– abschnauben
– gähnen
– schütteln
– seufzen
– seltener flehmen,
– Beine stampfen (weils kribbelt)
– oder Muskelzuckungen
und anderes mehr, dass Energie zu fließen beginnt bzw. sich verändert.

Ich als Gesundheitsexpertin sehe und fühle natürlich viel mehr Reaktionen der Pferde auf meine Behandlungen, wie zB

– eindeutige Veränderung der Körperspannung (Muskeltonus)

Wärmeveränderung in verschiedenen Regionen

Änderung der Körperhaltung (oft sehen Pferde nach so einer Behandlung auf einmal viel „runder“ und besser proportioniert aus)

Veränderter Gesichtsausdruck und Augen (zufriedener, positiver, offener, entspannter), uvm..

 

Eindeutige Beweise für mich sind nicht nur, wenn die Pferde sich sofort anders bewegen, sondern auch solche wie gestern: Die Stute kam in die Herde zurück (ca. 20 Pferde), die Pferde standen alle zusammen. Ich bin dann ausserhalb des Paddocks an ein Ende gegangen, weil mir der Reitlehrer noch etwas zeigen wollte. Wir standen also da und redeten, alle anderen Pferde waren im anderen Eck des Paddocks und haben uns keine Beachtung geschenkt (warum auch).

ABER das von mir behandelte Stütchen kam dann ganz eilig und forsch auf mich zu, stellte sich im Paddock (auf der anderen Seite des Zaunes gegenüber von mir hin) und fixierte mich mit einem freundlichen Blick.

Das ist der Moment, wo man als Pferdeexpertin weiß, ich konnte etwas in diesem – mir bis dahin völlig fremden Pferd – „auslösen“. Und das sind die Momente, wenn ich noch Tage später  mit einem inneren „Lächeln“ an meine kleinen und großen Kunden denken muss und das freut mich wirklich von Herzen :))

PS: Tolle Videos rund um’s gesunde Pferd findest Du auf meinem Youtube-Kanal: Klicke hier – Am besten gleich abonnieren & keine kostenlosen Pferdegesundheits- und Trainingsvideos verpassen! Viel Spass beim Stöbern!

Vor ein paar Monaten war ich bei Andrea Jänisch auf El Rocio bei Alfonso Aguilar zum Natural Horsemanship-Seminar. Das war sehr interessant, weil ich mal die Chance hatte mich „systematisch“ mit „Horsemanship“ zu befassen 🙂

Ich werde ja immer wieder gefragt, bei welchem Trainer ich meine „Horsewomanship“-Ideen und Philosophien her hab. Die Antwort ist einfach: von keinem. Ich habe eigentlich alles von den Pferden selbst gelernt, ein bisschen was aus Büchern oder auch mal beim Zusehen bei zB Jean-Francois Pignon. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, möglichst viel Zeit in „Pferdebeobachtung“ zu investieren, und das in verschiedensten Situationen. Auf der Koppel, beim Training, bei Rangordnungskämpfen, in der Fohlenaufzucht, etc.

Das wird Dir die – bei intensiver und aufmerksamer Beobachtung – mit der Zeit die „Augen öffnen“, wie subtil Pferde miteinander kommunizieren. Außerdem hilft es, Pferde richtig einzuschätzen und kennen zu lernen. Es ist ganz wichtig, die Reaktionen eines Pferdes im Vorhinein zu erahnen. Denn nur so kann man langfristig sein Pferd richtig trainieren: Wenn man erkennt, was das Pferd fühlt und denkt. Wenn man sieht, dass man an die Leistungsgrenze kommt – oder im Gegenteil, es sich langweilt. Denn richtiges Pferdetraining funktioniert nur im gegenseitigen Verständnis…

Wer es noch nicht gesehen hat, hier das Video von der Freiarbeit mit meinem Buben bei Alfonso Aguilar (in FREMDER Halle, mit FREMDEN Pferden…)

https://www.youtube.com/watch?v=z4fxRU4P5EU

Im Moment habe ich gerade zwei stationäre Pferde bei mir, die trainiert werden und noch „fitter“ gemacht werden sollen 🙂 Der große Braune hatte leider ganz eine schlechte Stallerfahrung und war regelrecht „bewegungstraumatisiert“. Er wollte sich so gut wie gar nicht bewegen (frei, von Reiten war eh keine Rede…) und war fremden Pferden gegenüber total traumatisiert, sodass wir ihn erst einmal einzeln mit Blickkontakt zu den anderen Pferden hielten. Sein ganzer Körper und dementsprechend auch seine Seele waren total „verkrampft“ und introvertiert… Das sah man auch an seiner sehr eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit.

Pferde kommunizieren viel „feiner“ als Menschen. Ein kleines Augenblinzeln, ein kleines Zucken im Maul bedeuten meist schon sehr viel. Wenn Pferde merken, dass Menschen sie „verstehen“, beginnen sie oft deutlicher zu kommunizieren (an uns Menschen angepasster) – so zumindest meine Erfahrung. Das ist wohl der Hintergrund, warum der Großteil unserer eigenen Pferde äußerst gesprächig sind, und das sowohl verbal (wiehern!) als auch von ihrer Gesichtsmimik  her extrem rege und damit auch „leichter für Menschen verständlich“…

Sehr gefreut hab ich mich neulich bei einem Spaziergang, als der große Braune übers gesamte Gesicht „gelächelt“ hat. Da musste ich einfach mitlächeln und an den Spruch denken: „Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.“ Und natürlich durfte ein „Beweisfoto“ auch nicht fehlen… Es ist so schön zu sehen, wenn Pferde sich positiv entwickeln und der Gesamteindruck sich völlig verändert.

Ich persönlich finde es sehr wichtig, regelmäßig und (selbst-)kritisch sein(e) Pferd(e) genau anzusehen. Ihre Maulpartie und Nüstern, ihre Augen, ihre Ohren, den Gesamteindruck. Sie sagen uns genau, wie sie sich fühlen und ob sie zufrieden sind mit ihrem Leben – jedoch meist ohne Worte. Deshalb müssen wir lernen, ihre sehr subtile Sprache richtig zu deuten und zu verstehen…

So: Learn to listen in silence!

Bis bald,

Eure Sandra

Immer wieder wird mir diese Frage gestellt. Ich persönlich bin der Meinung, dass Hufrollenentzündung gut rehabilitierbar ist, jedoch gehören da viele Faktoren berücksichtigt und korrekt bearbeitet:

1.) Die Hufbearbeitung (für mich: barhuf), weil meiner Meinung nach ist das IMMER die HAUPT-Ursache, auch wenn Hufe oberflächlich schön aussehen, können zB Eckstreben bis in die Tiefe des Hufes wuchern und dort zu Schmerzen und Entzündungen führen.

2. Sicherlich wichtig ist die Statik/natürliche Schiefe, auch das muss man sich ansehen: Blockaden, massive Verspannungen. extreme natürliche Schiefe, all das kann zu einer erhöhten Belastung und damit Entzündungsanfälligkeit führen…

3.) Die richtige Ernährung – das ist auch ein wichtiger Faktor, häufig führt Fehl-/Mangelernährung zu einer Minderernährung der Gelenkknorpel bzw. zu erhöhter Abnützung durch Übersäuerng etc. Außerdem kann die falsche Ernährung wiederum zu Muskelproblemen etc. führen.

4.) Die Psyche des Pferdes muss oft feinstofflich behandelt werden bei Pferden, die langfristig lahmen. Denn sie sind oft aufgrund von einer massiven Schonhaltung und andauernden Schmerzen/Problemen „bewegungstraumatisiert“.

5. Gymnastik – diese hilft dem Pferd aus seiner Schonhaltung, aber auch aus einer Schiefe und falschem Laufverhalten…

6. Generell Bewegung: Diese Pferde muss man schonend aber ganz bewusst wieder „ins Laufen bringen“…

Für Hufrollen-Pferde braucht es in jedem Fall ein stimmiges Gesamtkonzept, leider auch einen langen Atem und einen Besitzer, der in der Therapie „mithilft“, dann gibt es in den meisten Fällen eine SEHR gute Chance auf ein schmerzfreies, und aktives Leben…

Bitte beachtet, dass Hufrollenentzündungszustände natürlich immer eine Kombinationsbehandlung aus einem guten Tierarzt, Huf-Experten und Therapeuten und Trainer ist!

PS: Wer sich mehr für diese und andere Themen rund um gesunde Hufe interessiert, ist in meinen Intensivseminaren „Das gesunde (Barhuf-)Pferd genau richtig… Nächste Termine:

– 17. bis 19. Oktober 2014 Trofaiach, Steiermark
– 21. bis 23. November 2014 in Embach, Salzburg
– 5. bis 7. Dezember 2014, für FORTGESCHRITTENE, Rauris, Salzburg

Im Moment habe ich gerade 2 Trainingspferde bei mir vor Ort. Gestern früh hab ich mit ihnen einen gemeinsamen Morgen-Aufwachspaziergang unternommen (bin nicht so der Morgenmensch und find es total schön, in der Natur und frischen Luft richtig wach zu werden). JEDES Trainingspferd, das ich bekomme, egal wie alt dieses ist, wird grundsätzlich erst einmal vom Boden aus gearbeitet. Und das in verschiedensten Varianten von „klassischer Bodenarbeit“, über Freiarbeit, Freispringen bis hin zu Spaziergängen etc. Vielleicht mag sich der eine oder andere jetzt denken: Warum macht man das? Oder: Ist das nicht verlorene (Beritt-)Zeit??? Da muss ich ganz klar drauf antworten:

NEIN, ist es nicht!!!! Denn Bodenarbeit hat viele Vorteile:

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Man lernt das Pferd in seinen Reaktionen, Verhaltenstyp und biomechanischen Problemen kennen und kann diese auch SEHEN (das „Verbesserungspotenzial“ von Pferden werden IMMER im Ansatz vom Boden aus bereits gezeigt…)

– Aber auch das Pferd lernt den Trainer kennen und man kann eine solide Vertrauens- und Respektbasis schaffen.

– Wunderbar erklärt Zirzensik-Meisterin Eva Wiemers in ihrem KOSTENLOSEN Online-Kurs (demnächst auf www.pferdeinsider.com), dass das „gemeinsame Wandern“ der kleinen Pferd-Mensch-Herde ein ganz wichtiger Bestandteil jedes Trainings sein sollte. Denn es schafft ein „echtes“ WIR-Gefühl, klärt die Rangordnung und Herdenstruktur, wärmt Muskeln, Sehnen und Gelenke auf und bringt Mensch und Pferd mental „auf den Boden“ und bereitet so extrem effizientes Lernen vor.

– Am Boden kann ich außerdem das Pferd hervorragend gymnastizieren und für das Reiten vorbereiten. Denn ohne Gewicht im Rücken lösen sich viele Pferde viel leichter als gleich kalt mit einem mehr oder weniger balancierten Reiter „aufgewärmt“ zu werden. Außerdem: Das, was vom Boden aus nicht klappt, klappt beim Reiten meist auch nicht!!!

– Darüberhinaus ist es eine großartige Abwechslung fürs Pferd (und auch für den Menschen) und kann die Kreativität, das Selbstbewusstsein und das Lernverhalten des Pferdes MASSIV verbessern…

– Jedoch der vielleicht wichtigste Punkt ist, dass gemeinsame Bodenarbeit auf wunderbare Weise die innere und damit äussere Losgelassenheit fördert. Erst wenn ein Pferd sich wohl und sicher fühlt, wird es sich völlig entspannen – und dies gilt in der Herde, auf der Wiese, und eben im Pferdetraining.

Dieses Sicherheitsgefühl kann man manchen Pferden leichter vom Boden aus vermitteln, weil sie beim Reiten ggf. per se eh schon Stress haben oder die veränderte Balance ihnen Stress macht (das Ausbalancieren des Reitergewichts sollte nicht unterschätzt werden). Hat jedoch eine wirkliche innere (mentale) und äußere (körperliche) Losgelassenheit gefunden, ist es ideal vorbereitet auf das Reiten. FEHLT jedoch diese Losgelassenheit vom Boden aus, ist sie mit SICHERHEIT schwerer im Sattel zu erarbeiten, als wenn vorab vom Boden aus an der Losgelassenheit gearbeitet wurde. Klingt logisch? Ist auch so :))

Wer mehr zu diesem Thema erfahren und erlernen will, ist übrigens bei meinen Gymnastischen Bodengesundheitskursen genau richtig 🙂 Du findest die Termine unter Seminare und kannst Dich sehr gern gleich rechts zum kostenlosen Newsletter Gesundes Pferd anmelden, dann erhälst Du diese immer „frei Haus“ 🙂

In diesem Sinne – einen entspannten Abend Euch und Euren Tieren!

Eure Sandra

PS: Wenn Ihr die Notiz interessant findet, SEHR gern auch teilen! Es gibt leider immer noch viel zu viele Leute, die Bodenarbeit aus falschem Verständnis als unnötig betrachten…

In diesem Beitrag erkläre ich dir, warum du mit deinem Pferd spazieren gehen solltest! Let’s go for a walk 🙂

Eine meiner Reitlehrerinnen, die mich mit am meisten geprägt und beeindruckt hat ist mit Sicherheit Antje Bandholz aus dem hohen Norden (Raum Hamburg). Sie sagt immer ganz salopp: Reiten ist eigentlich nur ein Verschieben des (Gleich-)Gewichts, und sie hat absolut Recht damit!

Wenn man als Reiter einmal fähig ist, zB das (Über-)Gewicht von der „starken“ Schulter des Pferdes auf die schwächere zu verschieben, sowie vom Tragkraftbein auf das Schubkraftbein, bzw. überhaupt vom vorhandlastigen Pferd Gewicht in Richtung Hinterhand zu balancieren, dann hat man schon viel erreicht. Wenn man dann irgendwann ein Pferd so durchlässig gemacht hat, dass es wirklich einfach ist, das Gewicht zu verschieben, dann ist der Weg nicht nur zu Seitengängen in allen Varianten und Gangarten offen, sondern auch zu „echten“ höheren Lektionen.

Bleiben wir aber erst einmal auf einem guten Grundniveau, denn das ist wahrscheinlich der Bereich, in dem die meisten Pferde und Reiter sich bewegen – und das ist völlig in Ordnung! Was mir aber schon sehr wichtig ist, ist die Tatsache, das man wirklich verstehen sollte, dass ein Pferd – genauso wie ein Mensch – einfach „schief“ ist und eben ein Rechtshänder oder Linkshänder. Dieser Fakt ist GANZ wichtig zu beachten im täglichen Training – egal ob vom Boden aus, unter dem Sattel oder an der Longe.

Denn diese „Händigkeit“ wird ein Pferd IMMER beeinflussen und – wenn sie nicht korrigiert wird – und das Pferd trotzdem regelmässig vom Menschen gearbeitet wird, wird sie zwangsläufig zu Probleme führen. Und das kann wirklich schwere gesundheitliche Schäden mit sich führen oder Pferde sogar zu „Problempferden“ werden lassen…

Ich habe das große Glück, vielen Pferden in meinem Leben bereits begnet zu sein. Und es gibt wohl kaum ein Pferd, von dem ich nichts gelernt hab. Ganz besonders viel gelernt hab ich aber von einigen meiner eigenen Pferde, beispielsweise vom Isländer Eldir. Obwohl in einem gut behüteten Umfeld aufgewachsen und von tollen Elterntieren abstammend, zeigt Eldir eine recht ausgeprägte natürliche Schiefe.

Nachdem er ein Gangpferd ist (Isländer, 4-Gänger) zeigt er seine Schiefe in einem veränderten Takt bzw. in einem Wechsel der Gangarten. Ist Eldir gut balanciert (siehe Foto) und tragen seine beiden Schultern relativ gleich viel Gewicht, zeigt Eldir einen wunderbaren Trab. Fällt er jedoch auf seine stärkere (rechte) Schulter, bekommt er Probleme mit der Losgelassenheit und als Konsequenz mit dem Takt – die Folge ist ein Gangartenwechsel vom schönen, raumgreifenden Trab hin zu einem eher spannigem Tölt…

Diese Tatsache ist mir schon länger klar, jedoch zeigen es wenige Pferde so eindeutig und direkt wie der kleine (SEHR charmante!!!) Eldir. Auch als Nicht-Isländerreiter kann man so viel lernen von ihm, und auch von anderen Gangpferden. Denn nur selten hat man die Chance als Reiter, sein eigenes Tun (oder Nichttun oder Schlecht-Sitzen!!!!) so gnadenlos und direkt von Pferden kommuniziert zu bekommen…

Deshalb fühlt mal beim Reiten bewusst in die Balance und Gewichtsverteilung Eurer Pferde… Wie arbeiten beide Schultern? Wie vorhandlastig (oder auch nicht) ist Euer Pferd? Wie fühlt es sich an, wenn Euer Pferd besser balanciert ist? Auch in der Bodenarbeit und an der Longe kann und sollte der erfahrene Pferdebesitzer sein Auge schulen und geschickt auf die Balance seines Pferdes einwirken…

Wer übrigens mehr über die natürliche Schiefe des Pferdes und die SO WICHTIGE KORREKTUR dieser erfahren will, ist beim Schiefenseminar mit Antje Bandholz am 19. Juni 2014 in Rauris (Salzburger Land) ab 14 Uhr genau richtig (bzw. auch am Reitkurs vom 20. bis 22. Juni 2014)…

Kommen, zuhören und staunen ist die Devise 😉

In diesem Sinne ein balanciertes (für die meisten verlängertes?) Wochenende schon mal 🙂

Eure Sandra

(im Bild Antje mit ihrem selbst ausgebildeten Lipizzaner)

Gestern ging ein wundervoller Reit- und Handarbeitskurs mit Herrn Eberhard Weiß in Rauris (Salzburg) zu Ende (nächste Chance: 29. bis 31. August). Dieses Mal hatten wir sogar einen Theorieabend über die „Ausbildungsskala des (Dressur-)Pferdes. Ich möchte mich deshalb noch mal mit dem Thema Takt beschäftigen (bitte zuerst andere Notiz lesen).

Herr Weiss hat viele wirklich wichtige Thesen zu diesem Thema aufgegriffen, aber weil heut Sonntag ist, möchte ich eine besonders herausarbeiten. Nämlich Takt als ZEITeinheit… Tiefgründig wie dieser Reitlehrer halt so ist, hat er im Vortrag auch mal die andere Seite des Taktes beleuchtet, nämlich den Lebenstakt des REITERS. Stressen wir den ganzen Tag in der Arbeit durch die Gegend, rasen dann mit hoher Geschwindigkeit im Auto zum Pferd und hetzen dann in den Stall. So manch einer fühlt sich dann „hochgetaktet“ und kommt nicht wirklich bei seinem Pferd an, geschweige denn zur Ruhe.

Möglicherweise ist auch das einer der Gründe, warum viele Pferde heutzutage so „über Takt“ geritten werden. Frei nach dem Prinzip: „Höher, schneller, weiter“ muss ja auch die Lösephase und eigentlich die gesamte Ausbildung des Pferdes im Schnelltakt absolviert werden. Weil wenn das Pferd schon 7 Jahre ist, und noch immer nicht „L-reif“, ja, dann hat man (oder frau) wohl etwas verschlafen…

Herr Weiß hat auch einen geschichtlichen Exkurs gemacht, wie man früher noch „zu Pferde“ gereist ist und das Tier das einzige Transportmittel war, außer des Menschen seine eigenen Beine. Tagtäglich hat sich der Mensch ausreichend bewegt und ist so auch nicht nur innerlich ruhiger, sondern auch aus dem Bewegungsapparat entspannt zum Pferd gekommen… Wer sitzt heut wirklich „zwanglos“ auf dem Pferd? Wer hat eine echte innere Ruhe, wenn er zu seinem Pferd geht. Und wer hat die Muse, sein Pferd WIRKLICH langsam und reell auszubilden?

Es muss nicht immer alles „hochgetaktet“ werden. Ich selbst muss mich immer wieder erden und runterfahren. Weil meine Pferde (und wahrscheinlich auch ich selbst) es nicht mögen, im rasanten Tempo durchs Leben zu gehen… Wenn ich eins gelernt habe, dann ist es bei meinen Pferden (fast immer) zur Ruhe zu kommen. Sie erden mich, sie erziehen mich und sie sind einfach für mich da und arbeiten frei nach dem Motto: Taktvoll ja, über Takt – nein 😉

TIPP: Eine ganz tolle Übung um sich mit dem Takt des Pferdes zu synchronisieren, ist es, im „Gleichschritt“ mit dem Pferd erst einmal vom Boden aus zu marschieren. Das funktioniert wirklich erstaunlich gut und man hat ein wunderbares „Zusammengehörigkeitsgefühl“ und eine Harmonie zwischen Mensch und Pferd. Generell find ich es sowieso sehr sinnvoll, erst einmal mit dem Pferd zu GEHEN bzw. am Boden zu arbeiten, bevor man sich gestresst und abgehetzt in den Sattel schwingt…

Probiert es einfach mal aus. Wenn ich was gelernt hab, dann ist es: Je mehr Zeit man sich am Anfang (der Ausbildung des Pferdes, aber auch in jeder Trainingseinheit) nimmt, desto schneller kommt man voran. Klingt komisch, ist aber so 🙂

In diesem Sinne einen ruhigen, entspannten Sonntag mit Euch und Euren Tieren!

Eure Sandra

PS: Das Video zum Theorieabend von Herrn Weiss gibt es übrigens demnächst auf www.pferdeinsider.com !

Gestern war ich bei einer Kundin, die ein sehr gutes Verhältnis zu ihrem Pferd hat. Ich hab ihrem schicken Lusitano die Hufe gemacht (weil wir mit dem Ergebnis ihres eigentlichen Hufbearbeiters nicht so zufrieden waren und das Pferd sehr fühlig lief). Ich erklärte ihr, warum ich wie wo was wegenehme. Das lief folgendermaßen ab:

– Ich so: „Hier steht das Pferd komplett auf der Sohle, der Tragrand ist unter Sohlenniveau – ich nehm hier ein bißchen weg.“ Pferd kaut deutlich ab.

Hier kürze ich die Eckstreben, weil die haben schon massiv gedrückt (am gelben Entzündungshorn erkennbar)“: Der Lusitanobub schnaubt und freut sich.

„Und da raspel ich die Hebel aus der Wand raus.“ – Der Schimmel ist begeistert und macht einen gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz tiefen Seufzer.

Wir haben beide so gelacht, weil der Lusitanobub einfach ALLES genau mitkommentiert hat. Das war echt sooooo lustig. Immer wieder habe ich Pferde, die mit uns in dieser Form SO eindeutig sprechen. Und meist sind es die Pferde, die es schon gewohnt sind, verstanden zu werden.

Im Bild Alfonso Aguilar, jemand, der wirklich Pferde versteht und ihnen zuhört!

Ich bin ja in meinen jungen Jahren sehr viel gereist. Auch wenn ich 4 Sprachen fließend (und einige weniger fließend) spreche, so gab es doch Länder, wo ich mich sehr schwer verständigen konnte: Beispielsweise in Westchina. Dort gab es ganz wenig Menschen, die selbst anderer Sprachen mächtig waren, und viele konnten gar nicht lesen, sodass auch Wörter aufschreiben nichts gebracht hat. Ich war damals sehr oft sehr frustriert, weil mich niemand verstanden hat. Und gerade in Situationen, wenn Du dringend Hilfe brauchst, ist das besonders schlimm…

Ich denke, es geht den Pferden nicht anders. Sie reden ständig mit uns in einer sehr feinen, „subtilen“ Sprache. Weil bei vielen Pferden bedeutet ein langsames Augenschließen oder ein kleiner Zucker in der Maulpartie schon sehr viel. Sie versuchen also dauernd mit uns zu kommunizieren, aber irgendwie kommt keine passende Antwort – und ich glaube – das frustiert manche Pferde SEHR.

Werden Pferde aber „gehört“ und verstanden, dann reden sie gleich noch viel mehr. Denn Pferde sind soziale Wesen. Sie lieben es, sich miteinander auszutauschen. Meine eigenen Pferde sind alle sehr individuelle Charaktere. Sie sind lustig, sie sind kommunikativ und sie dürfen auch sagen: „Das mag ich nicht“. Sie erklären mir, wann sie dringend spezielles Futter wollen, und wann sie dringend arbeiten möchten oder einen Intensiv-Winterfell-Putzeinheit benötigen.

Ich glaube, wir verstehen uns ziemlich gut, aber richtig bewusst geworden ist mir das erst, als ich bei einem Videoschnitt-Termin für PferdeInsider mit Frau Wiemers gesprochen habe. Sie ist ja die „Begründerin“ der Zirzensik und hat 25 Jahre Erfahrung in diesem Bereich (so viel wie niemand anderer!). Ich hab ihr erzählt, dass meine Pferde sehr kommunikativ und SEHR individuell sind.

Daraufhin hat sie geantwortet: „Frau Fencl, ich glaube, alle Pferde wären so kommunikativ. Nur werden sie nie oder zu wenig wirklich verstanden. Wenn Pferde immer versuchen, mit ihrem Besitzer zu kommunizieren, aber nie verstanden werden, dann geben sie irgendwann auf. Sie sind dann frustriert und werden „stumm“. Das hat mich damals sehr nachdenklich gestimmt… und ich befürchte, sie hat Recht!

Ich kann nur jedem Pferdebesitzer wünschen, sich zu öffnen und zu versuchen, die leisen Signale seines Tieres verstehen zu lernen… Es gibt kaum etwas Schöneres als wortlose Kommunikation und völlige Harmonie mit seinem Pferd. Das ist wirklich etwas GANZ Wundervolles…

In diesem Sinne – Euch noch einen schönen, kommkunikationsintensiven Sonntag

Eure Sandra

Immer wieder treffe ich Kunden, die nach einer Trainingseinheit sagen, dass es ihnen leid tut, weil sie so einiges falsch gemacht haben mit ihrem Pferd. Manchmal werden Pferde eng ausgebunden, manchmal wird auch ganz schön in den Zügel „gerupft“, was sicherlich NICHTS mit feinen Zügelhilfen zu tun hat…

Denn das Wort ZügelHILFE drückt es eigentlich schön aus: Es soll eine Hilfe sein, das Pferd zu lösen, es im Maul zu bewegen und damit das Kiefergelenk, das Genick, den Hals, und in weiterer Folge den Rücken bis hinunter zu den Hanken (große Gelenke der Hinterhand: Hüftgelenk, Knie und Sprunggelenk) positiv zu beeinflussen…Jedoch ist es manchmal so, dass manchen Leuten die äußere Optik (Rübe runter!) wichtiger ist, als ECHTE Losgelassenheit.

Wenn man jedoch ein Gefühl für Pferde hat, und auch wirklich etwas Gefühl in seinem Allerwertesten, dann weiss frau, richtig ist nur, was sich RICHTIG GUT anfühlt, und wenn man ein Pferd runterknebelt, dann fühlt man das im Rücken des Tieres, denn es nimmt einen nicht elastisch und fein in der Bewegung mit und man kommt auch nicht zum Sitzen.

Auch bei der Therapie hatte ich schon liebe Kunden, die mit Tränen in den Augen (oder manchmal sogar auf den Backen) vor mir standen, als ich ihnen so einige Baustellen ihres vierbeinigen Lieblings erläutert habe. Es ist mir GANZ wichtig, hier zu betonen, dass ich für jeden Kunden dankbar bin (auch wenn ich manchmal im sehr großen Terminstreß bin), und ich jeden Kunden mit Freude entgegentrete und jedem versuche, so zu helfen, dass er oder sie es verarbeiten kann.

Aber ich treffe ganz oft auf Kunden, die eigentlich ein unheimlich gutes Bauchgefühl haben, und denen ich genau das bestätige, was sie eigentlich schon lange „gefühlt“ hatten, sich aber nicht umzusetzen getraut haben, weil irgendwelche klugen „Fachleute“, Stallbesitzer oder auch die viel erfahrenere Reitfreundin oä es besser gewußt haben…

Liebe Pferdebesitzer, es ist EUER Tier, und in vielen Fällen habt ihr eine wunderbare, innige Verbindung zu Eurem Vierbeiner. Deshalb hört auf Euer Herz und Euer Bauchgefühl und tut, was immer IHR für richtig haltet…

Als kleiner Richtwert: Nur, was sich gut anfühlt, kann auch richtig sein (so zumindest meine Erfahrung, ich arbeite nämlich tatsächlich viel aus dem „Bauch“, egal, was ich tue. Und ich glaube, das ist sehr wichtig in dem Bereich, den ich mache… – natürlich ist Wissen essentiell, aber Wissen ist erschöpflich, Liebe und Intuition sind es nicht)…

So weit zum „Wort am Sonntag“ – einen heut sehr esotherischen Sonntagabend wünscht Euch,

Eure Sandra (ja, wenn man alt wird, darf man auch mal esotherisch sein!)